Erfolgreicher Schlag gegen international organisierten Bandendiebstahl

Erfolgreicher Schlag gegen international organisierten Bandendiebstahl
Sichergestelltes Fahrzeug mit Diebesgut INGOLSTADT, LANDSHUT.
Die Staatsanwaltschaft Landshut und die zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität zuständige Kriminalpolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, führten seit Ende 2014 umfangreiche Ermittlungen wegen gewerbsmäßigen schweren Bandendiebstählen.

gleiches Fahrzeug wie oben Im Fokus der Ermittler stand eine überregional agierende rumänische Tätergruppierung, welche aus dem Ober- und Niederbayerischen Raum heraus, bandesmäßig organisiert und professionell durchgeführt, Einbrüche in Elektrofirmen und metallverarbeitende Betriebe beging. Hauptzielrichtung der Bandenmitglieder war es, wertvolles Buntmetall zu stehlen und gewinnbringend zu veräußern. Dazu notwendige Kleintransporter wurden gezielt entwendet und zum Beuteabtransport verwendet.

Aufgrund verdeckt geführter Maßnahmen gelang es den Ermittlern, 42 Tatverdächtige zu identifizieren, welche innerhalb eines Jahres in Bayern mindestens 113 Einbruchdiebstähle in gewerbliche Betriebe mit einer Schadenssumme von rund 2,4 Millionen Euro begangen haben.

Dabei traten die rumänischen Täter in sog. „Brigaden“ auf. Neben Einbruchdiebstählen zur Erlangung von Transportfahrzeugen und Buntmetallen zielten die gewaltsamen Einbrüche der Beschuldigten auch auf die Erlangung von hochwertigen Fahrrädern, Elektro-Werkzeugen sowie weit über 100 hochwertige Kfz-Kompletträdern ab, um dann die Beute gewinnbringend im Ausland zu verkaufen.
Der Schwerpunkt der Taten bezog sich auf den Diebstahl von Buntmetallen. Diese wurden in eigenen, zumeist vorab gestohlenen Transportfahrzeugen an Schrotthändler in den Niederlanden verkauft. Die Rückreise der Täter erfolgte am gleichen Tag nach dem Verkauf der Kupfermetalle. Die gestohlen Transporter blieben im Ausland zurück. In einigen Fällen begingen die Täter gleich nach ihrer Rückkehr den nächsten Beutezug.


Fotos von Tatorten



An den Tatorten arbeiteten zum Teil über 10 Personen der Gruppierung arbeitsteilig zusammen, um das teilweise bis zu 5 Tonnen schwere Buntmetall verladen zu können. Bei der Begehung der jeweiligen Einbrüche verhielten sich die Täter hochprofessionell. So spähten sie die Umgebung vor Tatbegehung regelmäßig aus. Der Absatz des Diebesgutes im Ausland, nach bisherigen Erkenntnissen rund 80 Tonnen Buntmetall, war bereits vor der Tat vereinbart. Der so aktivste Täter soll nach polizeilichen Ermittlungen an über 70 Fällen beteiligt gewesen sein.

Ab dem Zeitpunkt der ersten Ermittlungserfolge bis hin zu Haftbefehlseröffnungen im September 2015 endete die serienmäßige Tatbegehung. Zwischenzeitlich konnten 21 Haftbefehle in Deutschland, Österreich, Schweden, Luxemburg, Italien, Niederlande und Rumänien vollzogen werden. Die Beschuldigten im Alter von 16 bis 47 Jahren werden nun den Gerichtsverfahren zugeführt.

Einzelbeispiele der Tatbegehung: Im November 2014 erbeuteten die Täter in Wolnzach in einer Schlosserei Messing- und Hartmetallteile im Wert von über 40.000 Euro Im Landkreis Freising entwendeten die Täter im Dezember 2014 zunächst einen Mercedes Sprinter und transportierten damit 2,6 Tonnen Kupfer im Wert von ca. 10.000 Euro ab. Aus einem Großhandelsgeschäft in Schwandorf erbeuteten die Diebe Juli 2015 Motorsägen und Heckenscheren im Wert von 30.000 Euro. Im April des Jahres wurden auf dem Betriebsgelände einer Spedition in Schweitenkirchen 102 Kompletträder im Wert von über 100.000 Euro entwendet. Im Mai 2015 erbeuteten die Täter in Plattling 2,2 Tonnen Buntmetall im Wert von 53.000 Euro. Ebenfalls im Mai 2015 stahlen sie in Dingolfing 4,5 Tonnen Kupferkabel für rund 25.000 Euro. Vorausgegangen war der Diebstahl eines Mercedes Sprinter in Loiching.