Friedberg (ots) - Wetteraukreis: Unter 1000 Euro liegt der Sachschaden fast nie, wenn Diebe sich an Fahrzeugen von Handwerkern zu schaffen gemacht haben. Dem rein materiellen Schaden folgt dann zudem oft ein Verdienstausfall, insbesondere wenn die Langfinger Spezialwerkzeuge mitgehen ließen.
Aus logistischen Gründen ist es oft unumgänglich, dass Mitarbeiter von Handwerksfirmen die Arbeitsfahrzeuge unter der Woche mit nach Hause nehmen. Dort findet sich nicht immer ein Platz, um sie in einer Garage oder auf einem abgeschlossenen Grundstück abzustellen. Auch auf Montage befindlich müssen die Fahrzeuge regelmäßig auf einem nicht überwachten Parkplatz stehen bleiben.
Werbung und Firmenlogos auf den Kleintransportern und PKW lassen häufig auch Laien leicht erkennen, dass es sich um ein Fahrzeug handelt, indem sich hochwertige Güter befinden könnten.
Ein nicht in einer Garage abgestelltes Fahrzeug aufzubrechen erfordert dabei keine besonderen Kenntnisse. Da zumeist keine Alarmanlage vorhanden ist, reicht oft das Einschlagen einer Scheibe, um Zugriff auf den Innenraum und damit auf die Wertsachen zu haben. Kommt es tatsächlich zum Diebstahl ist der Ärger groß. Neben dem Schaden am Fahrzeug und dem Verlust von Werkzeug und Material, kann ein Verdienstausfall die Folge sein, gerade wenn Spezialwerkzeuge fehlen.
Die Tatorte sind überall
Im ganzen Kreisgebiet sind immer wieder Handwerker und Montagearbeiter von den Diebstählen betroffen. Auch in der letzten Nacht waren wieder Diebe am Werk.
Aus einem weißen Sprinter in der Florstädter Straße in Reichelsheim entwendeten die Diebe zwischen 23 Uhr am Mittwochabend und 06 Uhr am Donnerstagmorgen zwei Kettensägen und zwei Heckenscheren im Wert von 2000 Euro. Die Täter zertrümmerten eine Scheibe der Hecktür und konnten so an das Innere des Fahrzeuges gelangen.
Zwischen 18.30 Uhr am Mittwoch und 05.30 Uhr am Donnerstag entwendeten möglicherweise dieselben Täter aus einem weißen Ford Transit in der Reitfeldstraße in Nieder-Florstadt diverse Werkzeuge. Mehrere hundert Euro wird der Ersatz von Bohrmaschine, Kreissäge, Akkuschrauber und Co. die Handwerksfirma aus Hanau kosten, der der Transporter gehört. Auch in diesem Fall schlugen die Diebe eine Scheibe ein, um auf den Laderaum Zugriff zu erlangen.
Eine Motorflex entwendeten die Diebe wenige hundert Meter entfernt im Eichenweg in Nieder-Florstadt aus einem VW Transporter. Zwischen 12 Uhr am Mittwoch und 06 Uhr heute Morgen waren die Diebe am Werk, die auch hier eine Scheibe einschlugen.
Zwischen 18 Uhr am Mittwochabend und 06.30 Uhr am heutigen Donnerstagmorgen liegt der Tatzeitraum für einen Diebstahl aus einem weißen Renault Master Kleintransporter in der Wickstädter Straße. Die Tatbegehungsweise auch in diesem Fall: Einschlagen der Scheibe. Das Diebesgut: Werkzeug der Halterfirma aus dem Mainz-Kinzig-Kreis. Die Polizei in Friedberg, Tel. 06031-601-0, bittet in allen Fällen um Mitteilung verdächtiger Beobachtungen in diesem Zusammenhang.
Die Suche nach dem Eigentümer
Bei der Anzeigenaufnahme fällt der Polizei immer wieder auf, dass Firmen nur unzureichende Angaben zu den gestohlenen Gegenständen machen können. Eine individuelle Kennzeichnung der Werkzeuge oder die entsprechenden Aufzeichnungen über die Individualnummern der Geräte fehlen regelmäßig.
Das führt dazu, dass eine Aufnahme in die Fahndungsdatei der Polizei erschwert oder gar unmöglich wird. Immer wieder können die Ermittler Werkzeuge aus Diebstählen sicherstellen, die dann keinem Eigentümer zugeordnet werden können und schließlich ans Fundbüro überstellt werden.
Kennzeichnen sie ihre Werkzeuge
Um die Werkzeuge ihrem rechtmäßigen Eigentümer zuordnen zu können, ist die Polizei auf die Mithilfe der Handwerksfirmen angewiesen.
Folgende Tipps können helfen, die Suche nach dem Eigentümer zu erleichtern oder gar einen Diebstahl zu verhindern:
- Notieren Sie die Individualnummern Ihrer Werkzeuge und Maschinen
- am besten direkt auf der aufbewahrten Rechnung. Achten sie darauf, dass es nicht die Seriennummern sind, denn sie sind oft vielfach vergeben und stellen kein individuelles Merkmal dar.
- Lassen Sie besonders hochwertige Geräte wenn möglich beim Hersteller registrieren.
- Kennzeichnen Sie Ihre Werkzeuge individuell. Wichtig ist eine nach außen hin sichtbare, möglichst unveränderliche Kennzeichnung auf einem wesentlichen Teil des Gegenstandes (z.B.am Gehäuse anzubringen.
Dies ist möglich durch:
o eine farbliche Zeichnung
o das Einschlagen oder Gravieren der Firmenbezeichnung
o durch Einschlagen / Eingravieren der persönlichen FEIN (Friedberger-Eigentümer-Identifikations-Nummer)
F.E.I.N. - Was ist das?
Das System beruht auf einer einfachen Verschlüsselung der persönlichen Adress-Daten. Hessen nutzt den Gemeinde- und den kommunalen Straßenschlüssel, nach dem anonym und rechtlich unbedenklich die Herkunft gekennzeichneter Gegenstände schnell dargestellt werden kann.
Der F.E.I.N. Code muss so aufgebracht werden, dass er nicht wieder entfernt werden kann. Also durch Gravieren, Ätzen, Ritzen, Einbrennen oder auf manchen Oberflächen mit einem nicht wieder auswaschbaren Schreibgerät.
F.E.I.N. funktioniert schnell und sicher. Weil dieses System selbsterklärend ist, kann die Polizei in Hessen leicht den Eigentümer eines codierten Gegenstandes ermitteln. Andererseits können entwendete Objekte bei einer Kontrolle jederzeit als fremdes Eigentum identifiziert und zurückgegeben werden. F.E.I.N. unterstützt damit die Fahndungs- und Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei.
Weitere Informationen zur F.E.I.N.-Codierung gibt es hier: www.polizei.hessen.de/Praevention/Einbruch-Diebstahlschutz/Diebstahlschutz
Einen Generator zur Codierung ihres persönlichen Codes finden sie auf den Seiten des ADFC unter: www.fa-technik.adfc.de/code/ein Darüber hinaus können sie die Anfrage zu ihrem Code an folgende E-Mail-Adresse des Hessischen Landeskriminalamtes richten: sg131.HLKA@polizei.hessen.de
Je besser die Kennzeichnung - je schlechter die Absatzmöglichkeit für den Dieb - je geringer das Risiko des Diebstahls!
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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