Pressebericht vom 16.10.2016
Aus dem Inhalt:
1858. Tödlicher Verkehrsunfall in München
- siehe auch Presseberichtsnachtrag Nr. 1857 v. 14.10.2016
1859. Bewaffneter Raubüberfall auf Shisha-Bar – Pasing
1860. Nach Diebstahl eines Kraftwagens – Täter festge-
nommen
1861. Täter eines räuberischen Diebstahls durch DNA-
Treffer überführt
1862. Verdacht der gefährlichen Körperverletzung durch
Benutzung eines Tierabwehrsprays
1863. Party gerät außer Kontrolle – Ermittlungen wegen
Landfriedensbruchs
1858. Tödlicher Verkehrsunfall in München
- siehe auch Presseberichtsnachtrag Nr. 1857 v. 14.10.2016
Wie bereits berichtet, ereignete sich am Freitagnachmittag, 14.10.2016, um 15.55 Uhr, ein folgenschwerer Unfall an der Kreuzung Nymphenburger Straße / Landshuter Allee. Ein 86-jähriger Rentner aus München befuhr mit seinem Pkw Mercedes, E-Klasse, die Nymphenburger Straße in Richtung Westen. Aufgrund hohen Verkehrsaufkommens staute es sich an der Ampelanlage vor der Kreuzung mit der Landshuter Allee auf den beiden Geradeausfahrstreifen und auf dem Rechtsab-biegefahrstreifen.
Der 86-Jährige fuhr aus bislang ungeklärter Ursache ungebremst auf den Ford-Fiesta einer 25-jährigen Angestellten aus München auf, woraufhin deren Pkw auf die gegenüberliegende Fahrbahn geschleudert wurde und dort entgegen der Fahrtrichtung zum Liegen kam. Im weiteren Verlauf stieß der Mercedes gegen weitere stehende Fahrzeuge und schob diese auf- und gegeneinander. Durch umherfliegende Teile wurde zudem ein ordnungsgemäß geparkter Pkw beschädigt.
Durch den Verkehrsunfall wurde die 25-jährige Angestellte so schwer verletzt, dass sie trotz sofort durchgeführter Reanimationsmaßnahmen noch an der Unfallstelle verstarb.
Der Unfallverursacher wurde mit schweren Kopfverletzungen in ein Münchner Krankenhaus gebracht, seine 84-jährige Ehefrau erlitt ebenfalls schwere Verletzungen, die in einer Klinik behandelt werden müssen.
Sieben weitere Personen erlitten jeweils leichte Verletzungen, die teilweise ambulant in einer Klinik, teilweise ambulant vor Ort behandelt werden mussten.
Neben dem Fahrzeug des Rentners waren weitere 14 Fahrzeuge in den Unfall verwickelt, wobei sieben davon so schwer beschädigt wurden, dass sie abgeschleppt werden mussten.
Noch immer ist völlig ungeklärt, mit welcher Geschwindigkeit und aus welcher Ursache der 86-Jährige ungebremst auf das Stauende auffuhr.
Die Staatsanwaltschaft München gab ein unfallanalytisches Gutachten in Auftrag.
Der entstandene Sachschaden kann derzeit nicht abgeschätzt werden.
Die Berufsfeuerwehr München und die Straßenreinigung der Landeshauptstadt München wurden zur Räumung und Säuberung der Unfallstelle in die Nymphenburger Straße beordert.
Es kam zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen. Im Rahmen der Unfallaufnahme musste zunächst die Landshuter Allee ab der Donnersberger Brücke in nördliche Fahrtrichtung für ca. eine Stunde gesperrt werden. Des Weiteren wurde die Nymphenburger Straße in beiden Fahrtrichtungen im Bereich zwischen der Landshuter Allee und der Lazarettstraße bis 23.30 Uhr gesperrt. Der Verkehr wurde durch Kräfte der Polizei abgeleitet.
Die Ermittlungen des Unfallkommandos dauern an.
1859. Bewaffneter Raubüberfall auf Shisha-Bar – Pasing
Ein unbekannter Täter betrat am Samstag in den frühen Morgenstunden, 15.10.2016, gegen 01.15 Uhr, eine gut besuchte Shisha-Bar in der Verdistraße und ging zielgerichtet in Richtung Tresen. Auf dem Weg dorthin schoss der Unbekannte mit einer mitgeführten Schreckschusswaffe in die Luft. An der Bar angelangt bedrohte der Täter den hinter der Bar stehenden 30-jährigen Angestellten und forderte diesen auf, ihm Geld zu geben. Gleichzeitig warf er eine Stofftasche hinter die Bar. Daraufhin legte der Angestellte seine Kellnergeldbörse auf den Stoffbeutel, die der unbekannte Mann an sich nahm. Mit seiner Beute flüchtete er vor das Lokal und fuhr mit einem Fahrrad in Richtung Pfettensstraße / Packenreiterstraße davon.
