Sicherheitswacht Traunstein - Ehrenamt mit Verantwortung
TRAUNSTEIN. Seit über 20 Jahren ist die Sicherheitswacht im Freistaat Bayern aktiv und mit mehr als 750 Mitgliedern ein Erfolgsmodell. Allein im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd engagieren sich mittlerweile 40 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich. Nachdem sich der Stadtrat im November vergangenen Jahres für die Errichtung einer Sicherheitswacht ausgesprochen hat, gaben Oberbürgermeister Christian Kegel, Polizeipräsident Robert Kopp und der Leiter der Polizeiinspektion Traunstein, Rainer Wolf, nun den Startschuss für die Suche nach geeigneten Kandidaten. „Mit ihrer öffentlichen Präsenz sollen die Angehörigen der Sicherheitswacht nicht nur das Sicherheitsgefühl der Traunsteiner stärken, sondern auch einen Beitrag zur tatsächlichen Sicherheit auf Straßen, Wegen und Plätzen leisten“, so Polizeipräsident Kopp.
Bürger schützen Bürger, so der einfache Gedanke, der der Sicherheitswacht zu Grunde liegt. Deren Angehörigen fungieren dabei als wichtiges Bindeglied zwischen Polizei und Bevölkerung und werden sich in der Regel an zentralen öffentlichen Plätzen aufhalten, um sichtbarer Ansprechpartner für die Sicherheitsanliegen der Bürger zu sein. Der Leiter der Polizeiinspektion Traunstein, Polizeioberrat Rainer Wolf: „Erfolgreiche Sicherheitsarbeit kann nur im engen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern stattfinden. Wir freuen uns, dass sich die Stadt zu diesem Schritt entschlossen hat und uns die Möglichkeit einräumt, mit Menschen aus unserer Region, die Zivilcourage zeigen und verantwortungsvoll sind, eng zusammen zu arbeiten.“
Gemeinsam mit der Stadt Traunstein wurde am heutigen Mittwoch der Startschuss für die Suche nach Bewerbern gegeben. Interessenten können sich nun direkt bei der Polizeiinspektion Traunstein melden und erhalten dort Auskünfte über die vorgesehene Tätigkeit sowie die nötigen Voraussetzungen. Die Auswahl unter den Interessenten trifft die Polizei, ebenso wird dort die Aus- und Fortbildung für die Mitglieder der Sicherheitswacht vorgenommen. Auch deren zukünftigen Einsatz koordiniert die Polizeiinspektion Traunstein.
Polizeipräsident Robert Kopp
Hilfspolizisten sind die Angehörigen der Sicherheitswacht nicht, ihnen stehen grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten zu, wie jedem anderen Bürger auch. Das reicht von der Festhaltung eines auf frischer Tat betroffenen Straftäters, bis hin zum Recht auf Notwehr und Nothilfe für andere Bürger. Darüber hinaus können Angehörige der Sicherheitswacht Personen anhalten, sie befragen und ihre Personalien feststellen, sofern dies zur Gefahrenabwehr notwendig ist. Außerdem können sie bei Gefahr im Verzug einen Platzverweis erteilen. Polizeipräsident Robert Kopp stellt klar: „Die Sicherheitswacht ist keine Bürgerwehr, also kein unkontrollierter Zusammenschluss von Bürgern, die glauben, selbst für Recht und Ordnung sorgen zu müssen. Die Wahrnehmung hoheitlicher Befugnisse ist und bleibt Aufgabe der Polizei.“
Schon etwa 40 Freiwillige unterstützen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd Beamtinnen und Beamte verschiedener Polizeiinspektionen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement. Bayernweit sind bereits in knapp 130 Gemeinden Ehrenamtliche im Auftrag der Sicherheit aktiv.
„Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn sich viele Bürgerinnen und Bürger aus Traunstein und der Umgebung für die Sicherheitswacht interessieren. Der Stadt Traunstein danke ich für die Zustimmung zum Erfolgsprojekt Sicherheitswacht, was auch als sichtbares Zeichen für eine verantwortungsvolle Sicherheitsbehörde zu sehen ist,“ so Polizeipräsident Robert Kopp.
Traunsteins Oberbürgermeister Christian Kegel bedankte sich bei der Polizei für das große Engagement bei der Einrichtung einer Sicherheitswacht. Zugleich betonte er, dass in der Großen Kreisstadt keine außergewöhnlichen Sicherheitsprobleme bestünden, die eine Sicherheitswacht dringend notwendig machen. Auch der Oberbürgermeister sieht den besonderen Wert der Sicherheitswacht im präventiven Bereich. Es gehe ihm dabei besonders um die Steigerung des Sicherheitsgefühls der Bürgerinnen und Bürger und der vielen Besucherinnen und Besucher der Stadt, so Kegel.
Informationen zur Sicherheitswacht in Bayern:
Die Sicherheitswacht in Bayern wurde ursprünglich als Modellprojekt in drei Städten, Degendorf, Ingolstadt und Nürnberg, eingeführt und nach dreijähriger Pilotphase 1997 dauerhaft eingerichtet und ausgebaut. Immer mehr Kommunen entschließen sich, eine Sicherheitswacht zu beantragen. Inzwischen gibt es sie mit etwas mehr als 760 Mitgliedern in mehr als hundert Städten und Gemeinden in Bayern. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sind derzeit Bürgerinnen und Bürger in Rosenheim (13), Burghausen mit Burgkirchen (13), Freilassing (7) und Schongau (7) in der Sicherheitswacht aktiv.
Umfangreiche Informationen zur Bayerischen Sicherheitswacht, von den Aufgaben bis hin zu den Voraussetzungen für eine Bewerbung, können auf der Internetseite der Bayerischen Polizei unter folgenden Link abgerufen werden:
Sicherheitswacht