Pressebericht vom 21.06.2016
Aus dem Inhalt:
1055. Vater gibt seiner 12-jährigen Tochter Drogenpilze - Ramersdorf
1056. Mit Pistole bewaffneter Mann versucht ein Wettbüro zu überfallen - Neuaubing
1057. 37-jähriger Ungar schlägt und erpresst flüchtige Saunabekanntschaft - Mittersendling
1058. Marihuanageruch führt zu vier Festnahmen - Mittersendling
1059. 16-jähriger Intensivtäter bedroht eine Gruppe Jugendlicher mit abgebrochenem Flaschenhals – Englischer Garten
1060. Chilenischer Taschendieb auf frischer Tat festgenommen – Schwabing
1061. Zwei jugendliche Intensivtäter auf Diebestour - Altstadt
1062. Autofahrer zwingt Rollerfahrer zum Ausweichen - Neuhausen
1063. Exhibitionist kann es nicht lassen - Maxvorstadt
1055. Vater gibt seiner 12-jährigen Tochter Drogenpilze - Ramersdorf
Am Samstag, 18.06.2016, gegen 18.00 Uhr, besuchte eine 12-Jährige ihren 37-jährigen Vater. In seiner Wohnung gab der Vater seiner Tochter psilocybinhaltige Pilze für den Konsum.
Nachdem das Mädchen die Pilze gegessen hatte, fiel sie in einen komatösen Zustand und war nicht mehr ansprechbar. Durch die Mutter des 37-Jährigen, bei welcher der Mann wohnhaft ist, wurde der Notarzt verständigt.
Der selbst unter dem Einfluss von Betäubungsmittel stehende Vater verweigerte zunächst die Behandlung seiner Tochter. Daraufhin informierten die Rettungskräfte die Polizei.
Die Polizeibeamten des Rauschgiftkommissariats (Kommissariat 83) fanden in der Wohnung diverse psychoaktive Substanzen (Badesalze, Verpackungsmaterialien, eine Feinwaage und leere Verpackungen der Psilocybinpilze).
Nach bisherigem Ermittlungsstand muss davon ausgegangen werden, dass der 37-Jährige mit sogenannten Badesalzen Handel treibt.
Ob es sich hierbei um Betäubungsmittel im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes handelt, wird ein im Auftrag gegebenes labortechnisches Gutachten ergeben.
Das 12-jährige Mädchen wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert. Mittlerweile konnte sie wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Der 37-Jährige wurde wegen eines Verbrechens des Überlassens von Betäubungsmittel an Minderjährige dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Da der Mann über einen festen Wohnsitz in München verfügt und keine Fluchtgefahr besteht, wurde er vom Ermittlungsrichter aus der Haft entlassen.
Warnhinweis der Münchner Polizei:
Einige Pilzarten, die mit Psilocybin und Psilocin halluzinogene Wirkstoffe enthalten, werden missbräuchlich als Rauschdrogen verwendet.
Dabei fallen Pflanzen und Pflanzenteile mit diesen Wirkstoffen unter das Betäubungsmittelgesetz. Der Umgang mit diesen illegalen Drogen, die in der Rauschgiftszene auch „Psylos“ oder „Magic Mushrooms“ genannt werden, ist strafbar.
Gebräuchlichste Konsumform ist der Verzehr getrockneter Pilze als Beigabe zu Speisen oder als Teeaufguss. Die getrockneten Pilze können auch mit Tabak geraucht oder als Pulver in Getränke gemischt werden.
Die halluzinogene Wirkung ist mit der von LSD vergleichbar, hält aber nicht so lange an. Es kommt zu starken euphorischen Zuständen mit Veränderung des Seh- und Hörempfindens sowie bei der Wahrnehmung von Farben und Zeitgefühl. Konsum von Alkohol kann die Wirkung erheblich steigern.
Häufiger Konsum führt zur Toleranzbildung, bei der die nachlassende Wirkung auch durch eine Steigerung nicht zu beseitigen ist. Psychisch labilen Konsumenten drohen Panik- und Angstzustände. Verwechslungen mit anderen, auch giftigen Pilzarten, sind möglich.
