Durchsuchungen im Betäubungsmittelmilieu
26.10.2017, PP Schwaben Süd/West
Durchsuchungen im Betäubungsmittelmilieu
NEU-ULM/SENDEN. Bereits im Frühjahr 2017 fiel der PI Neu-Ulm auf, dass sich im Bereich der Caponniere, unweit des Bahnhofs Neu-Ulm, vermehrt Jugendliche und junge Erwachsene aufhielten, die im Rahmen des Ermittlungsverfahrens „Schwarzer Afghane“ bereits am Petrusplatz auftraten (wir berichteten).
Bei den damaligen Kontrollen der Jugendlichen wurde dann festgestellt, dass sich hier ein Brennpunkt im Betäubungsmittelmilieu entwickelte. Dies wurde auch durch Mitteilungen von Anwohnern und Passanten bestätigt. Über den Zeitraum Frühjahr bis Sommer 2017 wurden verstärkten Kontrollen in diesem Bereich durchgeführt. Es konnte schließlich ein fünfzehnjähriger, polizeibekannter, syrischer Jugendlicher festgestellt werden, welcher umfangreiche Angaben zum Verkauf von Betäubungsmitteln an besagter Caponniere in Neu-Ulm machte. Er benannte eine Vielzahl seiner Kunden und gab den entscheidenden Hinweis auf seinen Betäubungsmittelhändler. Durch die ständigen Kontrollen in diesem Bereich konnte zeitgleich der „Geschäftspartner“ des Fünfzehnjährigen ermittelt werden. Auch dieser deutsche, sechzehnjährige Jugendliche entschied sich ein umfangreiches Geständnis abzulegen und nannte fünfundzwanzig seiner Kunden und ebenfalls den Betäubungsmittelhändler.
Aufgrund der beiden umfangreichen Aussagen der beiden Betäubungsmittelzwischenhändler konnten schließlich zwei Asylbewerber, 18 und 19 Jahre alt, aus Neu-Ulm, als die hauptverantwortlichen Betäubungsmittelhändler ermittelt werden. Die syrischen und afghanischen Staatsangehörigen verkauften vorwiegend Haschisch. Gegen den syrischen Asylbewerber wurde Haftbefehl erlassen. Bei seiner Festnahme Ende August 2017, griff der 19-jährige zu einer bereitgelegten gespannten Waffe, die sich im Nachhinein als Schreckschusspistole herausstellte. In seinem Zimmer konnten erhebliche Mengen Haschisch, Kokain, Ecstasy Tabletten und LSD Trips sichergestellt werden.
Durch weitere intensive Ermittlungen der Polizeiinspektion Neu-Ulm konnten inzwischen 32 Jugendliche, größtenteils im Alter von 14 bis 18 Jahren, identifiziert werden, welche Betäubungsmittel an der Caponniere einkauften.
Nachdem die Dursuchungsbeschlüsse eingeholt wurden, konnte in einer großangelegten Durchsuchungsaktion am Mittwochen, 25.10.2017, in den frühen Morgenstunden in Friedberg, Kaufbeuren, Neu-Ulm, Staig, Elchingen, Altenstadt, Vöhrigen, Illertissen, Pfaffenhofen, Senden, Ulm und München ein Ermittlungserfolg verzeichnet werden.
Bei den Durchsuchungen wurden bei mehreren Jugendlichen geringe Mengen Betäubungsmittel und zugehörige Utensilien gefunden. Bei einem 15-Jährigen und einem 17-Jährigen aus Neu-Ulm konnte jeweils eine fremde EC-Karte sichergestellt werden. Ein Jugendlicher aus Senden erhält eine Anzeige nach dem Waffengesetz, da er im Besitz von Wurfsternen, Nunchakus und einem Butterflymesser war. Gegen einen 15-jährigen aus Ulm wird ebenfalls wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, da bei ihm ein Schlagring aufgefunden wurde.
Einsatzleiter EPHK Rainer Finkel zeigt sich mit dem Einsatzverlauf zufrieden: „Wir dulden keinen Drogenhandel im öffentlichen Raum und wir werden auch weiterhin offensiv dagegen vorgehen.“
(PI Neu-Ulm/PP Schwaben Süd/West; 26.10.2017, 13:05 Uhr/Kt)
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