Fünf verletzte Polizeibeamte bei Widerstand nach Fußballspiel

Nürnberg (ots) - Am Rande des Fußballspiels der 2. Bundesliga zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Erzgebirge Aue kam es nach Spielschluss zu heftigen Auseinandersetzungen mit mehreren Gästefans. Fünf Beamte erlitten Verletzungen.

Als das Spiel beider Mannschaften beendet war, verließen mehrere Hundert Gästefans gegen 15:30 Uhr das Nürnberger Stadion in Richtung Große Straße. Eine kleinere Gruppe verstellte nachrückenden Einsatzfahrzeugen der Bereitschaftspolizei den Weg. Sie wurde gebeten, diesen Weg freizumachen. Drei Fans kamen der Bitte der Beamten nach, ein 30-Jähriger allerdings weigerte sich und sprang ständig zwischen den Beamten umher. Daraufhin musste er zur Seite geschoben werden.

Plötzlich griff er einen Beamten an und schlug ihm mit beiden Fäusten mehrfach ins Gesicht. Es entstand eine Rangelei, bei der letztlich mehrere Beamte gebunden waren. Der Beschuldigte konnte nur durch Einsatz unmittelbaren Zwanges zu Boden gebracht werden. Während dieser Amtshandlung wurden die eingesetzten Beamten von gut einem Dutzend Gästefans angegriffen. Es gelang nur unter erheblichem Einsatz unmittelbaren Zwanges in Form von Drücken und Schieben, die Angreifer abzuwehren. Dabei konnte sich der 30-Jährige wieder befreien und zunächst flüchten.

Im Rahmen der Verfolgung gelang es erneut, den Flüchtenden zu stellen und von weiteren Kräften der Bereitschaftspolizei festnehmen zu lassen. Auch in dieser Situation verhielt sich der Beschuldigte sehr aggressiv und musste erneut durch Anwendung unmittelbaren Zwanges zu Boden gebracht werden. Diesmal wurden die Einsatzkräfte von mehreren Dutzend Gästefans angegriffen. Letztlich setzten die Beamten zur Abwehr des Angriffs Pfefferspray, Einsatzstock und unmittelbaren Zwang in Form von körperlicher Gewalt ein.

Der Beschuldigte selbst leistete während dieser Vorfälle weiterhin erheblichen Widerstand und verletzte mehrere Polizeibeamte. Neben Schlägen und Tritten, die er gegen die Beamten einsetzte, versuchte er auch, einen Beamten in den Oberschenkel zu beißen.

Im Zuge dieser Auseinandersetzung versuchte der Beschuldigte auch mehrfach, die Dienstpistole eines Beamten aus dem Holster mit Gewalt zu entreißen. Daraufhin mussten die Beamten mehrmals unmittelbaren Zwang in Form von körperlicher Gewalt gegen die Arme des am Boden liegenden Tatverdächtigen einsetzen. Durch einen polizeilichen Fußtritt konnte verhindert werden, dass der Beschuldigte die Waffe aus dem Holster des festnehmenden Beamten zog. Im Anschluss daran fixierte derselbe Beamte mit dem Fuß die Hand des 30-Jährigen.

Im weiteren Verlauf kam es erneut zu Widerstandshandlungen und Körperverletzungen seitens des Beschuldigten, die nur durch Einsatz unmittelbaren Zwanges in Form von körperlicher Gewalt unterbunden oder befriedet werden konnten. Letztlich transportierten die Beamten den 30-Jährigen in die Stadionwache.

Auch dort schlug und trat er mehrfach gegen Polizeibeamte, spuckte nach ihnen und beleidigte sie in übelster Art und Weise. Selbst in der Haftzelle, in welcher der Mann arretiert werden musste, beruhigte er sich nicht und griff bei seinem Verbringen in die Zelle die Beamten an.

Zur Versorgung einer Handverletzung durch den Rettungsdienst musste der Beschuldigte ebenfalls am Boden fixiert werden. Diese Versorgung war nach Angaben eines Sanitäters unbedingt erforderlich.

Der Beschuldigte beruhigte sich erst am frühen Abend und war letztlich bereit, einen freiwilligen Alkoholtest durchführen zu lassen. Dieser zeigte einen Wert von mehr als 1,5 Promille. Eine Blutentnahme wurde durchgeführt.

Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken übernahm die Spurensicherung an der Waffe, die mit Gewalt aus dem Holster gezogen werden sollte. Auch wurden die Verletzungen der Beamten und des Beschuldigten dokumentiert.

Gegen 21:00 Uhr konnte der Beschuldigte nach Angabe seiner Personalien und abgeschlossener Amtsbehandlung wieder entlassen werden. Gegen ihn wird wegen mehrerer strafrechtlicher Tatbestände, u.a. Körperverletzung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung, ermittelt.

Insgesamt verletzte der Beschuldigte fünf Beamte der Bayerischen Bereitschaftspolizei. Sie blieben jedoch dienstfähig.

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