„Legal Highs“ rufen bei den meisten Konsumenten heftige Rauschzustände hervor. Unter den Namen Badesalz, Raumluftverbesserer oder Pflanzendünger, wird die Modedroge in Tablettenform oder als Pulver vertrieben.
Die genaue Zusammensetzung dieser synthetischen Drogen ist meist nicht bekannt und macht es aus diesem Grund besonders gefährlich.
1056. Mit Pistole bewaffneter Mann versucht ein Wettbüro zu überfallen - Neuaubing
Als eine 38-jährige Angestellte das Wettbüro in der Bodenseestraße am Sonntag, 19.06.2016, gegen 23.15 Uhr, verlassen und verschließen wollte, trat von hinten eine unbekannte männliche Person an sie heran.
Von der Person konnte die 38-Jährige lediglich die Augen sehen, da der Rest des Gesichts von einem Schal bedeckt wurde.
Die Angestellte erkannte am Körper des Räubers eine Pistole und schrie sofort laut um Hilfe. Daraufhin flüchtete der ca. 1,80 Meter große Mann ohne Tatbeute.
Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 180 cm groß, schlanke Figur.
Bekleidet mit dunkler Jacke und roten Bereichen, trug eine Jeans oder Jogginghose sowie Sportschuhe.
Maskiert mit einem dunklen ins Gesicht gezogenen Schal.
Bewaffnet mit einer schwarzen Pistole.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
1057. 37-jähriger Ungar schlägt und erpresst flüchtige Saunabekanntschaft - Mittersendling
Als Tourist mietete sich am Dienstag, 14.06.2016, ein 33-jähriger Franzose in einem Hotel mit Saunaclub ein.
Nachdem er in der Sauna des Hotels einen 37-jährigen Ungarn kennengelernt hatte, verbrachten sie mehrere Stunden im Zimmer des 33-Jährigen. Im Anschluss kam der 33-Jährige der Bitte nach, den 37-Jährigen nach Hause zu fahren. Während der Fahrt nahm sich der Ungar Bargeld aus der Tasche des 33-Jährigen und forderte weiteres Bargeld. Zu diesem Zweck sollte er zu einem Geldautomaten fahren. Dabei beschimpfte er den Touristen so extrem, dass dieser anhielt und ihn aufforderte auszusteigen.
Zwischenzeitlich nahm der Ungar das Mobiltelefon des Franzosen und wollte dieses gegen Bargeld eintauschen. Vor dem Fahrzeug trat und schubste er den Franzosen, wobei er weiterhin Geld forderte.
Schließlich lief der 33-Jährige mit seiner Tasche und dem Autoschlüssel davon.
Das unversperrte Fahrzeug stand weiterhin auf der Straße und wurde später als herrenloses Verkehrshindernis abgeschleppt, ohne das der Sachverhalt bekannt war.
Der Franzose zeigte den Vorfall erst am Folgetag bei der Polizei an.
Der 37-jährige in Deutschland wohnungslose Ungar konnte aufgrund der Videoaufzeichnungen des Hotels und der Tatsache, dass er den Angestellten bekannt war, identifiziert werden. Aktuell wird bei der Staatsanwaltschaft München I geprüft, ob ein Haftbefehl beantragt wird.
1058. Marihuanageruch führt zu vier Festnahmen - Mittersendling
Am Samstag, 18.06.2016, gegen 23.45 Uhr, wurden Beamte der Polizeiinspektion 15 zu einem Wohnhaus in Sendling beordert, da es dort aus der Wohnung erheblich nach Marihuana riechen solle.
In der dortigen Wohnung einer 22-jährigen Münchnerin und ihrem 22-jährigen Mitbewohner wurden ein halbes Kilogramm Marihuana, zwei Cannabispflanzen, 29 Cannabissamen, ein griffbereites Pfefferspray, eine Soft-Air-Pistole und ein Bargeldbetrag im vierstelligen Bereich aufgefunden.
Zudem waren noch eine 22-jährige Französin und ein 21-Jähriger als Besucher in der Wohnung anwesend.
Zur Unterstützung der Erstzugriffsbeamten wurden Spezialisten vom Rauschgiftkommissariat hinzugezogen. Zusammen wurden im Anschluss die Wohnungen der beiden Besucher durchsucht.
