Pressebericht vom 02.09.2016

Pressebericht vom 02.09.2016 Aus dem Inhalt:

1532. Belobigung: Couragierter 64-jähriger Münchner jagt Handtaschendieb seine Beute ab – Altstadt

1533. Ermittlern des Kommissariats 74 (Scheckkartenbetrug) gelingt ein Schlag gegen international agierende Tätergruppierung

1534. Fliegerbombe (250kg) auf einem Werksgelände gefunden und entschärft – Milbertshofen

1535. Ohne dass die Lebensgefährtin davon wusste, nahm sich ihr 34-jähriger Lebensgefährte ihr Auto und verursachte einen Unfall – Obersendling

1536. Festnahme eines 22-jährigen Handtaschenräubers – Haidhausen

1537. Mercedes-Fahrer übersieht beim Wenden Fußgängerin, verwechselt anschließend Gas mit Bremspedal und fährt auf die Gegenfahrbahn und kollidiert dort mit vier Pkw – Moosach

1538. Versuchter Totschlag

1539. 35-jähriger Radfahrer übersieht beim Rechtsabbiegen eine 65-jährige Radfahrerin – Moosach

1532. Belobigung:Couragierter 64-jähriger Münchner jagt Handtaschendieb seine Beute ab – Altstadt Als eine 61-jährige Münchnerin am Donnerstag, 11.02.2016, gegen 17.45 Uhr, laut um Hilfe schrie, wurde ein 64-jähriger Münchner aufmerksam. Er konnte beobachten, wie ein unbekannter Radfahrer die Handtasche der 61-Jährigen aus ihrem Fahrradkorb riss und mit dieser davon radelte.

Daraufhin nahm der 64-jährige Münchner mit seinem Fahrrad die Verfolgung auf. An der Mazaristraße (Beginn der Kaufingerstraße) konnte er den Dieb beobachten, wie er die gestohlene Handtasche durchwühlte. Als der Dieb den Verfolger bemerkte, war er so erschrocken, dass er die Handtasche fallen ließ und das Weite suchte.

Der 64-Jährige radelte mit der Handtasche zurück zur Dienerstraße, um der Dame ihre Handtasche zurückzubringen. Was er nicht wusste, die Geschädigte gab mittlerweile bei einer Polizeiinspektion eine Diebstahlsanzeige auf.

Der couragierte Radler übergab im Anschluss die Tasche an eine Polizeistreife. Die Beamten sorgten dafür, dass die 61-jährige Münchnerin ihre Handtasche zurückbekam. Aus der Tasche fehlte nichts.

In einem Dankschreiben an das Polizeipräsidium München würdigt die 61-jährige Münchnerin das beherzte Verhalten des mutigen Verfolgers, der ihr ihre Handtasche zurückgebracht hat. Des Weiteren geht der Dank an die aufnehmenden Polizeibeamten, die ihr halfen, ihre Bankkarten sofort zu sperren.

Das Münchner Polizeipräsidium bedankt sich ganz herzlich bei dem 64-jährigen Münchner für sein couragiertes Verhalten. Für sein vorbildliches Verhalten wird er von EKHK Konrad Raab (Kommissariatsleiter für Taschendiebstahl) und EKHK Thomas Baumann (stellv. Pressesprecher) belobigt.

1533. Ermittlern des Kommissariats 74 (Scheckkartenbetrug) gelingt ein Schlag gegen international agierende Tätergruppierung Mitglieder eines Familienclans mit Hauptsitz in Marseille und London haben u.a. auch in München ihr Unwesen getrieben.

Seit Anfang 2016 sind dem Kommissariat 74 30 Taten bekannt, bei denen Münchner Bürgerinnen und Bürger geschädigt worden sind. Bundesweit sind nach jetzigem Stand etwa 120 Fälle bekannt, die von Mitgliedern des Familienclans begangen worden sind. Die Täter erbeuteten bundesweit ca. 150.000 Euro.

Zu der Summe gelangten sie durch Trickdiebstahl mit EC-Karten samt Ausspähen der PIN-Nummern. Dabei waren alle Opfer zwischen 60 und 90 Jahre alt.

