Nr. 0469
Ein Ermittlungsrichter erließ gestern einen Haftbefehl wegen
versuchten Betruges gegen eine junge Frau.
Die 20-Jährige steht im Verdacht, in mindestens drei Fällen
versucht zu haben, ältere Menschen um ihre Ersparnisse zu
bringen. Zudem ist sie bereits in Deutschland und der Schweiz
wegen weiterer, ähnlich gelagerter Fälle einschlägig in
Erscheinung getreten.
Bereits am 15. Dezember 2016 hatte sie gemeinsam mit einem noch
Unbekannten eine 74-Jährige in Baumschulenweg beinahe um
einige Tausend Euro erleichtert. Dabei hatte sich ihr Komplize
telefonisch bei der Dame gemeldet, sich als Polizist ausgegeben
und sie aufgefordert, möglichst viel Geld von der Bank
abzuheben. Glücklicherweise war eine Bankmitarbeiterin
argwöhnisch geworden und hatte die Polizei alarmiert. Die
Beamten nahmen dann die 20-Jährige fest, ohne dass es zur
Übergabe des Geldes gekommen war.
Am 28. Februar hatte vermutlich derselbe Mann in einem
eigentlich unbewohnten Haus in Schmargendorf angerufen und war
an den nur zufällig anwesenden Besitzer geraten. Ihm
gegenüber gab er sich als dessen Sohn aus und bat für ein
eiliges Geschäft um mehrere zehntausend Euro. Zum Schein ging
der Hausbesitzer auf die Bitte ein und informierte
währenddessen die Polizei und einen Nachbarn. Als die als
„Notarin“ angekündigte 20-Jährige eintraf, versuchte er
die Frau zunächst im Haus festzuhalten. Ihr gelang allerdings
die Flucht- bis sie auf der Straße auf die eintreffenden
Beamten stieß.
Beinahe zeitgleich zeigte ein 79-Jähriger in Staaken bei einem
Polizeiabschnitt an, dass er fast Opfer des Enkeltricks
geworden wäre. Ein Mann hatte sich per Telefon als Enkel
ausgegeben und um einen großen Geldbetrag für ein
Immobiliengeschäft gebeten. Nur weil seine Frau unmittelbar
danach mit dem wahren Enkel telefoniert hatte, flog der
Schwindel auf. Als die angekündigte Empfängerin des Geldes in
Form der 20-Jährigen auftauchte und den geplatzten Deal
bemerkte, floh sie unter einem Vorwand von dem Grundstück der
beinahe Geprellten. Ein involvierter Nachbar des Paares hatte
allerdings Fotos von der Betrügerin machen können.
Ob die Frau und der Komplize für weitere Taten in Frage
kommen, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang wieder einmal auf die
Gefahren hin, die von solchen Betrügern ausgehen. Seien sie
vorsichtig! Geben Sie niemals Wertgegenstände oder Geld auf
Verdacht in fremde Hände. Im Zweifelsfall holen Sie sich Hilfe
bei Nachbarn oder Bekannten und informieren Sie sofort die
Polizei.
Hinweise zu den verschieden Arten des Trickbetruges finden Sie
hier
Haftbefehl wegen Betruges
Polizeimeldung vom 02.03.2017
Charlottenburg-Wilmersdorf
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