Pressebericht vom 06.04.2018


06.04.2018, PP München

Pressebericht vom 06.04.2018
Inhalt:

478. Pressekonferenz:
Vorstellung der Kriminalitätsentwicklung 2017 im Bereich des Polizeipräsidiums München
-Sonderbeilage

479. Betrug durch falsche Polizeibeamte - Harlaching

480. Verpuffung in einer Wäscherei - Laim

481. Radfahrerin überquert Zebrastreifen, wird von Pkw erfasst und schwer verletzt - Fasanerie

482. Volksverhetzung und Bedrohung mit Messer - Schwabing

483. Mit Vollgas auf der Ständlerstraße

484. Exhibitionist in der U-Bahn - Maxvorstadt




478. Pressekonferenz: Vorstellung der Kriminalitätsentwicklung 2017 im Bereich des Polizeipräsidiums München Der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä hat am Freitag, 06.04.2018 die Kriminalitätsentwicklung für das Jahr 2017 vorgestellt.

Trotz der in den letzten zehn Jahren mit 11,8 %, steigenden Bevölkerungszahl konnte in vielen Bereichen der Kriminalität ein deutlicher Rückgang verzeichnet werden.

Die Gesamtzahl der erfassten Straftaten reduzierte sich um 14,7 % auf 109.264 Delikte. Bereinigt um ausländerrechtliche Verstöße ergab sich ein Rückgang um 6,8 % auf 102.884 Delikte.

Im Langzeitvergleich seit 1997 stellt dies einen wellenartigen Rückgang der Gesamtstraftaten dar. Waren es 1997 noch rund 125.000 Straftaten, konnte 2017 nun ein beinahe historischer Tiefstand von knapp 103.000 Straftaten pro Jahr erreicht werden.

Die Häufigkeitszahl (ohne ausländerrechtliche Verstöße) der Gesamtstraftaten pro 100.000 Einwohner konnte 2017 mit 5.658 nochmal um 7,7 % gesenkt werden. Die Häufigkeitszahl liegt damit sogar 20,9 % unter dem Wert von 2008!

Darüber hinaus konnte die Gesamtaufklärungsquote ohne ausländerrechtliche Delikte 2017 im Vergleich zur ohnehin schon hervorragenden Aufklärungsquote im Vorjahr nochmals um 0,5 Prozentpunkte auf einen neuen Höchststand von nun 62,1 % gesteigert werden.

Ein Anstieg auf 1.191 Sexualstraftaten wurde, hauptsächlich durch die umfangreiche Reform des Sexualstrafrechts im November 2016 und den damit verbundenen Änderungen bei der Erfassung bedingt, registriert. Ein großer Teil dieser Straftaten wurde zuvor als Beleidigung auf sexueller Grundlage eingestuft und zählt statistisch nun zu den Sexualdelikten. Auch im Bereich der sexuellen Nötigung bzw. nunmehr des sexuellen Übergriffes haben sich entsprechende Änderungen ergeben.

Besonders erfreulich ist auch der Rückgang von 20,1 % im Bereich der Wohnungseinbruchskriminalität. Die gesamte Einbruchskriminalität sank um 17,3 % auf 4.146 Delikte.
Eine Versuchsquote von 49,2 % kann als Beleg für wirksame Prävention gewertet werden: Dies bedeutet, dass nahezu jeder zweite Wohnungseinbruch erfolglos verlief.

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479. Betrug durch falsche Polizeibeamte - Harlaching Am Mittwoch, 04.04.2018, gegen 21.00 Uhr, wurde eine über 90-jährige Münchnerin auf ihrem Festnetztelefon von einem angeblichen Polizeibeamten namens Herrn Schachtner angerufen. Der falsche Polizeibeamte gab an, dass bei der Festnahme von Einbrechern eine Liste gefunden wurde, auf der sich auch ihre Personalien befunden hätten
Er verlangte von der Seniorin für eine fiktive Beweissicherung Bargeld und Schmuck, welche von seinen Kollegen sofort abgeholt werden würden.