Durch die Angaben der Geschädigten sowie der Auswertung von Videoaufzeichnungen konnte ihr Vorgehen ermittelt werden. Sie gaben sich als ausländische Touristen aus, die die Hilfe beim Abheben von Bargeld an Geldautomaten benötigen. Die Opfer sollten mit ihren eigenen Geldkarten am Geldautomaten zeigen, wie das Abheben funktioniert. Durch starke Ablenkung gelang es den Tätern die Geldkarte aus dem Geldautomaten zu entfernen und sogar die PIN auszuspionieren. Unmittelbar danach hoben sie an einem anderen Geldautomaten Bargeld ab.

Sie gingen dabei so professionell vor, dass den Opfern glaubhaft vorgespielt wurde, dass der Geldautomat eine Störung aufweist und ihre Geldkarte nicht mehr aus dem Automaten ausgegeben wird.

Durch eine akribische Auswertung von Videomaterial sowie der Zeugenvernehmungen kamen die Ermittler des Kommissariats 74 auf die Spur eines international agierenden Familienclan.

Mit Trickdiebstählen an Geldautomaten, Trickdiebstähle von Schmuck aus Juweliergeschäften und betrügerisches Erlangen von Fahrzeugen finanzieren sie sich ihren Lebensunterhalt. Ihr Sitz ist in London und Marseille und von dort aus steuern sie ihre „Clan-Mitglieder“.
Dem Kommissariat 74 sind 21 Beschuldigte bekannt, die für die 120 Trickdiebstähle an Geldautomaten in Deutschland verantwortlich sind. Davon sind zehn nach Deutschland gekommen, um die Straftaten auszuführen und die erlangten Geldbeträge per Soforttransfer nach Marseille oder London überwiesen. Die anderen elf haben das Geld dort in Empfang genommen.

Von den zehn in Deutschland tätigen Diebe wurden mittlerweile sieben im In- und Ausland festgenommen.

Die Festnahmen gelangen durch die gute Zusammenarbeit mit Polizeibehörden anderer EU-Länder sowie unserer Zielfahndung (Kommissariat 102).

Die Beschuldigten, mit Wohnsitz in Frankreich und England, wurden in Untersuchungshaft genommen und müssen sich wegen Computerbetrug, Bandendiebstahl und Ausspähen von Daten verantworten.

1534. Fliegerbombe (250kg) auf einem Werksgelände gefunden und entschärft – Milbertshofen Am Donnerstag, 01.09.2016, um 13.00 Uhr, förderten Bauarbeiten auf einem Werksgelände der Firma BMW eine 250kg-Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg zu Tage.

Nach Inaugenscheinnahme des Sprengkörpers durch Spezialisten wurde die teilweise noch im Kies steckende Bombe freigelegt und noch am Abend entschärft.

Zur Vorbereitung der Entschärfung wurde durch die Berufsfeuerwehr München ein Sperrkreis im Radius von 400 Metern festgelegt und durch Kräfte der Berufsfeuerwehr, der Werksfeuerwehr BMW und der Polizei geräumt. Etwa 500 Personen wurden evakuiert. Für Anwohner, die keine Anlaufstellen hatten, wurden Busse der Feuerwehr sowie Busse der MVG zur Verfügung gestellt. Eine Betreuungsstelle wurde in der Schule Keilberthstraße eingerichtet. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.
Der Betrieb der Linie U2 wurde lokal eingestellt und über dem Sperrbereich ein Luftraumverbot verhängt.

Die Entschärfung der Bombe verlief ohne Komplikationen. Alle Sperrungen wurden um 23.40 Uhr aufgehoben.

1535. Ohne dass die Lebensgefährtin davon wusste, nahm sich ihr 34-jähriger Lebensgefährte ihr Auto und verursachte einen Unfall – Obersendling Donnerstagnacht, 01.09.2016, nahm ein 34-jähriger Münchner die Autoschlüssel seiner Lebensgefährtin unbefugt an sich. Mit ihrem Auto fuhr er gegen 06.00 Uhr die Siemensallee in Richtung Wolfratshauser Straße. Auf dem Weg verlor er die Kontrolle des Fords und kam nach rechts von seiner Fahrbahn ab.

