Coesfeld (ots) - Am 19.05.2017, 19.00 Uhr wählte ein 33-jähriger Lüdinghauser den Notruf der Rettungsleitstelle Coesfeld (112) und teilte mit, dass er sich aus seiner Wohnung ausgesperrt habe und nun dringend die Feuerwehr zum Öffnen der Tür benötigte. Als ihm die Rettungsleitstelle mitteilte, dass die Feuerwehr nur in ernsten Notfällen tätig werde, gab er an, bis 20 Uhr Psychopharmaka nehmen zu müssen, da es ihm sonst sehr schlecht gehen würde. Vor Ort erwartete der angebliche "Notfall" sichtlich gut gelaunt mit einem Lächeln auf den Lippen die Feuerwehr und die hinzugezogene Polizei.
Während die Feuerwehr ihre Arbeit verrichtete, teilte der Lüdinghauser den eingesetzten Polizeibeamten mit, dass die Einnahme der Psychopharmaka eigentlich nicht die zeitliche Notwendigkeit habe. Vielmehr rief er die Feuerwehr, weil ihm als Sozialhilfeempfänger ein Schlüsseldienst zu teuer sei. Die Feuerwehr würde diesbezüglich erheblich weniger berechnen. Das wisse er, weil er "das schon einmal so gemacht" habe.
Bei der anschließenden Begutachtung der Medikamente stellten die Polizeibeamten fünf Cannabispflanzen sowie eine geringe Menge eines Cannabis-Produktes im Wohnzimmer des Lüdinghausers fest.
Unterm Strich wäre der nun "Beschuldigte" mit der Beauftragung eines Schlüsseldienstes besser beraten gewesen. Zum einen erfolgt nun ein Strafverfahren wegen "Missbrauch von Notrufen", welches zudem die nicht unerheblichen Gebühren der Feuerwehr und Polizei nach sich zieht. Zum anderen legen die Beamten eine weitere Strafanzeige wegen "Illegalen Anbau von Betäubungsmitten" vor, wobei natürlich die Pflanzen und das gemahlene Marihuana sichergestellt wurden.
Polizei Coesfeld
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