Festnahmen von Dieben nach Millionenschaden

Polizeimeldung vom 21.03.2017
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Gemeinsame Meldung Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin
Nr. 0655
Gemeinsam mit den Staatsanwaltschaften Berlin und Danzig und der polnischen Polizei betreibt das Kommissariat für internationale Kfz-Verschiebung beim Landeskriminalamt Berlin eine Gemeinsame Ermittlungsgruppe „Biber“. Grundlage dieser Ermittlungsgruppe, die aus einem EU-Projekt zur Bekämpfung mobiler organisierter Gruppierungen aus dem Baltikum einschließlich russisch Sprechender hervorging, sind die Ermittlungen gegen einen Großhehler aus dem Raum Danzig, der unter anderem in Deutschland entwendete Pkw aus dem Premiumsegment als „Schrottfrisierungen“ in Polen wieder in den legalen Wirtschaftskreislauf eingebracht haben soll.
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurden im Februar des vergangenen Jahres Ermittlungen gegen eine polnische Diebesbande initiiert. Diese Tätergruppierung hatte sich vorrangig auf hochwertige Porsche-Oldtimer, Fiat-Wohnmobile, IVECO-Transporter (auch Kühlfahrzeuge) sowie Pkw der Marken Audi, Range Rover und Peugeot spezialisiert. Seitdem konnte dieser Gruppierung, die aus mindestens 16 agierenden Bandenmitgliedern besteht, diverse Diebstahlstaten in Deutschland und Polen zugeordnet werden.
Bereits am 3. Februar 2017 nahmen Beamte sechs in Deutschland agierende Bandenmitglieder fest, von denen fünf als wesentliche Kernmitglieder gelten. Die Festnahme erfolgte auf frischer Tat bei der anstehenden Übergabe eines Wohnmobils in Hoppegarten. Gegen fünf der Festgenommenen hat ein Ermittlungsrichter einen Haftbefehl erlassen.
Der Auftraggeber, der zugleich als Vermittler, Geldgeber und Beschaffer der notwendigen Elektronik zum „Knacken“ der Autos gilt, wurde anschließend in Polen festgenommen. Im Zuge der Festnahmen wurden die Wohnungen der Männer in Treptow-Köpenick und in Schönefeld (Brandenburg) durchsucht. Dabei konnten die Ermittler vier Tatfahrzeuge, etliche Kfz-Kennzeichendoubletten, gefälschte Umweltplaketten, Zulassungen und Personaldokumente sicherstellen. Darüber hinaus fanden die Beamten Diebstahlswerkzeug und Einzelteile entwendeter Autos.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen können der Bande bislang 45 Diebstahlstaten im Gesamtwert von mehr als 2 Millionen Euro zugeordnet werden. 18 entwendete Autos wurden bei Durchsuchungsmaßnahmen in Polen entdeckt. Auch ein aufgefundener Fahrzeugbunker in der Nähe von Duisburg kann als Ermittlungserfolg verbucht werden.
Der durch die Bande verursachte Schaden dürfte sich im Anbetracht der Tatsache, dass sie mindestens seit 2013 mit wöchentlichen Beutezügen im ganzen Bundesgebiet glänzten, auf mehr als zehn Millionen Euro belaufen.
Unabhängig von dem Ermittlungsverfahren gegen diese 16 Tatverdächtigen gab es bereits mehrere erfolgreiche Ermittlungskomplexe der deutsch-polnischen Zusammenarbeit gegen gesondert agierende Banden.