Verletzt wurde bei dem Überfall niemand.
Täterbeschreibung:
Bei dem Unbekannten handelt es sich um einen Mann, der ca. 173 cm groß ist, mit normaler Statur und mit ausländischem Akzent spricht. Er trug zur Tatzeit eine schwarze Hose, einen kamelbraunen Kapuzenpulli mit der Aufschrift „Diabolo“ und hatte eine schwarz-gelbe Plastikmaske über dem Gesicht. Zudem trug er weiße Handschuhe. Er hatte einen grauen Stoffbeutel bei sich und war mit einer Pistole bewaffnet. Er flüchtete mit einem weißen Rennrad.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
1860. Nach Diebstahl eines Kraftwagens – Täter festgenommen
Beamte der Polizeiinspektion 47 kontrollierten am Abend des 13.10.2016, etwa gegen 22.30 Uhr, in der Grusonstraße einen Renault Twingo, der mit drei jungen Männern besetzt war.
Der Fahrer, ein 21-Jähriger aus München, gab auf Nachfrage an, dass er keine Fahrerlaubnis besitzen würde. Als er den Beamten den Fahrzeugschein zeigen sollte, äußerte er, dass die Halterin des Twingo nichts davon wisse, dass er ihren Pkw benutzen würde.
Im Zuge der weiteren polizeilichen Maßnahmen gelang es dem 21-Jährigen von der Kontrollstelle zu flüchten.
Weitere Ermittlungen bei der Halterin ergaben dann, dass die Frau nicht wusste, dass der Beschuldigte mit ihrem Wagen unterwegs war. Sie ist Betreiberin eines Kiosks und verwahrt den Schlüssel üblicherweise an einem Schlüsselbrett im Kiosk. Sie ging zunächst davon aus, dass ihr der Schlüssel gestohlen worden sei.
Den Beamten gelang es rasch, den flüchtenden Täter zu ermitteln und ihn gegen 01.30 Uhr im Speicher des Wohnanwesens seiner Mutter anzutreffen und dort vorläufig festzunehmen.
Er räumte nun bei seiner Vernehmung ein, dass er den Fahrzeugschlüssel aus dem Kiosk der Geschädigten gestohlen hatte, um mit diesem den Wagen zu entwenden. Weiterhin gab er zu, dass er keinen nötigen Führerschein besitzen würde und zudem vor Fahrtantritt Marihuana konsumiert hatte. Nach eigenen Angaben schläft er bei diversen Freunden und wurde vor zwei Monaten wegen Diebstahls zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Der 21-Jährige wurde der Staatsanwaltschaft zur Entscheidung vorgeführt, ob ein Haftbefehl beantragt werden soll.
1861. Täter eines räuberischen Diebstahls durch DNA-Treffer überführt
Am 11.05.2016 betrat ein „Kunde“ gegen 15.45 Uhr ein Einzelhandelsgeschäft in der Schellingstraße in Schwabing. Ein Angestellter des Geschäftes beobachtete den Mann dabei, wie der kleine Schnäpse und Zigaretten unter seinem T-Shirt versteckte. Der Dieb ging dann am Kassenbereich vorbei, ohne die versteckte Ware bezahlt zu haben. Der Angestellte hielt den Mann vor dem Laden an, wurde von ihm jedoch mit dem Ellenbogen gegen die linke Schulter geschlagen, woraufhin der Täter flüchten konnte. Der Angestellte lief ihm nach und versuchte ihn festzuhalten, wobei der Räuber ihn massiv am Unterarm kratzte. Auf der Flucht verlor der Täter seine Mütze und seine Jacke, in der sich noch sieben Zigarettenschachteln befanden. Zunächst unerkannt gelang dem Mann die Flucht.
Die Spurensicherung konnte später DNA-Anhaftungen an der sichergestellten Jacke und der Mütze sichern. Ein Abgleich in der DNA-Datenbankdatei beim Landeskriminalamt führte zu einem sogenannten Exakttreffer. Die Spur konnte einem 54-jährigen bulgarischen Staatsangehörigen zugeordnet werden. Der Aufenthalt des Mannes ist derzeit unbekannt.
