Nr. 2727
Polizeibeamte wurden gestern Abend in Friedrichshain
angegriffen. In der Rigaer Straße stellten Einsatzkräfte
gegen 20.30 Uhr an einem Wohnhaus eine offen stehende
Eingangstür fest. In der Nacht von Montag auf Dienstag war
bereits ein Einkaufswagen mit Pflaster- und Ziegelsteinen im
Hausflur des gleichen Gebäudes festgestellt worden. Um nach
erneut bereitgelegten Kleinpflastersteinen zu schauen, betraten
die Einsatzkräfte das Wohnhaus. Im Hausflur befand sich eine
verschlossene Tür, hinter der sich der Innenhof befindet. Von
dort nahmen die Polizisten mehrere Personen wahr, die die
Einsatzkräfte durch die geschlossene Tür beschimpften. Dann
warfen die unbekannten Personen unter der Tür einen
pyrotechnischen Gegenstand durch, bei dem die Lunte erlosch, so
dass es zu keiner Zündung kam. Darüber hinaus drang aus dem
Schlitz weißer Rauch, der in kürzester Zeit dem gesamten Flur
im Erdgeschoss bedeckte. Daraufhin mussten die Einsatzkräfte
das Gebäude verlassen. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte,
begaben sich Polizeibeamte erneut in den Hausflur. Durch die
geschlossene Tür drohte ein Mann damit, die Tür unter Strom
zu setzen und es floss eine durchsichtige Flüssigkeit unter
der Tür hindurch. Anschließend verließen die Polizisten das
Wohnhaus und fuhren für die Behandlung der verletzten Kollegen
zum Polizeiabschnitt 51. Während vier Polizisten ihre Dienste
mit Reizungen der Atemwege beenden mussten, verblieben zwei
weitere Dienstkräfte nach ambulanten Behandlungen im
Dienst.
Kurz vor 22 Uhr fuhr ein Funkwagen durch die Rigaer Straße.
Eine vermummte Person beschmierte im Vorbeifahren mit einem
Wischmop das Polizeifahrzeug mit einer unbekannten Substanz.
Als die Kollegen mit dem Wagen weiter fuhren, warf ihnen die
Person einen länglichen Gegenstand auf das Wagendach.
Anschließend flüchtete der Angreifer in ein Wohnhaus in der
Rigaer Straße. Es entstand kein Schaden. Die Flüssigkeit
konnte entfernt werden.
Kurz darauf stellten Polizeibeamte an der weiterhin geöffneten
Hauseingangstür vier vermummte Personen fest. Als sich die
Einsatzkräfte dem Gebäude näherten, zog sich das Quartett in
das Haus zurück und schloss die Tür. Ab 23.30 Uhr war die
Haustür dauerhaft geschlossen.
Es wurden Strafanzeigen unter anderem wegen dem versuchten
Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, gefährlicher
Körperverletzung, Beleidigung und versuchter Sachbeschädigung
gefertigt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt
Berlin übernahm die Ermittlungen.
Ermittlungen nach Angriffen
Polizeimeldung vom 30.11.2017
Friedrichshain-Kreuzberg
ass="html5-section body">