Bremen (ots) -
Bremen-Stadtgebiet Mai 2017 - Januar 2018
Der Polizei Bremen ist es gelungen, zwei 20 Jahre alte Straßendealer inhaftieren zu lassen. Die Verfahren wurden hierbei von der extra eingerichteten Ermittlungsgruppe Straßendeal eingeleitet. Tatkräftige Unterstützung erhielten die Ermittler erneut von den zivilen Drogenfahndern.
Bereits Ende Mai vergangenen Jahres begannen die Ermittlungen gegen insgesamt sieben Verdächtige aus Guinea, von denen einer der Polizei bereits aus dem sogenannten "Honigtopf-Verfahren" bekannt war. Den eigentlichen Einstieg in den neuen Verfahrenskomplex gegen drei Haupttäter lieferten mehrere beobachtete Drogengeschäfte im Umfeld einer größeren Diskothek am Rembertiring.
Die aktuellen Verfahren knüpfen nahtlos an das "Honigtopf-Verfahren" an und zeigen auf, dass es sich bei den Verdächtigen nicht um Kleinstdealer handelt, sondern der Handel mit Betäubungsmitteln berufsmäßig betrieben wird. Zahlreiche verdeckte operative Maßnahmen brachten in der Folge weitreichende Einblicke über die Abläufe des Straßendeals, so dass in allen Fällen wegen gewerbsmäßigen Handelns mit Betäubungsmitteln Ermittlungen eingeleitet werden konnten. Ein Verdächtiger mietete beispielsweise eine Wohnung in Findorff an, die einzig und allein als Bunker für Drogen, entsprechende Utensilien und Geld diente. Außerdem ergaben sich Hinweise auf gefälschte Papiere der Verdächtigen, für die bis zu fünfstellige Summen bezahlt wurden. Einem 20-Jährigen gelang es zudem, so hohe Geldsummen in sein Heimatland zu schaffen, dass dort für ihn mehrere Häuser und Grundstücke erworben werden konnten. Insgesamt stellten die Beamten einen hohen Grad an Vernetzung bei den agierenden Personen fest. Sobald Polizisten -unabhängig ob uniformiert oder zivil- erkannt wurden, informierten sich die Händler untereinander und warnten sich gegenseitig vor. Die Hauptverdächtigen dieser Ermittlungen dürften ersten Einschätzungen zufolge über Monate hinweg täglich zwischen 30 - 50 Drogengeschäfte abgewickelt haben.
Die umfangreichen Erkenntnisse ermöglichten es der EG Straßendeal im Dezember über die Staatsanwaltschaft Bremen diverse Durchsuchungsbeschlüsse zu erwirken. Insgesamt durchsuchten Mitte Dezember 45 Polizisten neun Objekte. Hierbei stellten sie über 1 kg Marihuana, circa 200g Kokain, 100g unbekannte Substanz -bei der es sich möglicherweise um Heroin handelt- und knapp 12.000 Euro Bargeld, weitere BTM-Utensilien und diverse Mobiltelefone sicher.
Gegen zwei der Hauptverdächtigen beantragte die Staatsanwaltschaft Bremen nunmehr Untersuchungshaftbefehle beim Amtsgericht. Diese konnten mittlerweile gegen die beiden 20-Jährigen vollstreckt werden. Die Ermittlungen zum Gesamtkomplex dauern an. Derk Dreyer, Chef der Polizeiabteilung Mitte-Süd dazu: "Wir setzen durch den Einsatz der Ermittlungsgruppe in Verbindung mit unseren Maßnahmen beharrlich Nadelstiche gegen den gewerbsmäßigen Drogenhandel. Meine Mitarbeiter leisten gute Arbeit -ein toller Erfolg!" Insgesamt konnte die Polizei Bremen seit Gründung der EG Straßendeal vier Haftbefehle erwirken, 700 Verfahren in Bearbeitung nehmen und etwa 35 längerfristige Platzverweise erlassen. Die Polizei Bremen wird auch in Zukunft auf die Mischung aus verdeckten und operativen Maßnahmen setzen, um den Straßendeal einzudämmen und der Drogenszene den Raum zu nehmen.
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