Polizisten werden nach Lebensrettung belobigt
Die Lebensretter mit Polizeipräsident Robert Kopp (Mitte).
ROSENHEIM. Polizeipräsident Robert Kopp ehrte am Mittwoch, 08.06.16 vier Beamte aus dem Präsidium Oberbayern Süd für ihren lebensrettenden Einsatz, der in beiden Fällen über die normale Pflicht hinaus ging. Die beiden Streifenbesatzungen hatten unabhängig voneinander im April und Mai diesen Jahres zwei Männer reanimiert und dadurch deren Leben gerettet.
Im April wurde eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Wasserburg zu einem schweren Verkehrsunfall in Eiselfing gerufen. Ein 31jähriger Mann aus Prien am Chiemsee war mit seinem Pkw von der Fahrbahn abgekommen und ungebremst gegen eine Hausmauer geprallt. Unbeteiligte Ersthelfer befreiten den Verunglückten zunächst aus dem Wagen. Die kurz darauf eintreffenden Streifenbeamten reagierten sofort. Da der Mann bewusstlos und ohne Puls war, begannen sie umgehend mit Beatmung und Herz-Druck-Massage. Zusammen mit einer zufällig vorbei fahrenden Ärztin und einem privat an der Unfallstelle anwesenden Mitarbeiter eines Rettungsdienstes wurde der Mann soweit stabilisiert, dass er an den Notarzt übergeben werden konnte. Der junge Mann war in einer absolut lebensbedrohlichen Situation. Ein behandelnder Arzt merkte an, dass der Mann dank der couragierten Ersthelfer und Polizeibeamten, die den Mann reanimierten, noch am Leben ist. Der Unfallfahrer erholte sich glücklicherweise schnell und bedankte sich schon selbst bei den Polizeibeamten für Ihren Einsatz. Die Erst-Helfer werden in den nächsten Wochen noch durch die Polizeiinspektion Wasserburg ausgezeichnet.
Nicht minder aufsehenerregend war die Lebensrettung durch zwei Beamte der Polizeiinspektion Mittenwald Anfang Mai. Die Polizisten befanden sich eigentlich aufgrund einer aktuellen Fahndung im Bereich der B2 bei Mittenwald, als sie von einem Verkehrsteilnehmer über einen Unfall informiert wurden. Die Beamten fuhren umgehend zu der Unfallörtlichkeit. Ein 56jähriger Mann aus Mittenwald war mit seinem Pkw in den Graben gefahren. Er gab den Beamten gegenüber noch an, dass ihm vermutlich aufgrund seiner Herzprobleme schwindelig geworden sei und brach dann bewusstlos zusammen. Da bei ihm kein Puls mehr feststellbar war, begannen die Polizisten sofort mit der Ersten-Hilfe. Der Bewusstlose wurde unter laufender Reanimation an den Rettungsdienst übergeben. Der behandelnde Notarzt rief unmittelbar nach dem Einsatz bei der Polizeiinspektion Mittenwald an und bedankte sich noch für die schnelle und professionelle Reanimation des Mannes, durch die das Leben des Mannes gerettet werden konnte.
In einer kleinen Feierstunde überreichte Polizeipräsident Kopp den couragierten Beamten eine Belobigungsurkunde für ihren lebensrettenden Einsatz. Die Beamten schilderten diese, auch für erfahrene Polizeibeamte nicht alltäglichen Erfahrungen, nochmals aus Ihrer Sicht. Alle Beteiligten waren froh, dass die Reanimation in beiden Fällen erfolgreich verlief und es den reanimierten Männern wieder gut geht.
Polizeipräsident Kopp zeigte sich überzeugt, dass das klassische Bild vom „Freund und Helfer“ auch dank der vier geehrten Kollegen, in der Bevölkerung wieder vermehrt wahrgenommen wird. „Wir helfen alle lieber einem Menschen, als nur immer Tadeln zu müssen – auch wenn das ebenso zu unserem Beruf gehört“ so Kopp. „Umso schöner ist es doch, dass Ihre Erst-Hilfe-Maßnahmen Leben retten konnten. Vielen Dank für ihren Einsatz!“