In der Wohnung des 21-Jährigen konnten noch 76 Gramm Marihuana, eine XTC-Tablette, umfangreiches Verpackungsmaterial, eine Feinwaage und Bargeld im dreistelligen Bereich sichergestellt werden.
In der Wohnung der 22-jährigen Besucherin wurde noch eine Konsumeinheit Marihuana sichergestellt.
Aufgrund der Gesamtumstände muss derzeit bei den vier Beschuldigten von einem gewerbsmäßigen Handeltreiben mit Marihuana in nicht geringer Menge ausgegangen werden. Aufgrund der griffbereiten Soft-Air-Pistole und dem Pfefferspray werden sich die Wohnungsinhaber wegen „bewaffnetem Handeltreiben“ verantworten müssen.
Die weiteren Ermittlungen zu diesem Tatkomplex werden vom Kommissariat 83 (allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz) geführt und dauern noch an.
1059. 16-jähriger Intensivtäter bedroht eine Gruppe Jugendlicher mit abgebrochenem Flaschenhals – Englischer Garten
Am Freitag, 17.06.2016, gegen 21.30 Uhr, saßen sieben Jugendliche auf der Monopteros-Wiese im Englischen Garten beisammen. Unvermittelt ging ein 16-jähriger Jugendlicher auf die Gruppe zu und beleidigte sie als Hurensöhne und Bastarde. Zudem beschuldigte er sie, seinen Rucksack gestohlen zu haben.
Anschließend entfernte er sich kurz und kam mit einem abgebrochenen Flaschenhals zurück. Mit diesem bedrohte er die Jugendlichen und schrie sie an, wo sein Rucksack sei. Als ihn ein 16-Jähriger aus der Gruppe ansprach, dass er am Hals bluten würde, schrie er, dass er allen die Kehle aufschneiden und sie umbringen werde. Anschließend schubste er den 16-Jährigen und schlug ihm mit der flachen Hand auf den Hinterkopf. Im gleichen Atemzug trat er einen weiteren 16-jährigen Schüler aus der Gruppe.
Die Jugendlichen riefen schließlich die Polizei, die den 16-jährigen Intensivtäter in der näheren Umgebung antreffen konnte. Er machte einen aufgelösten Eindruck und weinte ununterbrochen, weil ihm sein Rucksack gestohlen wurde.
1060. Chilenischer Taschendieb auf frischer Tat festgenommen - Schwabing
Nachdem sich am vergangenen Wochenende 15 Taschendiebstähle in der Münchner U-Bahn und im Innenstadtbereich ereignet hatten, konnte bei einer Videoauswertung ein männlicher Täter festgestellt werden. Dieser war für einen Großteil der Taten verantwortlich.
Die Taschendiebfahnder des Polizeipräsidiums München überwachten am Montag mehrere U-Bahnhöfe und konnten den Taschendieb, einen 26-jährigen chilenischen Touristen, am Hauptbahnhof wiedererkennen. Dort hatte er sich gerade wieder an die Arbeit gemacht, indem er versuchte, einer jungen Frau die Geldbörse aus der Handtasche zu ziehen.
Zu diesem Zeitpunkt wollte sie am Hauptbahnhof in die U2 in Richtung Feldmoching einsteigen.
Durch die Festnahme des Chilenen, der erst am 15.06.2016 aus Paris nach München gekommen ist, konnte die Tat verhindert werden. Dem Chilenen konnten fünf Taten nachgewiesen werden, in denen er Gegenstände im Wert von ca. 1.000 Euro entwendete.
Da der Chilene in Deutschland über keinen festen Wohnsitz verfügt, wird er dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt.
1061. Zwei jugendliche Intensivtäter auf Diebestour - Altstadt
Als ein Kaufhausdetektiv am Samstag, 18.06.2016, in seine Mittagspause ging, sah er in der Dultstraße zwei Jugendliche. Ihm fiel auf, dass einer der beiden mehrere Gürtel um seine Taille trug und auf dem Boden mehrere Etiketten eines Modegeschäfts lagen. Ferner konnte der Detektiv beobachten, wie die beiden in Richtung eines Bekleidungsgeschäfts in der Münchner Innenstadt gingen. Er verständigte einen weiteren Kaufhausdetektiv und beide warteten vor dem Bekleidungsgeschäft, bis die beiden Jugendlichen wieder herauskamen.