Er kollidierte mit einem am Straßenrand geparkten Renault, Master, welcher auf einen davor geparkten Renault, Laguna aufgeschoben wurde.

Mit leichten Verletzungen wurde der 34-Jährige in ein Münchner Krankenhaus zur ambulanten Behandlung gebracht.

Da der dringende Verdacht besteht, dass der Unfall aufgrund seiner Alkoholisierung in Verbindung mit Drogenkonsum entstanden ist, wurde vom Jour-Richter eine Blutentnahme angeordnet. Zusätzlich wurde festgestellt, dass der 34-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist.

Der 34-Jährige verursachte einen Sachschaden von ca. 10.000 Euro.

1536. Festnahme eines 22-jährigen Handtaschenräubers – Haidhausen Am Donnerstag, 01.09.2016, gegen 05.45 Uhr, war eine 30-jährige Münchnerin auf dem Weg zur Arbeit. Im Sperrengeschoss des Münchner Ostbahnhofes fielen ihr zwei männliche, dunkelhäutige Personen auf, die vor ihr gingen und den gleichen Ausgang benutzten. Zu Fuß überholte sie die Personen an der ersten Ampel und bog wenige Meter danach in die Elsässer Straße ab.

Plötzlich spürte sie von hinten ein massives Reißen an ihrer Handtasche. Da sie diese aber noch festhalten konnte und sie freiwillig auch nicht loslassen wollte, verpasste ihr ein 22-jähriger Gambanese einen Faustschlag ins Gesicht. Durch den harten Schlag ging sie zu Boden und ließ ihre Tasche los.

Mit der Handtasche flüchtete der Räuber in Richtung Hypopark.

Die 30-jährige Geschädigte ließ er mit einer Platzwunde an der Unterlippe und vom Sturz verursachten Prellungen an den Rippen am Boden liegend zurück. Sie verständigte unmittelbar danach die Polizei.

Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung wurde der 22-jährige Gambanese, der gerade aus dem Hypopark kam, festgenommen.

Bei seiner Durchsuchung wurden fast alle Gegenstände aus der geraubten Handtasche aufgefunden.

Er bestritt die Tat und gab an, die Gegenstände gefunden zu haben.

Der Handtaschenräuber wird heute dem Richter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt.

Die Ermittler des Kommissariats 21 konnten den zweiten gesichteten Farbigen ermitteln. Eine Tatbeteiligung konnte ihm nicht nachgewiesen werden.

1537. Mercedes-Fahrer übersieht beim Wenden Fußgängerin, verwechselt anschließend Gas mit Bremspedal, fährt auf die Gegenfahrbahn und kollidiert dort mit vier Pkw – Moosach Am Donnerstag, 01.09.2016, gegen 10.30 Uhr, fuhr ein 40-Jähriger aus München mit seinem Mercedes die Triebstraße stadtauswärts. An der Kreuzung Hanauer Straße/Lasallestraße wollte er im Kreuzungsbereich wenden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand fuhr er bei Gelblicht in den Kreuzungsbereich ein und übersah beim Wendevorgang eine 64-jährige Fußgängerin, die die Kreuzung gerade bei Grünlicht auf der Fußgängerfurt überqueren wollte.

Als der 40-Jährige die Fußgängerin erkannte, versuchte er noch einen Unfall zu vermeiden. Trotz einem Ausweichen nach links konnte er nicht verhindern, dass er die 64-Jährige mit der vorderen rechten Fahrzeugseite erfasste und zu Boden schleuderte.

Im Anschluss verwechselte er das Brems- mit dem Gaspedal, woraufhin sein Mercedes beschleunigte. Zusätzlich verriss er sein Lenkrad weiter nach links, überfuhr die bauliche Fahrstreifentrennung und beschleunigte dabei immer weiter.

Ungebremst kollidierte er in der Folge mit vier Pkw, die verkehrsbedingt vor einer roten Ampel standen.

Bei dem Unfall wurde die 64-jährige Fußgängerin schwer verletzt und musste zur stationären Behandlung in ein Münchner Klinikum gebracht werden.

