Kiel (ots) - Auch auf der diesjährigen Kieler Woche hatte die Polizei wieder alle Hände voll zu tun. Die Beamten rückten seit vergangenem Freitag insgesamt zu 2313 (2497 im Jahr 2015) Einsätzen in Kiel aus, wovon 414 (371 im Jahr 2015) einen direkten Bezug zur Kieler Woche hatten. Dabei nahmen die Einsatzkräfte aus Kiel und Eutin nach bisherigem Stand 91 Anzeigen wegen Rohheitsdelikten auf, im Jahr zuvor waren es noch 68. Diese Anzahl wird sich erfahrungsgemäß noch leicht erhöhen. Insgesamt geht die Polizei nach jetzigem Stand von einem friedlichen Volksfest aus.
Thomas Bauchrowitz, Leiter der Polizeidirektion Kiel, freut sich, dass die erarbeiteten Sicherheitskonzepte erneut gegriffen haben und die Polizei auch in diesem Jahr eine friedliche Kieler Woche gewährleisten konnte. "Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage in Deutschland und in Europa sind wir mit neuen Szenarien in die polizeilichen Einsatzvorbereitungen gegangen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Vorarbeit sinnvoll war und dazu beitrug, eine unbeschwerte Kieler Woche erleben zu dürfen. Die deutliche Präsenz der Polizei und das Wissen um neue Phänomene wie beispielsweise das sogenannte "Antanzen" halfen uns, frühzeitig gezielt zu handeln."
Durch den Dienst auf den fünf zusätzlich eingerichteten "Mobilen Wachen", der Erhöhung der Anzahl der täglichen Streifenwagen und den darüber hinaus zu bewältigenden Alltagseinsätzen sind die Kieler Beamten gefordert gewesen.
Die Kieler Polizei wurde im Einsatz täglich von durchschnittlich 90 Beamten aus Eutin tatkräftig unterstützt. Auch ihnen gilt unser ausdrücklicher Dank.
Der Leitende Kriminaldirektor betont, dass die Kieler Woche aus polizeilicher Sicht einen positiven Verlauf genommen hat. Herausragende Einsatzlagen habe es nicht gegeben. Erneut habe sich das polizeiliche Mittel des Platzverweises bewährt, um Störenfriede aus dem Veranstaltungsraum zu entfernen, bevor es zu weiteren Straftaten kommen konnte.
Die Polizei sprach insgesamt 105 Platzverweise (Vorjahr: 95) gegen aggressive Personen aus. Insgesamt 8 Personen leisteten dabei gegenüber den Polizisten Widerstand. Drei Beamte wurden dabei leicht verletzt. Ein Beamter erlitt bei einer Schlägerei schwerere Verletzungen und konnte an dem Abend seinen Dienst nicht fortsetzen.
Die Einsatzschwerpunkte lagen wie auch schon im Jahr 2015 am Bahnhof / Hörngelände und nach Veranstaltungsende in der Bergstraße. Daher musste dieser Bereich durch Polizeikräfte an den Wochenenden für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden, um mögliche Gefahrensituationen schon im Vorfeld zu verhindern. Ein weiterer Schwerpunkt ergab sich insbesondere am ersten Wochenende am "Bayernzelt", weil dort viele ausländische Marineangehörige alkoholisiert feierten.
Aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums mussten die Beamten immer wieder Hilfe leisten. Insgesamt half die Polizei 66 Betrunkenen wieder auf die Beine.
Die von Stadt und Polizei gemeinsam initiierten Jugendschutzstreifen waren wieder in den frühen Abendstunden auf den Veranstaltungsflächen unterwegs. Sehr erfreulich ist der deutliche Rückgang betrunkener Jugendlicher zu vermelden. Die Jugendschutzstreifen sprachen insgesamt 67 (390 im Jahr 2015) alkoholisierte Jugendliche im Alter zwischen 14 Jahren und 17 Jahren an. 2 Jugendliche (Vorjahr 3) waren so stark alkoholisiert, dass sie ihren Eltern übergeben worden sind. Alkoholisierte Kinder konnten erfreulicherweise nicht angetroffen werden.
Auch die so genannten "Antanzdelikte" blieben aus. Es wurden insgesamt 3 (1 im Jahr 2015) Sexualdelikte gemeldet.
Wir weisen darauf hin, dass diese Zahlen vorläufig sind und sich bei späterer Anzeige durch Geschädigte noch erhöhen können. Sie beziehen sich auf den Zeitraum Freitag, den 17. Juni ab 12:00 Uhr bis Sonntag, den 26. Juni bis 10:00 Uhr.
Oliver Pohl
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