1862. Verdacht der gefährlichen Körperverletzung durch Benutzung eines Tierabwehrsprays
Eine 19-jährige Schülerin brachte am Freitag, 14.10.2016, ein sog. Tierabwehrspray in ihre Berufsfachschule in der Isarvorstadt mit. Sie zeigte es einem 20-jährigen Mitschüler, der das Spray an sich nahm und kurz den Auslösemechanismus betätigte. Daraufhin verteilte sich ein Sprühnebel der stark reizenden Substanz aus der Spraydose im Flur der Schule.
Da zu diesem Zeitpunkt, um etwa 09.40 Uhr, gerade ein Unterrichtswechsel stattfand, befanden sich sehr viele Schüler im direkten Einwirkungsbereich des Sprays. Bei insgesamt 19 Personen kam es zu Reizungen der Augen und der Atemwege. Acht Verletzte mussten mit Rettungswägen in verschiedene Krankenhäuser gebracht werden, wo sie jeweils ambulant behandelt wurden. 11 leichtverletzte wurden vor Ort kurz behandelt und gingen dann nach Hause.
Das verwendete Spray ist frei verkäuflich und durfte auch von der 19-Jährigen geführt werden.
Es wurden Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 20-jährigen Schüler eingeleitet.
1863. Party gerät außer Kontrolle – Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs
In der Einsatzzentrale der Münchner Polizei gingen am Samstagabend, 15.10.2016, kurz vor 22.00 Uhr, mehrere Notrufe von Bewohnern eines Anwesens in der Baldurstraße ein, dass eine Party außer Kontrolle geraten wäre und sich inzwischen auch in die Wohnungen der Mitteiler ausgedehnt hätte. Die ersten eintreffenden Streifen stellten rund 150 Menschen fest, die sich im Innenhof des Anwesens sowie in den Wohnungen des Anwesens verteilt hatten. Eingeladen wurden die Gäste von einem 18-jährigen Münchner über eine WhatsApp-Gruppe. Letztendlich geriet diese Party dann wegen des immer größer werdenden Teilnehmerkreises außer Kontrolle.
Die Eingesetzten Polizeibeamten konnten zwar die Wohnungen und den Innenhof räumen, die Stimmung heizte sich jedoch immer mehr auf, was darin gipfelte, dass Partygäste auf die Streifenfahrzeuge, die im näheren Umfeld abgestellt waren, kletterten. Zwei junge Männer im Alter von 18 Jahren taten sich dabei besonders hervor, provozierten die eingesetzten Beamten und stachelten die Menge weiter auf.
Diese beiden konnten aus der Gruppe heraus in Gewahrsam genommen werden, um das Begehen weiterer Straftaten zu unterbinden.
Bei den Gästen wurden die Personalien festgestellt, auch Atemalkoholtests wurden teilweise durchgeführt. Anschließend wurde den Personen ein Platzverweis ausgesprochen, der teilweise durch die Androhung von Ingewahrsamnahme durchgesetzt werden musste.
Ein eingesetzter Beamter der Diensthundestaffel wurde aus der Menge heraus massiv beleidigt, gegen den bekannten Täter wurde Anzeige erstattet.
Die beiden in Gewahrsam genommenen jungen Männer wurden gegen 02.00 Uhr nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aus dem Gewahrsam entlassen.
Während der Sachbearbeitung musste die Straßenbahnlinie 20 aus dem Verkehr genommen werden, da sich die „Partygäste“ auch in dem Trambereich ausgebreitet hatten. Später konnte die Linie wieder ihren Betrieb aufnehmen, jedoch die Haltestelle „Borstei“ nicht anfahren.
Der nahegelegene U-Bahnhof „Westfriedhof“ wurde durch zehn Mitarbeiter der U-Bahnwache kontrolliert.
Die Dachauer Straße stadteinwärts musste während der Sachbearbeitung komplett gesperrt werden, stadtauswärts waren zwei der drei Spuren befahrbar.
Inwiefern die Dienstfahrzeuge durch das Besteigen durch die Partygäste beschädigt worden waren, konnte in der Nacht nicht festgestellt werden, hier sind weitere Überprüfungen notwendig. Im Inneren des Anwesens wurden mehrere Graffitis festgestellt, die Anwohnern zufolge durch die Partygäste angebracht worden waren.
Es wurden Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs eingeleitet. Zur Beruhigung der Lage mussten über 100 Polizeibeamte eingesetzt werden.