München (ots) - Über Ostern kam es zu mehreren kleineren Gewaltdelikten und zwei Graffitisprühereien im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei an Haltepunkten, S-Bahnen oder Bahnhöfen. In mehreren Fällen waren dabei auch Beamte der Bundespolizei und Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit körperlich attackiert worden.
Karfreitag (30. März):
Gegen 03:20 Uhr meldete die Leitstelle der Deutschen Bahn Sicherheit der Bundespolizei drei alkoholisierte Obdachlose, die sich in Tutzing in einer S-Bahn der Linie S 6 befanden. Diese wollten die S-Bahn am Haltepunkt, vor dem Fahren in die Abstellung nicht verlassen. Als eine Streife der Bundespolizei am Einsatzort eintraf, befand sich nur noch ein 45-jähriger Ungar in der S-Bahn am Bahnhof. Im Beisein einer weiteren Streife der Deutsche Bahn Sicherheit war der Mann äußerst aggressiv und unkooperativ. Er weigerte sich, trotz mehrfacher Aufforderung, die S-Bahn zu verlassen. In Folge der polizeilichen Maßnahmen griff der Ungar die Beamten körperlich an, weswegen er mittels unmittelbaren Zwanges, unter Einsatz des Reizstoffsprühgerätes, aus der S-Bahn verbracht wurde. Dabei leistete er erheblichen Widerstand, so dass die Polizei des Freistaates Bayern zur Unterstützung angefordert wurde. Im Rahmen des Gerangels zog sich der 45-jährige Obdachlose eine Platzwunde am Kopf zu, die im Krankenhaus versorgt wurde. Weiterhin wurde eine Blutentnahme getätigt, deren Ergebnis nicht bekannt ist. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München II wurde durch die Polizei des Freistaates Bayern die Unterbringung des aggressiven Mannes in einer psychiatrischen Unterkunft angeordnet. Gegen den Ungarn wird nun wegen Widerstands und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ermittelt.
Kurz vor 21:30 Uhr gerieten ein 16-jähriger und ein 23-jähriger Deutscher mit einer Reinigungskraft der Deutschen Bahn in Streit. Beide rauchten am Mittelbahnsteig des Haltepunktes Karlsplatz, trotz mehrfacher Bitte des 45-jährigen DB-Mitarbeiters dies zu unterlassen. Eine zufällig vorbeikommende Streife der Deutsche Bahn Sicherheit bekam mit, wie die beiden Männer deswegen von der Bahnsteigaufsicht von der Fahrt mit einer abfahrbereiten S-Bahn (S3 Richtung Deisenhofen) ausgeschlossen werden sollten. Während der 16-Jährige der Aufforderung die S-Bahn zu verlassen nachkam, weigerte sich der 23-Jährige aus Thalkirchen aus der S-Bahn auszusteigen. Als die Streife der Deutsche Bahn Sicherheit den Mann aus der S-Bahn verbrachte, versuchte er nach den Sicherheitsmitarbeitern zu treten und warf zudem einen seiner Schuhe nach einer 28-Jährigen. Dieser traf die Sicherheitskraft, die unverletzt blieb. Anschließend beleidigte der 23-Jährige hinzugerufene Bundespolizisten am hochfrequentierten Haltepunkt lautstark mit Aussagen wie "Nazis", "Bullenschweine", "Wichser" und "ACAB". Auf der Wache beruhigte sich der mit 0,36 Promille Alkoholisierte. Dabei gab er u.a. an, "es wäre lustig am Bahnsteig zu rauchen". Die Beamten fanden das Verhalten des Mannes weniger lustig. Gegen ihn wird nun wegen Beleidigung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Karsamstag (31. März):
Gegen 19:30 Uhr wurde ein 37-jähriger Pole von DB-Sicherheitsmitarbeitern schlafend in der in der Schalterhalle des Münchner Hauptbahnhofes vorgefunden. Beim Versuch, den mit 3,22 Promille erheblich Alkoholisierten zu wecken, griff dieser einen DB-Mitarbeiter tätlich an. Die Bundespolizei hat strafrechtliche Ermittlungen wegen Körperverletzung eingeleitet.
