ein Dokument zum Download
Cloppenburg/Vechta (ots) - ++ Sinkende Fallzahlen ++ Sinkende Häufigkeitszahl ++ Weniger Wohnungseinbrüche ++ Konstante Aufklärungsquote ++ Anstieg der Körperverletzungen ++
"Die Landkreise Cloppenburg und Vechta zählen nach wie vor zu den sichersten Regionen in Niedersachsen und bundesweit", sagte Kriminalrat Josef Schade, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion (PI) Cloppenburg/Vechta, bei der Vorstellung der Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2016. So fielen im vergangenen Jahr im gesamten Zuständigkeitsbereich 14.560 Straftaten an. Das bedeutet im direkten Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um knapp drei Prozent (2015: 15.001 Taten) und im Hinblick auf den 5-Jahres-Durchschnitt (2012-2016: 16.056 Taten) eine Reduzierung um mehr als neun Prozent.
Damit ist auch die Kriminalitätsbelastung weiter gesunken: "Mit 4.812 Straftaten je 100.000 Einwohner haben wir trotz des Bevölkerungszuwachses die geringste Kriminalitätsbelastung seit über zehn Jahren zu verzeichnen!", ergänzte Schade. Der Trend der vergangenen Jahre hält also weiter an: Die Wahrscheinlichkeit, im Oldenburger Münsterland Opfer einer Straftat zu werden, ist weiter spürbar gesunken.
Gemeinsam mit Günter Stukenborg und Tobias Spils, Leiter der Kriminal- und Ermittlungsdienste der Polizeikommissariate Vechta und Friesoythe, stellte Schade die Details der PKS 2016 vor:
Die Aufklärungsquote ist mit 59,08 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben.
Den Großteil der Taten machen erneut die Diebstahlsdelikte mit etwa 40 Prozent aus. Darauf folgen die sonstigen Taten, wie beispielsweise Sachbeschädigung, Beleidigung und Hausfriedensbruch (etwa 19 Prozent), Vermögens- und Fälschungsdelikte (etwa 18 Prozent) sowie die Rohheitsdelikte (etwa 15 Prozent).
Die positive Entwicklung zeigt sich auch bei den Wohnungseinbrüchen: Waren 2015 noch 452 Wohnungseinbrüche zu verzeichnen, sind es im vergangenen Jahr noch 375 gewesen. Die Aufklärungsquote liegt mit 19,20 Prozent zwar leicht unter dem 5-Jahres-Durchschnitt (22,66 Prozent). Die rückläufige Entwicklung der Fallzahlen zeigt aber, dass die polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen, die gute Präventionsarbeit und das gezielte Vorgehen des Einsatz- und Streifendienstes wirkungsvolle Instrumente bei der Bekämpfung dieses Phänomens sind. Schließlich geht es in erster Linie darum, Einbrüche zu verhindern, denn ein Wohnungseinbruch stellt neben dem materiellen Schaden auch immer eine erhebliche psychische Belastung für die Opfer dar.
Bei den Rohheitsdelikten hat die PI Cloppenburg/Vechta einen geringfügigen Anstieg zu verzeichnen. Wurden 2015 noch 2.111 Straftaten in diesem Deliktsbereich gezählt, waren es im vergangenen Jahr 2.188. Dies bedeutet eine Zunahme um 3,65 Prozent. Der Anstieg der Fallzahlen ist fast ausschließlich auf den Anstieg der Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung um 73 auf 283 Taten zurückzuführen. Die Aufklärungsquote liegt mit 91,04 Prozent nur knapp unterhalb des 5-Jahres-Durchschnitts (91,79 Prozent).
Die Anzahl der Cybercrime-Delikte (Internet-/Computerkriminalität) ist mit 1.164 Taten im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig (2015: 1.234). Die Aufklärungsquote liegt mit 87,09 Prozent etwas über dem 5-Jahres-Durchschnitt (85,64 Prozent). Insgesamt ist in diesem Deliktsfeld aufgrund des noch immer sehr geringen Anzeigeverhaltens und zahlreicher Tatorte im Ausland von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Dennoch wurden im vergangenen Jahr von den Spezialisten der Datenverarbeitungsgruppe der Polizei Cloppenburg/Vechta über 80.000 Gigabyte Daten forensisch gesichert und aufbereitet sowie von den Ermittlern ausgewertet.
Im Jahr 2016 wurden bei der PI Cloppenburg/Vechta 6.838 Tatverdächtige ermittelt. Dies entspricht einer Steigerung um 357 im Vergleich zum Vorjahr. Bei 1.994 Tatverdächtigen hat es sich um Nichtdeutsche gehandelt. Dies entspricht einem Anteil von 29,2 Prozent. 960 aller Tatverdächtigen standen bei der Tatausführung unter Alkoholeinfluss. Dies entspricht einem Anteil von 14 Prozent. Unter den Tatverdächtigen waren 228 Kinder, 589 Jugendliche und 572 Heranwachsende.
Im Kontext mit der Flüchtlingsbewegung wurden 426 Taten registriert und bearbeitet. In 163 Fällen handelte es sich um Körperverletzungen (davon 94 Fälle zwischen Flüchtlingen), in 98 Fällen um Diebstahlsdelikte (davon in 73 Fällen einfacher Diebstahl), in 64 Fällen um Vermögensdelikte und in sechs Fällen um Sozialleistungsbetrug.
Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta
Maren Fokken
Telefon: (04471) 1860-104
E-Mail: pressestelle@pi-clp.polizei.niedersachsen.de