Bochum/Herne/Witten / Die „Bunten-Top-Sieben“ von uns Sieben

POL-BO: Bochum/Herne/Witten / Die "Bunten-Top-Sieben" von uns Sieben
Wir schreiben auch bunte Polizeigeschichten!

Bochum (ots) - Auch in diesem Jahr haben "Wir Sieben von der Bochumer Pressestelle" knapp 2.300 Pressemeldungen verfasst.

Wieder ging es in Bochum, Herne und Witten quer durchs Strafgesetzbuch - nicht selten mussten wir leider auch Fälle von Elend, Not und menschlichem Schicksal schildern. Sie werden sich erinnern!

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In den zurückliegenden zwölf Monaten gab es auch wieder etliche "Bunte Geschichten", die zeigen, wie facettenreich, humorvoll und skurril der polizeiliche Alltag bei uns im "Revier" sein kann.

Aus dieser Rubrik hier noch einmal in chronologischer Reihenfolge sieben "Highlights" aus den einzelnen Städten. Beginnen wir mit einer kleinen Geschichte, die sich Anfang Januar 2017 in Bochum ereignet hat:

Bochum: "Flurgespräch" - Dank Gutmütigkeit nochmal ums Gefängnis herumgekommen

Es ist sicherlich ungewöhnlich, dass ein sogenanntes "Flurgespräch" unter Kollegen zu einer Pressemeldung führt. Hier aber schon!

Da trifft man am 18. Januar im Präsidium auf einen alten Bekannten, der als Zivilpolizist des Einsatztrupps seinen Dienst auf den Straßen von Bochum versieht. Und irgendwie erzählt der Beamte von einem zunächst ganz normalen, dann aber doch "irgendwie anders" verlaufenden Einsatz in der Innenstadt, der schon gut zwei Wochen zurückliegt.

Bei einer Überprüfung eines knapp 30-jährigen Mannes hatte sich herausgestellt, dass dieser wegen eines Diebstahldeliktes noch eine Strafe von 562 Euro zu zahlen hat, oder aber, wenn nicht zahlungsfähig, ersatzweise für 48 Tage ins Gefängnis muss.

Konnte der Bochumer diesen Betrag zahlen? Zunächst nicht! Daraufhin begab sich eine ebenfalls anwesende Bekannte des Mannes zu einem in der Nähe gelegenen Geldautomaten, um ihre Ersparnisse abzuheben - immerhin 500 Euro. Ein Anwohner, der die Situation mitbekommen hatte, griff spontan in sein Portmonee und legte die noch fehlenden 62 Euro "drauf".

Damit hatte sich die "Sache" erledigt! Der Bochumer musste dank gutmütiger Menschen nicht ins Gefängnis und wird hoffentlich auch nie wieder straffällig. Das wäre für ihn und für uns der beste Weg!

Witten: Irgendwie "schräg"! - Mit Aschenbecher die Scheibe eines Geschäftes für E-Zigaretten eingeschlagen

Am 2. April, gegen 2.50 Uhr, wurde die Wittener Polizei zu dem an der Straße Bodenborn im Stadtteil Bommern gelegenen Fachgeschäft für E-Zigaretten gerufen.

Kurz zuvor hatte eine Hausbewohnerin verdächtige Geräusche gehört. Beim Blick aus dem Fenster sah die Wittenerin zwei Männer, die in Richtung Innenstadt wegrannten. Was hatte das kriminelle Duo versucht? Ein Element der doppelverglasten Schaufensterscheibe einzuschlagen. Dabei ging allerdings nur die äußere Glasscheibe zu Bruch.

Womit hatten die Einbrecher gegen die Scheibe geschlagen? Mit einem Aschenbecher aus Porzellan, der dabei ebenfalls zerbrach! Wollten die Täter vielleicht ihr Rauchverhalten umstellen und ein kriminelles Zeichen in Sachen "Weg vom Tabak" setzen? Wir wissen es nicht!

In Bochum gelandet - Kleiner Spatz beschäftigt die Polizei

Am 20. Juni waren Bochumer Polizeibeamte plötzlich in einen tierischen Einsatz eingebunden, als sie von einer aufgeregten Frau (41) um Hilfe gebeten wurden.

