Nr. 1353
In Friedrichshain kam es in der vergangenen Nacht zu schweren
Straftaten. Gegen 0.10 Uhr alarmierten Anwohner die Polizei,
weil Personen Hindernisse auf die Straße stellten und
lautstark Musik abspielten. Gegen 0.15 Uhr entzündeten die
rund 40 bis 60 größtenteils Vermummten dann auf der Kreuzung
Rigaer Straße/Liebigstraße ein Feuer und begannen, immer mehr
Gegenstände auf die Kreuzung zu tragen. Gemäß Zeugen wurde
aus der Gruppe heraus auch damit begonnen, Kleinpflastersteine
aus dem Boden zu lockern und diese aufzunehmen. Als wenig
später Polizeibeamte einer Einsatzhundertschaft eintrafen und
sich entschieden den verbarrikadierten Weg zügig freizuräumen
um der angeforderten Feuerwehr das Löschen des inzwischen auf
mehrere Meter breiten und hohen Feuers zu ermöglichen, wurden
diese sofort massiv mit Steinen, Flaschen, Pyrotechnik,
Bengalischen Feuern und anderen brennenden Gegenständen
beworfen. Hierbei erlitten vier Polizistinnen und Polizisten
Verletzungen. Alle vier setzten ihren Dienst fort. Insgesamt
befanden sich zu diesem Zeitpunkt nach Einschätzung der
Beamten rund 100 Personen im Bereich der Kreuzung und den
umliegenden Straßen. Es wurden polizeifeindliche Sprüche
skandiert und immer wieder Pyrotechnik sowie andere
Gegenstände entzündet. Die Gewalt ging hauptsächlich von
einer rund 60-köpfigen, überwiegend vermummten Gruppe aus. Um
den Bereich auszuleuchten – die Straßenlaternen waren
größtenteils so manipuliert oder beschädigt worden, dass sie
nicht mehr funktionierten – war zudem der
Polizeihubschrauber im Einsatz. Ein 22-Jähriger, der die
Besatzung des Hubschraubers mehrfach geblendet haben soll,
wurde wenig später im Nahbereich festgenommen. Bei ihm fanden
die Beamten neben einem Laserpointer außerdem eine Zwille mit
mehreren Stahlkugeln, Pyrotechnik, ein Einhandmesser,
Handschuhe und eine Sturmhaube. Der Festgenommene wurde
erkennungsdienstlich behandelt und anschließend
entlassen.
Die Polizisten nahmen noch drei weitere junge Männer im Alter
von 22, 23 und 29 Jahren fest, die in dringendem Verdacht
stehen zuvor an den Straftaten beteiligt gewesen zu sein. Den
anderen Kriminellen gelang die Flucht.
Die Feuerwehr musste im Verlauf des Abends diverse brennende
Müllcontainer, ein Toilettenhäuschen, Sperrmüll, brennende
Fahrzeuge, Autoreifen und Holzgestelle löschen. Die
Löschmaßnahmen gelangen den Rettern jedoch teilweise erst
unter Polizeischutz.
Gegen 1.15 Uhr hatte sich die Situation weitestgehend beruhigt
und es hielten sich in der Umgebung nur noch Kleingruppen auf.
Spezialisten der Kriminaltechnik stellten im Nachgang noch
diverse pyrotechnische Gegenstände sicher. Die Polizei leitete
Strafermittlungsverfahren wegen besonders schweren
Landfriedensbruchs, schweren Landfriedensbruchs,
Landfriedensbruchs, Brandstiftung, Widerstands, versuchter
gefährlicher Körperverletzung, Verstößen gegen das Waffen-
sowie das Sprengstoffgesetz und Sachbeschädigung ein.
Brennende Barrikaden und Angriffe auf Polizisten
Polizeimeldung vom 17.06.2017
Friedrichshain-Kreuzberg
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