Sie sprachen die beiden Jugendlichen an und baten sie mit ins Büro des Geschäfts mitzukommen. Auf dem Weg dorthin warf einer der beiden ein T-Shirt auf den Boden.
Im Büro des Bekleidungsgeschäfts holten die Jugendlichen ihr gesamtes Diebesgut unter ihrer Kleidung hervor. Zum Vorschein kamen zwei Gürtel und eine Bluse sowie sechs T-Shirts. Das Diebesgut wurde von der inzwischen verständigten Polizei sichergestellt.
Die Ladendiebe im Alter von 17 und 18 Jahren werden bei der Polizei als Intensivtäter geführt. Sie müssen sich in diesem Fall wegen Ladendiebstahl von nicht geringwertigen Sachen verantworten.
1062. Autofahrer zwingt Rollerfahrer zum Ausweichen - Neuhausen
Am Dienstag, 14.06.2016, gegen 19.30 Uhr, fuhr ein 56-jähriger Rollerfahrer auf der Josef-Ruederer-Straße in Richtung stadteinwärts. An der Kreuzung zur Dachauer Straße musste der 56-Jährige aufgrund einer roten Ampel anhalten. Als die Ampel auf Grün umschaltete, fuhren die Fahrzeuge vor ihm los und seine Anfahrt verzögerte sich, da er seinen Roller noch starten musste.
Die Zeitverzögerung konnte ein Fahrer eines schwarzen Pkw-Kombis, welcher sich hinter dem Roller befand, nicht abwarten. Er hupte mehrmals und überholte ihn links und fuhr direkt vor ihm auf seinen Fahrstreifen. Zwischenzeitlich war der 56-Jährige jedoch angefahren und musste eine Vollbremsung und ein Ausweichmanöver vollziehen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Beim Ausweichen fuhr der 56-Jährige gegen den Randstein und stürzte zu Boden.
Der Fahrer des schwarzen Pkw sah den Sturz und beschleunigte sein Fahrzeug und fuhr davon.
Der Rollerfahrer erlitt durch den Sturz schwere Verletzungen, unter anderem brach er sich die rechte Schulter und erlitt einen Bänderriss am rechten Fuß.
An dem Motorroller entstand durch den Unfall ein nicht unerheblicher Sachschaden.
Bei dem Tatfahrzeug soll es sich um einen schwarzen Pkw Kombi handeln. Der Fahrer zum Unfallzeitpunkt war ein ca. 30 bis 35 Jahre alter Mann mit dunkelblonden kurzen Haaren und gepflegter Kleidung. Auf dem Beifahrersitz saß eine weitere männliche Person, ca. 30 bis 35 Jahre alt, sportlicher Typ, gepflegte Kleidung.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: 089/6216-3322, in Verbindung zu setzen.
1063. Exhibitionist kann es nicht lassen - Maxvorstadt
Nachdem ein 44-jähriger Münchner bereits am 13.06.2016 am Alten Nördlichen Friedhof sein Genital offen gezeigt hatte, wurde er am Dienstag, 21.06.2016, gegen 01.00 Uhr erneut dort angetroffen.
Er stand leicht bekleidet an einer Hecke und sah sich nach Opfern auf dem Gehweg der Adalbert Straße um. Währen der Wartezeit rauchte er eine Marihuana-Pfeife.
Da er keine Hose trug, war sein entblößtes erigiertes Glied für die Beamten deutlich erkennbar. Nachdem sich die zivilen Polizisten als Polizei zu erkennen gaben, versuchte er hektisch seine kurze Sporthose anzuziehen, die auf einer nahegelegenen Bank lag.
Bei der anschließenden Durchsuchung konnten noch eine geringe Menge an Betäubungsmitteln in seiner Jackentasche aufgefunden werden.
Den Mann erwartet nun eine Anzeige wegen exhibitionistischer Handlung sowie wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.