Kurz vor 21 Uhr konsumierte ein 32-jähriger Nigerianer in einer S-Bahn (S8) verbotenerweise Alkohol. Er wurde von DB-Sicherheitsmitarbeitern über das Alkoholverbot in der S-Bahn belehrt. Dabei verhielt er sich nicht nur unkooperativ, sondern weigerte sich auch eine Fahrkarte vorzuzeigen. Als er am Marienplatz der Aufforderung, die S-Bahn zu verlassen, nicht nachkam, kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen ihm und einem 43-Jährigen DB-Bediensteten. Dabei wurde dieser am Auge getroffen und leicht verletzt. Zwei Bundespolizisten vom Flughafen München, die sich auf dem Weg zum Dienst befanden, wurden auf den Vorfall aufmerksam und nahmen sich der Sache an. Am Revier am Ostbahnhof verweigerte der sichtlich alkoholisierte Nigerianer einen Atemalkoholtest. Die Bundespolizei hat strafrechtliche Ermittlungen wegen Körperverletzung, und Erschleichens von Leistungen eingeleitet.
Ostersonntag (1. April):
Gegen 01:15 Uhr belästigte ein 24-jähriger Eritreer im Münchner Hauptbahnhof zwei Frauen indem er sie in deren Gesäß zwickte. Zwei ebenfalls unbekannte Männer bemerkten dies und informierten Mitarbeiter der Deutsche Bahn Sicherheit. Deren Aufforderung den Hauptbahnhof zu verlassen kam der 24-Jährige nicht nach. Bei der Verbringung aus dem Bahnhof beleidigte der Eritreer die Bahnmitarbeiter. Am Taxistand an der Arnulfstraße legte sich der in Rottenburg wohnende Afrikaner auf den Boden und stellte sich tot. Als zwei alarmierte Bundespolizisten versuchten ihm aufzuhelfen, schlug und trat er um sich. Im Gewahrsamsbereich der Wache beleidigte er Beamte. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I wurde eine Blutentnahme angeordnet. Zudem erhielt er von dem DB-Mitarbeitern ein Hausverbot für den Münchner Hauptbahnhof. Gegen den Eritreer wird nun wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Um 13:20 Uhr informierte ein Mitarbeiter eines Imbisses im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes München telefonisch über einen "Angriff" auf eine Angestellte. Ein unbekannter Mann hatte zuvor im Laden einen Mozzarella gegessen. Anschließend war eine Bezahlung mittels EC-Karte - aus unbekannten Gründen - nicht möglich. Der Unbekannte bettelte anschließend andere Kunden um Geld an. Als er das Geschäft - ohne zu bezahlen - verlassen wollte, schubste er eine 29-jährige Mitarbeiterin zu Boden. Diese erlitt hierbei keine sichtbaren Verletzungen, klagte jedoch über Schmerzen im Rückenbereich. Eine ärztliche Behandlung war vor Ort nicht notwendig. Ermittlungen wegen Körperverletzung und versuchten Betruges wurden eingeleitet.
In einigen der vorgenannten Fälle versuchen die Ermittler noch durch Auswertung der Videoaufzeichnungen die Taten zu klären bzw. auch Tätern habhaft zu werden.
Die Leitstelle der Deutsche Bahn Sicherheit informierte die Bundespolizei München kurz nach acht Uhr über mehrere flüchtige Graffitisprayer. Unbekannte Täter besprühten zwei in der Abstellung Dachau abgestellte S-Bahn-Garnituren auf einer Fläche von 160 m² in Graffitimanier und verursachten dadurch einen Sachschaden in Höhe von rund 6.400 Euro.
Mitarbeiter der Firma Lokomotion informierten die Bundespolizeiinspektion München über eine Besprühung an einer Lok. Unbekannte Täter besprühten eine am Rangierbahnhof München Ost abgestellte Lok auf einer Fläche vom etwa 44 m² in Graffitimanier und verursachten dadurch einen Sachschaden in Höhe von ca. 1.640 Euro.
In beiden Fällen wurden Ermittlungen wegen Gemeinschädlicher Sachbeschädigung eingeleitet.
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Wolfgang Hauner
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Die Bundespolizeiinspektion München ist zuständig für die
polizeiliche Gefahrenabwehr und Strafverfolgung im Bereich der
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