Kiel (ots) - Die Kontrollwoche im Rahmen der Kooperation europäischer Verkehrspolizeien (TISPOL - Traffic Information System Police) hat in Schleswig-Holstein gezeigt: Viele Autofahrer fahren ohne Sicherheitsgurt und lassen auch ihre Kinder unangeschnallt mitfahren.
Die Landespolizei hat im Zeitraum von sieben Tagen auf schleswig-holsteinischen Straßen 17560 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei waren 2172 Personen nicht angeschnallt. 72 Kinder waren nicht oder unzureichend gesichert. Die Quote der "Gurtverweigerer" beträgt 12,37 Prozent. Schon ein Jahr zuvor war sie mit 12,53 Prozent ähnlich hoch.
"Die im Rahmen der Kontrollwoche erhobenen Zahlen sind als hoch zu bewerten. Sie zeigen, dass das Bewusstsein für die Gefahren beim Fahren ohne Gurt bei vielen Verkehrsteilnehmern noch nicht angekommen ist und wir immer wieder sensibilisieren müssen", erklärte Axel Behrends, im Landespolizeiamt zuständig für verkehrspolizeiliche Angelegenheiten und Prävention.
"Besonders bedenklich ist, dass immer noch Kinder ungesichert in den Fahrzeugen mitfahren", so Behrends. Die Zahl der Kinder ohne Anschnallgurt war bereits bei der Kontrollwoche im Frühjahr 2016 mit 83 Fällen relativ hoch gewesen. Der Bußgeldkatalog sieht für Fahren ohne Sicherheitsgurt 30 Euro vor. Wer sein Kind ohne jede Sicherung mitfahren lässt, zahlt sogar 60 Euro Bußgeld.
"Im Vordergrund bei den Kontrollen steht bei uns der Gedanke die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Wer sich beim Autofahren nicht anschnallt riskiert schwere bis tödliche Verletzungen, wenn ein Unfall passiert. Die Verwendung von Kindersitzen und das Anlegen des Sicherheitsgurtes sind elementar für die Sicherheit der Kinder in Kraftfahrzeugen. Das versuchen wir im Interesse der Kinder den Eltern eindringlich zu vermitteln", betont Behrends.
Der Slogan von TISPOL als europaweites Polizei-Netzwerks lautet "Grenzen überschreiten, um Leben zu retten". Das Ziel ist es durch regelmäßige Kontrollen zu Schwerpunktthemen wie "Anschnallpflicht" oder "Alkohol und Drogen" die Zahl der Verkehrsunfallopfer zu senken. Die Ergebnisse der Kontrollen werden zentral in einer Meldestelle in Nordrhein-Westfalen gesammelt.
"Bei den aktuellen Kontrollen haben wir nicht nur die Anschnallpflicht kontrolliert. Wir haben auch zahlreiche Verstöße anderer Art festgestellt. Dazu gehören zum Beispiel Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss, Handynutzung und Fahren ohne Fahrerlaubnis", fasst Behrends zusammen. Der Schwerpunkt der nächsten Kontrollen im Herbst wird das Thema "Schwerlastverkehr" sein.
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Dennis Schneider
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