Pressebericht vom 21.08.2017
21.08.2017, PP München
Pressebericht vom 21.08.2017
Aus dem Inhalt:
1299. Versuchter Totschlag durch mehrere Täter – Hauptbahnhof
1300. Einbruch in Getränkelager; Täter festgenommen – Berg am Laim
1301. Räuberische Erpressung durch Schwarzfahrer; Festnahme – Mittersendling
1302. Trickdiebstahl durch falsche Handwerker – Fürstenried
1303. Razzia mit den Schwerpunkten Rauschgiftkriminalität und verbotene Prostitution – Schwabing
1299. Versuchter Totschlag durch mehrere Täter – Hauptbahnhof Im April 2017 kam es zwischen einem damals 26-jährigen polnischen Autospengler und einer zunächst unbekannten Gruppe von Passanten zu einem Streit am Bahnhofsplatz. Grund der Auseinandersetzung war möglicherweise eine vorausgegangene beleidigende Äußerung des Polen, gegenüber einer gleichaltrigen Rumänin aus der Personengruppe.
Die damals 26-jährige Verpackerin reagierte auf die Beleidigung aggressiv und schlug auf den stark alkoholisierten Polen ein. Als er am Boden lag, kamen zwei Männer aus der Gruppe hinzu und traten auf den Liegenden ein.
Die Tritte gegen den Kopf waren so schwer, dass der Autospengler Frakturen des Gesichts- und Schädelskeletts erlitt. Erst als Passanten eingriffen und die Polizei verständigten, flüchtete die Tätergruppe.
Aufgrund des schweren Verletzungsbildes und der Intensität der Tat, übernahm die Mordkommission der Münchner Polizei die Ermittlungen wegen Verdachts des versuchten Totschlags.
Nach umfangreichen Ermittlungen durch das Kommissariat 11 für Tötungsdelikte, konnten nun die drei Täter ermittelt werden. Es handelt sich um die 27-jährige rumänische Verpackerin sowie zwei 40 und 38 Jahre alte rumänische Gelegenheitsarbeiter.
Gegen alle drei Beschuldigten konnten Haftbefehle beim Amtsgericht München erwirkt werden.
Am Mittwoch, 16.08.2017 konnten alle drei Täter festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt werden. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Der geschädigte Pole konnte bereits nach einigen Tagen aus der stationären Behandlung entlassen werden.
1300. Einbruch in Getränkelager; Täter festgenommen – Berg am Laim Am Freitag, 18.08.2017, gegen 23.45 Uhr, drangen zwei von insgesamt vier Tätern in das Getränkelager einer Gaststätte in der Aschheimer Straße ein. Den beiden Einbrechern gelang es drei Kästen Bier zu entwenden und an die beiden wartenden Mittäter herauszureichen.
Gerade als sich die Verdächtigen entfernen wollten, wurden sie von dem Betreiber der Gaststätte und seiner Begleitung überrascht. Der 54-Jährige wollte die vier jungen Männer noch festhalten, wurde jedoch mit einer Bierflasche beworfen, so dass die Täter flüchten konnten. Er verständigte die Polizei.
Eine sofort eingeleitete Fahndung mit mehreren Polizeistreifen führte noch zur Festnahme aller vier Verdächtigen in Tatortnähe.
Ein 20-jähriger Türke, ein 22-jähriger Togolese, ein 22-jähriger Deutscher sowie ein 23-jähriger Deutsche möchten zur Tat keine Angaben machen.
Bei ihrer Flucht haben sie einen Bierträger am Tatort zurückgelassen, die beiden anderen hatten sie während ihrer Flucht weggeworfen. Alle drei Kästen konnten dem Wirt zurückgegeben werden.
Da alle Beschuldigten über einen festen Wohnsitz verfügen, wurden sie nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen.
1301. Räuberische Erpressung durch Schwarzfahrer; Festnahme – Mittersendling Während einer Fahrscheinkontrolle am Freitag, 18.08.2017, gegen 13.30 Uhr, im Bus der Linie X30 Richtung Harras fiel ein 46-jähriger Deutscher auf, der keinen Fahrschein vorweisen konnte. Die Kontrolleure stiegen an der Bushaltestelle „Brudermühlstraße“ mit dem Schwarzfahrer aus. Da sich der 46-Jährige nicht ausweisen konnte, verständigte einer der Kontrollschaffner die Polizei zur Identitätsfeststellung.
