Unfallzahlen bleiben konstant Polizeikommissariat Norden stellt Verkehrsanalyse 2017 vor

Altkreis Norden (ots) - Unfallzahlen bleiben konstant Polizeikommissariat Norden stellt Verkehrsanalyse 2017 vor

Kernpunkte - Anzahl der zugelassenen Autos ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Dennoch sind die Unfallzahlen etwa gleich.

- Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Personen beläuft sich wie im Vorjahr auf drei. Stark gestiegen ist hingegen die Anzahl der Schwerverletzten (+27,54 Prozent).
- Mehr als die Hälfte aller Unfälle sind Bagatellen.
- Hauptunfallursachen ist die Missachtung von Vorfahrt und ein zu geringer Abstand.
- Bei weniger Fahrradunfällen wurden mehr Menschen verletzt.
- Jeder vierte Verkehrsunfall wurde als Unfallflucht aufgenommen. 47,6 Prozent der Verursacher einer Unfallflucht mit Personenschaden konnten ermittelt werden.
- Die Anzahl der Wildunfälle hat deutlich zugenommen. Ein Schwerpunkt ist die Küstenbahnstraße Lütetsburg.

Straßenverkehrsanalyse im Altkreis Norden

Die Straßenverkehrsanalyse 2017 des Polizeikommissariats (PK) Norden erfasst und dokumentiert die polizeilich bekannt gewordenen Verkehrsunfälle, sowie die Maßnahmen zur Bekämpfung von Unfallursachen und Unfallfolgen. Als Datenbasis bildet sie eine wesentliche Grundlage für die Verkehrssicherheitsarbeit im Landkreis Aurich. Im Zuständigkeitsbereich des PK leben im Altkreis Norden rund 89900 Einwohner. Hinzu kommen in 2017 305532 Übernachtungen von Gästen. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre wuchs die Anzahl um 43,5 Prozent. Das hat Auswirkungen auf die Verkehrssituation vor Ort. Im Bereich des PK Norden wurden im Jahr 2017 insgesamt 1392 Verkehrsunfälle registriert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergibt sich ein leichter Anstieg um 26 Verkehrsunfälle (+1,9 Prozent) Damit ereigneten sich auf das Jahr bemessen durchschnittlich ca. vier Verkehrsunfälle täglich.

Bei 1392 Verkehrsunfällen wurden: - 88 Menschen schwer verletzt - 357 Menschen leicht verletzt

Hauptunfallursachen: Rückwärtsfahren und Missachtung der Vorfahrt

Fehler beim Rückwärtsfahren/Wenden, Missachtung von Vorfahrt und Vorrang sowie und ein zu geringer Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern waren im vergangenen Jahr die Hauptursachen für Unfälle. Damit unterscheiden sich die Ursachen im Vergleich zum Zuständigkeitsbereich der gesamten Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, dem das PK Norden angehört. Die Auswertung aller polizeilichen erfassten Unfallursachen in den Landkreisen Aurich und Wittmund führt nicht angepasste Geschwindigkeit an.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der polizeilich aufgenommenen Wildunfälle deutlich auf 214 (Vorjahr 188) gestiegen. Gemessen am Gesamtunfallgeschehen sind ca. 13,5 Prozent aller Verkehrsunfälle auf Kollisionen mit Wild auf der Fahrbahn zurückzuführen.

Weniger Radfahrerunfälle - mehr mit Pedelecs

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern ist erfreulicherweise deutlich rückläufig. Im vergangenen Jahr ereigneten sich 148 (Vorjahr 180) Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern. Bei 105 Unfällen erlitten Radfahrer Verletzungen. Nach Angaben des Verbandes der Zweiradindustrie wurden im Jahr 2017 ca. 720.000 Elektrofahrräder verkauft. Das ist ein Plus von 19 Prozent. Die Gesamtzahl wird auf ca. 3,5 Mio. geschätzt. Damit einher geht auch die höhere Anzahl der Verkehrsunfälle mit Pedelecs. Sie ist von 21 auf 27 gestiegen. Leider verunfallte ein Pedelecnutzer tödlich, sechs wurden schwer und 16 leicht verletzt.

Weiterhin aktuell: Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Die Anzahl der Fälle mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort - landläufig "Unfallflucht" genannt - ist im PK Norden mit 355 etwa auf Vorjahresniveau (357). Im Gegensatz dazu war sie im Gebiet der gesamten Polizeiinspektion im vergangenen Jahr angestiegen. Ein Grund dafür könnten Aktionen die Kampagne "Rummss" sein, die das Präventionsteam der Polizei gemeinsam mit dem Verkehssicherheitsforum des Landkreis Aurich und der Verkehrswacht Norden mehrfach angeboten hat.

Der Anteil der Unfälle mit Flucht am Gesamtunfallaufkommen ist damit unverändert hoch. Bei fast bei jedem vierten Unfall hat ein Beteiligter die Unfallstelle unerlaubt verlassen. Die Aufklärungsquote bei Unfällen konnte 2017 auf 41,41 Prozent gesteigert werden. Bei Unfällen mit Personenschäden beträgt die Aufklärungsquote sogar 47,61 Prozent.

Verkehrsüberwachung

Von den Beamtinnen und Beamten des PK Norden wurden im Jahr 2017 Verkehrsdelikte geahndet. Dazu zählten u.a.: - 120 Fahrten unter Alkoholfahrten (89 ohne Verkehrsunfall, 31 mit Verkehrsunfall)

- 57 Fahrten unter dem Einfluss von Drogen (56 ohne Verkehrsunfall, 1 mit Verkehrsunfall)
- 226 Handyverstöße
- 635 Gurtverstöße

Mehr Aufklärung für sicheren Straßenverkehr

Zur Hebung der Verkehrssicherheit im Altkreis Norden erfolgten im Jahre 2017 etliche herausragende Initiativen. Als Beispiel werden die nachfolgenden verkehrspräventiven Maßnahmen und Projekte aufgeführt:

- Informationsveranstaltungen zu Parkplatzunfällen ("Rummss")
- Verkehrssicherheitsaktionen zur Erhöhung der Sicherheit von Kindern bei der Mitfahrt im Pkw
- Aufklärungsaktionen zur Förderung der Sicherheit von Kindern auf dem Schulweg
- Radfahrprüfungen und Fußgängerdiplom in Grundschulen
- Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung der Hauptunfallursache "Riskantes Fahrverhalten" sowie "Alkohol und Drogen"
- Seminare für die Zielgruppe "Junge Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer"
- Projekt "Einsteigerbus" u.a. mit dem Baustein "Bustraining"
- Aus- und Fortbildung von Verkehrshelfern (Elternlotsen)

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Aurich/Wittmund
Antje Heilmann
Telefon: 04941/606-104
E-Mail: pressestelle@pi-aur.polizei.niedersachsen.de
http://www.pi-aur.polizei-nds.de