Bei dem Unfall ist ein Gesamtschaden von ca. 65.000 Euro entstanden.

Im Rahmen der Unfallaufnahme und der Bergung der beteiligten Fahrzeuge musste die Unfallstelle für ca. zwei Stunden gesperrt werden. Der Verkehr wurde großräumig abgeleitet. Es kam dabei zu Behinderungen im Straßenverkehr und dem öffentlichen Nahverkehr.

1538. Versuchter Totschlag Schon am vergangenen Sonntag, 28.08.2016, frühmorgens kurz nach 06.00 Uhr, kam es auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Taufkirchen zu einem folgenschweren Zwischenfall. Ein italienisches, in Oberhaching lebendes Brüderpaar, 17 und 18 Jahre alt, sowie ein in Taufkirchen lebender Türke gerieten aus unerfindlichem Grund in Streit, wobei der 44-jährige Türke aufgrund vorangeganger Beleidigungen den älteren der beiden Brüder ins Gesicht schlug.

Daraufhin kam es zu einer Auseindersetzung aller drei Männer, in deren Verlauf der 44-Jährige benommen zu Boden ging und dort von dem 18-Jährigen mit mehreren massiven Fußtritten gegen Kopf und Körper mißhandelt wurde.

Während der Verletzte auf dem Bahnsteig liegenblieb, wollten die beiden Brüder mit der zwischenzeitlich eingetroffenen S-Bahn davon fahren. Allerdings hatten sie nicht damit gerechnet, dass der Zugführer wegen der von ihm beobachteten Tat die Fahrt nicht fortsetzte, weswegen die beiden nun zu Fuß flüchteten. Ein Polizeibeamter auf dem Heimweg (von der Nachtschicht beim KDD) setzte den beiden jedoch nach und nahm das Brüderpaar auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof fest.

Im weiteren Verlauf beleidigten die Brüder die eingesetzten Beamten der Bundes- und Landespolizei massiv. Der 18-Jährige leistete erheblichen Widerstand und verletzte dabei einen Beamten.

Der 44-Jährige mußte zur Behandlung in eine Klinik eingeliefert werden, konnte dieser aber zwischenzeitlich wieder verlassen. Der verletzte Polizeibeamte wurde ambulant behandelt.

Der 44-Jährige war auf dem Weg zum Wandern, während die Brüder vom "Feiern" kamen.

Gegen den 18-Jährigen wurde am Montag, 29.08.2016, vom Ermittlungsrichter Haftbefehl wegen versuchten Totschlags, gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Bedrohung erlassen. Gegen dessen 17-jährigen Bruder wird wegen gefährlicher Körperverletzung, und gegen den 44-Jährigen wegen Körperverletzung ermittelt.

1539. 35-jähriger Radfahrer übersieht beim Rechtsabbiegen eine 65-jährige Radfahrerin – Moosach Am Donnerstag, 01.09.2016, gegen 15.15 Uhr, fuhr eine 65-jährige Münchnerin mit ihrem E-Fahrrad auf dem nördlichen Radweg der Triebstraße stadtauswärts.

Zur selben Zeit fuhr ein 35-jähriger Münchner mit seinem Mountainbike den nördlichen Radweg ebenfalls in Richtung stadtauswärts. Kurz nach dem Anwesen Triebstraße 41 wollte der 35-Jährige nach rechts in den Radweg zur Kolonie Eggarten abbiegen.

Die 65-jährige Radfahrerin wollte ihre Fahrt geradeaus fortsetzen.

Über die genauen Fahrbeziehungen liegen bislang keine Erkenntnisse vor. Bekannt ist nur, dass der Unfall während des Abbiegevorgangs passierte.

Durch den Zusammenstoß beider Radfahrer stürzten sie auf den Boden. Die 65-Jährige erlitt dabei schwere Verletzungen und musste mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Der 35-jährige Mountainbike-Fahrer verletzte sich leicht und begab sich selbständig zum Arzt.

Ein Sachschaden ist bei dem Unfall nicht entstanden.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: 089/6216-3322, in Verbindung zu setzen.