Köln (ots) - Die segensreiche Erfindung von Navigationsgeräten ist ihrer Natur gemäß dazu bestimmt, deren Eigentümern "den rechten Weg" zu weisen. Auch wenn es im vorliegenden Kölner Sachverhalt vom Sonntagabend (27. November) konkret wohl "der Linke" war, so hat sich das Gerät zur genauen Orientierungshilfe von gewissermaßen Beteiligten doch definitiv bezahlt gemacht.
In der Johann-Classen-Straße im beschaulichen Ortsteil Kalk hatte es sich begeben, dass ein Kölner (24), seines Zeichens Pizzataxi-Fahrer und gebürtiger Türke, sein gelbes Dienstfahrzeug gegen 19.40 Uhr unmittelbar vor dem Restaurant seines italienischen Chefs (35) zum Stehen brachte. Um die nächste Fuhre aufzunehmen, betrat der Fiat-Chauffeur das Lokal. Bei einem Blick aus dem Fenster bemerkte der 24-Jährige dann plötzlich, dass sich in seinem Panda eine ihm unbekannte Person aufhielt - unvorsichtigerweise hatte der Kölner den Kleinwagen nicht verschlossen.
Mit einem Satz war er dann allerdings mit untergeklemmtem Pizzakarton auf dem Gehweg, riss die Autotür auf und forderte die Frau (36) auf, sofort auszusteigen. Dem kam die solchermaßen Angesprochene zwar auch folgsam nach. Gleichzeitig bemerkte der junge Mann allerdings das Fehlen des bis dahin an der Windschutzscheibe befestigten Navi. Gemeinsam mit seinem hinzugerufenen Chef stellte er die Verdächtige zur Rede. Vehement leugnete die Drogenkonsumentin, das Gerät gestohlen und in ihrer Kleidung verstaut zu haben - wobei sie bei Licht betrachtet sogar Recht hatte. Demonstrativ öffnete sie hierbei ihre Jacke. Sie habe sich schließlich nur aufwärmen wollen, gab sie vor, und versuchte dann, sich zu trollen.
Just, als die Verdächtige einige Schritte davongetänzelt war, meldete sich zu ihrem großen Leidwesen jedoch in sanfter Eindringlichkeit und für alle Anwesenden deutlich vernehmbar das corpus delicti: "Bei der nächsten Möglichkeit links abbiegen...jetzt links abbiegen...jetzt links abbiegen!" Und angesichts der unter ihrer rechten Armbeuge hervordringenden, die baldige Lenkkorrektur unmissverständlich einfordernden Frauenstimme geriet die Ertappte in fatale Erklärungsnot.
Bis zum Eintreffen einer alarmierten Streifenwagenbesatzung hielten die Geschädigten die den Beamten bereits wegen zahlreicher Eigentumsdelikte hinreichend Bekannte fest. Die festgenommene Deutsche kann in Deutschland keinen festen Wohnsitz vorweisen. In ihrer Vernehmung räumte sie den gelegentlichen Konsum harter Drogen ein.
Das wegen Diebstahls aus Kraftfahrzeugen ermittelnde Kriminalkommissariat 74 beabsichtigt, die Navi-Diebin einem Haftrichter vorzuführen. (cg)
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