München (ots) - Bei einem bosnischem Taschendieb, der von Beamten der Bundespolizei am Mittwochmittag (5. April) auf frischer Tat in einem RailJet am Hauptbahnhof gefasst wurde, wird heute die Untersuchungshaft geprüft.
Ein DB-Mitarbeiter hatte gegen 09:45 Uhr an einem Bahnsteig des Hauptbahnhofes einen Mann beobachtet, der sich auffällig verhielt. Immer wieder betrat der Mann Züge und verlies diese kurze Zeit darauf, stets vor Abfahrt wieder. Wie der Mitarbeiter der DB-Bahnsteigaufsicht später zu Protokoll gab, hatte er den Mann schon des Öfteren, teilweise auch in Begleitung mehrerer anderer Männer im Hauptbahnhof gesehen, wo er stets Züge bestiegen und diese wenig später wieder verlassen hatte.
Nach Verständigung der Bundespolizei nahm sich eine zivile Streife des Mannes an und observierte ihn. Die Beamten erkannten wie der Mann kurz nach 11 Uhr erneut einen Zug, den RailJet65 am Gleis 12 bestieg, der um 11.34 Uhr planmäßig Richtung Salzburg fährt. Erst hielt sich der sehr gut gekleidete und sehr gepflegte Mann an den Eingangstüren zur 1. Klasse auf. Dort beobachtete er eine Vielzahl von Reisenden und deren Verhalten. Als er ein offenbar lohnendes Opfer ausgemacht hatte, betrat er den Zug. Er setzte sich hinter einen Mann, hing seinen Mantel über die Jacke des vor ihm platzgenommenen Reisenden und strich mit seinen Händen - was fast nicht zu erkennen war - über die Jacke des Fahrgastes und suchte dabei nach möglichem Diebesgut. Als der Fahrgast nach seiner Jacke griff, um wenig später sein Handy zu entnehmen, brach der Verdächtige sein Vorhaben ab und begab sich - mit seinem Mantel - zu einem anderen Sitzplatz.
Als der Mann wenig später den RailJet verlassen hatte, wartete bereits eine informierte uniformierte Streife auf ihn. Um einer Kontrolle zu entgehen, versuchte er - vergeblich - die Laufrichtung zu ändern. Bei der Personenkontrolle händigte der Mann den Beamten eine Identitätskarte sowie einen Führerschein slowakischer Herkunft aus. Nach der Mitnahme zur Dienststelle fanden die Beamten bei der Durchsuchung auf der Dienststelle bei dem Mann 850 EUR Bargeld.
Anhand eines Fingerabdruckes (Fast-ID) konnte der Mann als 27-jähriger Bosnier zweifelsfrei identifiziert werden. Außerdem stellte sich heraus, dass es sich bei den slowenischen Ausweispapieren um Totalfälschungen handelte. Zudem ergab der Datenabgleich, dass der 27-Jährige wegen diverser Diebstahlsdelikte bereits Bekanntschaft mit der hessischen und bayerischen Polizei gemacht hatte. Der Computer informierte die Beamten zudem, dass die Staatsanwaltschaft Koblenz den 27-Jährigen wegen des Verdachts des dreifachen Einbruchdiebstahls zur Fahndung ausgeschrieben hatte. Aufgrund dessen wurde der Bosnier festgenommen. Er wird heute dem Haftrichter zur Prüfung des Untersuchungshaftbefehls vorgestellt.
Gegen den Bosnier wird von der Bundespolizei nun wegen des Verdachts des Diebstahls, der Urkundenfälschung sowie der illegalen Einreise bzw. des unerlaubten Aufenthaltes ermittelt. Zudem muss geklärt werden, ob der 27-Jährige auch für weitere Diebstähle in Frage kommt. Von der Staatsanwaltschaft wurde entschieden, die 850 EUR Bargeld zunächst sicherzustellen und über den weiteren Verbleib des Geldes bei der Haftprüfung zu entscheiden.
Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch Reisende verdächtige Feststellungen, wie das mehrmalige Ein- und Aussteigen ohne offensichtliche Gründe, der Bundespolizei bzw. DB-Mitarbeitern melden sollten. Und ebenso wichtig: Sollte etwas gestohlen worden sein, bitte schnellstmöglich eine Anzeige aufgeben!
Wolfgang Hauner
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