Was war in den heißen Mittagsstunden passiert? "Aus heiterem Himmel" war die Bochumerin Opfer eines "Luftangriffs" geworden. Ein Spatzenjunges machte offensichtlich seine ersten Flugversuche im Bochumer Luftraum. Als die Kraft in der heißen Mittagssonne nachließ, landete der junge Sperling auf dem Kopf der Spaziergängerin. Hier fühlte sich der Piepmatz augenscheinlich so wohl, dass er seinen neuen Landeplatz nicht mehr verlassen wollte. Gutes Zureden der Beamten und selbst das Absetzen des Tieres konnten den kleinen Piepmatz nicht davon überzeugen, zu seinen Artgenossen zurückzukehren. Stets raffte er sich wieder auf, drehte eine Runde und landete unter den Augen der Polizeibeamten wieder auf dem Haupt der 41-Jährigen. Diese hatte in der Zwischenzeit ihre Angst verloren und den kleinen Vogel in ihr Herz geschlossen.

Jetzt kreist der kleine Spatz schon wieder über Bochum, von neuen spektakulären Landungen ist uns nichts bekannt.

Witten: "Einbrecherlügen haben ganz kurze Beine" - Ein Impfausweis und seine Auswirkungen

Ein Einbruch in ein Haus an der Muttentalstraße in Witten-Bommern beschäftigte am 3. Juli die Polizei.

Als der Eigentümer gegen 18.50 Uhr zu seinem Haus zurückkehrte, stellte er Aufbruchspuren fest, u.a. ein Loch in einer Fensterscheibe. Vor dem Fenster stand ein großer Hammer, der zuvor in seinem Geräteschuppen gelagert war. Darüber hinaus entdeckte der Hausbewohner dort auch einen Rucksack, den er nicht kannte. In dem Gepäckstück befanden sich eine Rohrzange - und ein Impfausweis, ausgestellt auf einen jungen Wittener (16). Noch während der Eigentümer mit den herbeigerufenen Polizisten sprach, erschien gegen 19.20 Uhr ein jugendlicher Fahrradfahrer auf dem Grundstück.

Der 16-Jährige zeigte zunächst seinen Ausweis vor, dessen Personaldaten mit denen des Impfausweises übereinstimmten. Direkt danach gab er an, man habe ihm seinen Rucksack an der Burgruine Hardenstein gestohlen. Der Dieb sei dann mit der Beute zu diesem Grundstück gelaufen und hätte ihn dort wohl zurückgelassen. Stimmt diese "abenteuerliche Geschichte"? Nein! Nach einem Gespräch mit den Eltern gab der junge Wittener auf der Wache zu, an dem obigen Einbruchsversuch beteiligt gewesen zu sein.

Cranger Kirmes 2017 - Im 582. Jahr eine "Suchaktion der besonderen Art"

Bei der Cranger Kirmes, einem der größten Volksfeste Deutschlands, halten sich jeden Tag Hunderttausende von Besuchern aus Nah und Fern auf dem Kirmesgelände am Rhein-Herne-Kanal auf. In diesem Jahr gab es dort eine "Suchaktion der besonderen Art" - und sie ist noch nicht geklärt. Ausgelöst wurde dieser durch den Eingang einer sehr nett geschriebenen Mail einer Kirmesbesucherin aus Olpe. Hier einige Auszüge:

"Sehr geehrte Damen und Herren, normalerweise suchen Sie, jetzt suche ich und zwar den Polizisten, der am 6. August auf der Cranger Kirmes in einem Einsatzwagen seinen Dienst geleistet hat. Gerne würde ich ihn bei einem Kaffee ins Verhör nehmen. Sollten Sie ihn ausfindig machen können und er für ein Verhör bereit sein, würde ich mich über eine Nachricht freuen."

Am ersten Kirmessonntag, gegen 14.00 Uhr, war die schlanke Frau mit den langen brünetten Haaren im Bereich des Cranger Tores unterwegs, als ihr besagter Polizeibeamte ins Auge gefallen ist - besonders dessen dunklen Haare, sein schwarzer Vollbart sowie die dunklen Augen. "Unsere Blicke trafen sich nur wenige Sekunden, aber das war was!", so die Sauerländerin. Der Beamte soll dort in einem Polizei-Bully gesessen haben. Dessen Kennzeichen wurde - was sich mittlerweile herausgestellt hat - von ihr in der Aufregung aber falsch abgelesen.

