Hamburg (ots) - Tatzeit: 06.09.2017, 17:10 Uhr Tatort: Hamburg-Niendorf, Paul-Dieroff-Weg
Polizeibeamte haben gestern am späten Nachmittag zwei mutmaßliche sogenannte Enkeltrickbetrüger (20 u. 16) vorläufig festgenommen. Das für die Bearbeitung von Trickdiebstahl zuständige Landeskriminalamt 433 hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.
Nach bisherigem Ermittlungsstand meldete sich gegen 15:00 Uhr eine männliche Person telefonisch bei einem 92-Jährigen in Hamburg-Niendorf und versuchte zunächst, bei ihm den Eindruck zu vermitteln, er sei dessen Schwiegersohn. Dabei teilte der Anrufer dem Rentner mit, er benötige nach einem Verkehrsunfall zur sofortigen Schadensregulierung einen hohen fünfstelligen Bargeldbetrag. Der aufmerksame 92-Jährige bemerkte sofort, dass es sich hierbei offenkundig um einen sich anbahnenden Trickbetrug handeln würde. Er ging zum Schein auf die Forderung ein und gab vor, die geforderte Summe besorgen zu wollen. In der Folge benachrichtigte er eine Nachbarin, die wiederum die Polizei alarmierte. Zwischenzeitlich nahm der 92-Jährige weitere Telefonate einer angeblichen Werkstatt-Chefin des vermeintlichen Unfallgegners entgegen, die ihrerseits nun Druck auf den Rentner ausübte, das Bargeld zu beschaffen. Zivilfahnder des Polizeikommissariates 26 verfolgten nun ein weiteres Telefonat zwischen der angeblichen Werkstatt-Chefin und dem 92-Jährigen, in dem diese das Erscheinen ihrer Tochter zur Abholung des Bargeldes in Kürze ankündigte.
Kurz darauf erschien eine 16-jährige Polin vor der Hauseingangstür des 92-Jährigen und wurde in der Folge durch die Fahnder angehalten und vorläufig festgenommen.
An einer in Tatortnähe befindlichen Bushaltestelle konnten die Beamten den mutmaßlichen Mittäter, einen 20-jährigen Polen, anhalten und ebenfalls vorläufig festnehmen.
Die Beamten stellten bei den Tatverdächtigen in der Folge zahlreiche Beweismittel sicher.
Die Tatverdächtigen wurden anschließend nach erfolgter erkennungsdienstlicher Behandlung mangels Haftgründen wieder entlassen.
Beide erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.
Die Polizei Hamburg informiert:
Beim sogenannten Enkeltrick - wie in diesem Fall - handelt es sich um eine spezielle Form des Trickbetrugs, bei der die Täter gezielt ältere Menschen anrufen und versuchen, sie mit einer einstudierten Gesprächsführung dazu zu bringen, hohe Bargeldsummen an eine ihnen fremde Person zu übergeben.
Bereiten Sie sich gedanklich auf einen solchen Anruf vor!
Wun.
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Polizeipressestelle, PÖA 1
Ulf Wundrack
Telefon: 040/4286-56210
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