Einbrüche werden nicht verschwiegen

Oberhausen (ots) - Als absurd bezeichnet Polizeipräsident Ingolf Möhring den Vorwurf, die Kriminalstatistik in Oberhausen würde beschönigt.

Neben Wohnungseinbrüchen und Geschäftseinbrüchen werden auf der Oberhausener Polizeiinternetseite monatlich alle Einbruchszahlen genannt. Eine Beschönigung der Sicherheitslage? Wohl kaum.

Die WAZ beschreibt es als "ein jährliches Ritual", wenn der Oberhausener Polizeipräsident im Frühjahr Medienvertretern Daten und Fakten, Erfolge und Misserfolge der aktuellen Kriminalitätsstatistik persönlich erläutert.

Dieses "Ritual" hat eine wichtige Bedeutung, deshalb wird es von allen Polizeibehörden auch in dieser oder ähnlicher Weise praktiziert.

Die seit 1953 jährlich vom Bundeskriminalamt herausgegebene und mehrere hundert Seiten starke Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) umfasst ca. 1.000 Delikte.

Die Polizei Oberhausen veröffentlicht aus dieser komplexen Statistik in ihrer etwa 40seitigen DIN-A-4-Broschüre die wesentlichen Delikte zur Darstellung der Kriminalitätsentwicklung in Oberhausen.

Im aktuellen Kriminalitätsbericht weisen wir in der Statistik auf Seite 32 folgende Zahlen aus:

Diebstahl gesamt: 8.060, gefolgt von den ausgewählten Zahlen für Taschendiebstahl und Ladendiebstahl.

Eine Zeile darunter findet sich die Gesamtzahl der schweren Diebstähle (3.551), gefolgt von den für Oberhausen besonders relevanten Fallzahlen für Autodiebstähle (101), Diebstähle aus Kfz (1.222), Wohnungseinbrüche (785) und Geschäftseinbrüche (92).

Alle anderen Delikte werden aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht im Einzelnen aufgeführt. Der Polizeipräsident und sein Direktionsleiter erläutern den Medienvertretern auf der jährlichen Pressekonferenz die Daten zu angefragten Straftatbeständen.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte haben uns aber gezeigt, dass die örtlichen Medienvertreter in der Regel nur an den dargestellten Delikten Interesse zeigen. Die Inhalte der herausgegebenen Broschüre haben sich im Laufe der Jahre auch an den Bedürfnissen der örtlichen Medien ausgerichtet. Diese Bedürfnisse können natürlich lokal unterschiedlich sein.

Darüber hinaus beantwortet die Pressestelle der Polizei Oberhausen ganzjährig Anfragen, auch zur Polizeilichen Kriminalstatistik. Und nicht nur das.

Seit Mitte 2016 veröffentlichen alle nordrhein-westfälischen Polizeibehörden im Internet monatlich aktuelle Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung NRW, auch zur Gesamtzahl der Einbruchsdelikte.

Mit ein paar Klicks können sich alle Oberhausener selbst einen Überblick über die aktuellen Fallzahlen verschaffen (http://www.polizei.nrw.de/oberhausen/artikel__14267.html).

Mit diesem Service wollen wir den Einsatz der NRW-Polizei für Ihre Sicherheit transparent machen. Diese Monatszahlen sind Momentaufnahmen der Kriminalitätsentwicklung in NRW. Darüber hinaus wird es weiterhin eine jährlich veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik geben.

Die Erkenntnis, dass die zunehmenden Einbrüche in den intimsten Privatbereich bei den Opfern neben den materiellen Schäden meist auch eine viel schwerwiegendere persönliche Betroffenheit, Angstgefühle bis hin zu Traumata hinterlassen, führte 2013 dazu, dass die Polizei Oberhausen das innovative, direktionsübergreifende Oberhausener Konzept zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität entwickelte.

Seit diesem Zeitpunkt fokussieren alle Polizisten ihre gemeinsamen Aktivitäten, neben der Bewältigung der täglich anfallenden polizeilichen Aufgaben, auf die Bekämpfung, Verfolgung und Festnahme der Wohnungseinbrecher. Im vergangenen Jahr (2016) hat dies voraussichtlich wieder zu einer Senkung der Fallzahlen "Wohnungseinbruch" und deutlichen Erhöhung des Versuchsanteils geführt.

Dazu haben eine Vielzahl von getroffenen Maßnahmen bis zum heutigen Zeitpunkt beigetragen, wie

- 110-Hinweise der Oberhausener - technischen Sicherungen der Wohnungen, Häuser und Gebäude - Kooperationen der Polizei mit den Wohnungsgenossenschaften zur Einbruchssicherung
- gezielte Streifen und Aktionen der Polizisten zur Bekämpfung der reisenden Wohnungseinbrecher
- verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für dieses Delikt

Im "Fahrtwind" dieser Aktionen sind auch die im WAZ-Artikel bezeichneten Delikte "Schwerer Diebstahl aus":

Diensträumen (2014: 63 - 2015: 35)

Büros (2014: 117 - 2015: 116)

Werkstätten (2014: 36 - 2015: 18)

Lagerräumen (2014: 70 - 2015: 58)

Hotels (2014: 4 - 2015: 3)

Gaststätten/Kantinen (2014: 52 - 2015: 54)

Kiosken, Schaufenstern, Schaukästen und Vitrinen (2014: 77 - 2015: 92)

Kellerräumen und Waschküchen (2014:280 - 2015:240)

deutlich, von insgesamt 699 angezeigten Delikten in 2014 auf 616 Fälle im Vorjahr, zurückgegangen.

Wir haben also in unserem Kriminalitätsbericht 2015 den Schwerpunkt gerade auf die unerfreulichen Entwicklungen im Deliktbereich "Diebstahl" gelegt und die Verbesserungen sind lediglich in die Gesamtzahl eingeflossen. Daraus eine "Beschönigungsabsicht" ableiten zu wollen ist deshalb absurd!

Polizei Oberhausen auf www.facebook.com/Polizei.NRW.OB

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Oberhausen
Pressestelle
Monika Friske
Telefon: 0208/826 22 22
E-Mail: pressestelle.oberhausen@polizei.nrw.de
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