Wie ist diese Geschichte ausgegangen? Trotz der mutigen und sehr schön geschrieben Mail hat sich der Polizist nicht gemeldet - ist vermutlich in guten Händen!

Bochum: Was geht da denn ab im Revier? - Bochumer Polizisten treffen auf "Pottoriginale"

Und dann gab es da in den späten Abendstunden des 23. August noch einen ungewöhnlichen Polizeieinsatz an der Straße "Auf dem Kalwes" im Bochumer Stadtteil Querenburg.

Eine Autofahrerin hatte gegen 23.35 Uhr auf einem im Wald gelegenen Parkplatz zunächst diese verdächtige Beobachtung gemacht und sie sofort den Notruf "110" der Polizei mitgeteilt:

Auf der Motorhaube eines alten Opel Manta lag dort bäuchlings eine junge Frau, die augenscheinlich von einem Mann "befummelt" wurde. Darüber hinaus sah die Zeugin im Vorbeifahren mehrere Personen, die im hellen Scheinwerferlicht einer Kamera diese "heikle Situation" beobachteten.

Was war dort los, war dort jemand in Gefahr? Diese Fragen konnte eine Streifenwagenbesatzung dann aber ganz schnell klären. Niemand wurde zum Glück bedroht, belästigt oder bedrängt, alles war in Ordnung!

Auf dem Parkplatz liefen Dreharbeiten für den zweiten Teil des Films "Pottoriginale". Kurzfristig hatte der Regisseur diese Örtlichkeit gewählt, um besagte nächtliche Szene hier zu drehen.

Mit dem Funkspruch "Alles okay im Pott!" entfernten sich die Polizisten vom "Set" und setzten den Dienst in ihrem Revier fort.

An dieser Stelle ein Dankeschön an die aufmerksame Autofahrerin. Bei einer solch brisanten Beobachtung die Polizei zu rufen, war absolut richtig - besser einmal zu viel, als einmal zu wenig!

Bochum: Fliegender Weihnachtsmann bestohlen! - Kostüm und Bärte weg

So einen Anzeigenerstatter haben die Polizeibeamten der mobilen Bochumer Weihnachtsmarktwache auch noch nicht begrüßt - den Weihnachtsmann persönlich!

Ihn bestaunen seit dem 23. November wieder tausende von Personen, wenn er nun schon im neunten Jahr mit seinem Schlitten in luftiger Höhe über unseren Weihnachtsmarkt fliegt.

Warum hat der Weihnachtsmann denn die an der Huestraße 23 stehende Wache überhaupt aufgesucht?

Ein noch unbekannter Krimineller hat ihm am 22. November (Mittwoch), gegen 11.00 Uhr, zwei Koffer gestohlen.

Der Weihnachtsmann und gleichzeitig Chef einer deutschlandweit bekannten Artistenfamilie hatte seinen weißen Mercedes Sprinter vor der Apotheke auf dem Dr.-Ruer-Platz abgestellt. Gegen 11.10 Uhr bemerkte er den Verlust von zwei Hartschalen-Koffern. In dem grünen Koffer mit braunem Ledergriff und goldenen Beschlägen befand sich das Weihnachtsmannkostüm, in dem silberfarbenen Koffer lagerten u.a. mehrere Weihnachtsmannbärte. Übrigens: Der Koffer mit dem Weihnachtsmannkostüm wurde wenig später in Tatortnähe gefunden. Alles ist wieder gut!

"Liebe Journalisten aus Nah und Fern, wir Sieben bedanken uns bei Ihnen mit diesem kleinen bunten Potpourri mal wieder für die sehr gute Zusammenarbeit, wünschen ein schönes Weihnachtsfest und versprechen unsererseits ein kreatives Jahr 2018!"

Frank Lemanis, Nicole Schüttauf, Tanja Pfeffer, Marco Bischoff, Jens Artschwager, Thomas Kaster und Volker Schütte

Rückfragen bitte an:

Polizei Bochum
Pressestelle
Volker Schütte
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