Der 46-Jährige unterstrich seine Fluchtabsicht mit mehreren Schlägen ins Gesicht des Kontrollschaffners. Weitere Kollegen des Schaffners konnten die Situation unter Kontrolle bekommen und hielten den 46-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei an der Haltestelle fest.
Der Beschuldigte wurde einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen und konnte so zweifelsfrei identifiziert werden.
Er wurde dem Haftrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl. Der 46-Jährige wurde in die Justizvollzugsanstalt überstellt.
1302. Trickdiebstahl durch falsche Handwerker – Fürstenried Am Mittwoch, 16.08.2017, gegen 09.00 Uhr, bemerkte eine 83-jährige Anwohnerin der Züricher Straße in München-Fürstenried einen Mann vor ihrem Anwesen. Der etwa 40-Jährige winkte ihr deutlich zu und gab zu verstehen, dass er in das Haus müsse. Die Anwohnerin öffnete daraufhin die Haustür.
Der Mann trat ihr sehr forsch gegenüber und gab sich als Mitarbeiter der Wohnanlage aus. Er entgegnete, dass es am Vortag einen Schaden an der Wasserleitung gab und er die Wasserhähne überprüfen müsse.
Da die 83-Jährige tatsächlich am Vortrag festgestellt hatte, dass das Wasser bräunlich aus der Leitung kam, ließ sie den etwa 170 cm großen kräftigen Mann in ihre Wohnung ein.
Gemeinsam gingen sie in das Badezimmer. Dort wurde sie angewiesen, alle Wasserhähne zu öffnen. Er selbst drückte mehrmals die Toilettenspülung. Unvermittelt verließ er die Wohnung und rannte aus dem Haus.
Wenig später stellte die Seniorin fest, dass in ihrem Wohnzimmer mehrere Schubläden geöffnet waren und aus einer Tasche im Flur mehrere Hundert Euro Bargeld entwendet wurden.
Offensichtlich war während des Ablenkungsmanövers im Bad ein zweiter Täter in die Wohnung eingedrungen und verübte den Diebstahl.
Täterbeschreibung:
1.
Männlich, ca. 40 Jahre alt, ca. 170 cm groß, kräftige/dicke Figur, schwarze kurze Haare, ohne Bart, osteuropäischer/slawischer Typ. Er war mit einer dunkelblauen Hose, dunkelblauen Jacke bekleidet und trug cremefarbene Gummihandschuhe.
Der zweite Täter kann nicht beschrieben werden.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Warnhinweis:
Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Die Kriminalpolizei warnt insbesondere ältere Menschen dringend davor, angebliche Heizungsmonteure, Stromableser oder ähnliche Personen in die Wohnung einzulassen, wenn nicht bekannt ist, dass eine entsprechende Verbraucherablesung für das Wohnanwesen anberaumt ist. Auch bei vermeintlichen Schadensfällen, wie z.B. behaupteten Wasserrohrbrüchen, sollten Sie zuerst bei der Hausverwaltung, dem Hausmeister oder den Stadtwerken Nachfrage halten, ob die Behauptung der Wahrheit entspricht.
Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit! Ein berechtigter Handwerker wird für Ihre Nachfragen stets Verständnis haben.
1303. Razzia mit den Schwerpunkten Rauschgiftkriminalität und verbotene Prostitution – Schwabing Am Sonntag, 20.08.2017, zwischen 01.00 Uhr und 09.30 Uhr morgens fand in der Leopoldstraße unter Einsatzleitung des Kriminalfachdezernats 3 eine Razzia in einer Diskothek statt.
Beteiligt an der Razzia waren neben Münchner Schutz- und Kriminalpolizei, Kräfte des Bayerischen Landeskriminalamts sowie das Hauptzollamt München.
Es wurden 95 Personen im Lokal angetroffen. Fünf davon waren Betreiber und Kellner.
Es wurden 25 Frauen angetroffen, bei denen sich der Verdacht der unerlaubten Prostitution ergab. Bei ihnen wurden hohe Bargeldbeträge festgestellt. Auch ein Mann, der vermutlich Zuhälter und Wohnungsgeber der Frauen ist, wurde angetroffen. Hierzu ermittelt das Kommissariat 35.
Zudem wurde eine geringe Menge Kokain, gefälschte Personaldokumente und zwei gefälschte 50-Euro-Scheine sichergestellt.