Während des Telefonats teilte der Anrufer der Seniorin mit, dass sein Kollege bereits vor der Tür stehen würde und Bargeld und Schmuck in Empfang nehmen würde. Im gleichen Moment klingelte es an der Tür.

Als die Münchnerin öffnete, stand ein junger Mann vor der Tür, der mit einem Mobiltelefon augenscheinlich telefonierte.

Die Seniorin händigte dem jungen Mann die Wertgegenstände aus. Sie wurde von dem falschen Polizeibeamten noch am Telefon aufgefordert nicht aufzulegen, sondern den Hörer bis 22.45 Uhr neben das Telefon zu legen und dann „Hallo“ in den Hörer zu sprechen.

Als die Seniorin um die vereinbarte Uhrzeit den Hörer wieder aufnahm, war der falsche Polizeibeamte nicht mehr am Telefon. Daraufhin verständigte die Münchnerin die Polizei.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 30 Jahre alt, groß, schlank, sprach deutsch mit Akzent.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum in der Grünwalder Straße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?


Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3 (AG-Phänomene), Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Warnhinweis:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, es wäre in der Nachbarschaft eingebrochen worden und sie müssten in der Wohnung Geld- bzw. Schmuckaufbewahrungsörtlichkeiten sehen. Vergewissern Sie sich im Zweifelsfall durch einen Rückruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handelt, noch bevor Sie einen Unbekannten in Ihre Wohnung einlassen!



480. Verpuffung in einer Wäscherei - Laim Am Mittwoch, 04.04.2018, kam es gegen 15.00 Uhr zu einer Verpuffung in einer Wäscherei / Reinigung in der Valpichlerstraße. Es gab einen lauten Knall und die ca. 4x2,5 Meter große Schaufensterscheibe ging zu Bruch.
Personen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt. Die Feuerwehr hat das Schaufenster verschalt.

Der entstandene Schaden wird auf ca. 15.000 Euro geschätzt.

Nach ersten Feststellungen der Feuerwehr und der eingesetzten Polizeibeamten kam es nicht zu einem Brand. Als Auslöser könnte eine Industriewaschmaschine in Frage kommen.

Das Kommissariat 13 (Brandermittlungen) hat die Ermittlungen zur Klärung der Ursache aufgenommen.


481. Radfahrerin überquert Zebrastreifen, wird von Pkw erfasst und schwer verletzt - Fasanerie Am Donnerstag, 05.04.2018, gegen 17.05 Uhr, befuhr eine 32-jährige Münchnerin mit ihrem Pedelec die Lassallestraße auf dem rechten Radweg. Gegenüber dem Anwesen Lassallestraße 77 wollte die 32-Jährige die Fahrbahn an einem Fußgängerüberweg überqueren.

Zur gleichen Zeit fuhr ein 38-jähriger Münchner mit seinem PKW Mercedes ebenfalls auf der Lassallestraße.

Die 32-Jährige fuhr ohne anzuhalten auf den Fußgängerüberweg und querte unmittelbar vor dem 38-Jährigen den Fahrstreifen. Der Mercedes-Fahrer erkannte die Radfahrerin zu spät und kollidierte mit der Fahrzeugfront gegen die von rechts kommende Pedelec-Fahrerin.

Die 32-Jährige wurde auf die Motorhaube aufgeladen und schlug mit dem Kopf gegen die Frontscheibe des Mercedes. Anschließend wurde sie nach vorne abgeworfen und kam auf der Fahrbahn zum Liegen. Zum Glück trug sie einen Fahrradhelm, sodass sie von schweren Kopfverletzungen verschont blieb.

Durch den Unfall erlitt die Radfahrerin eine Unterschenkelfraktur. Sie wurde mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Der nördliche Richtungsfahrstreifen der Lassallestraße wurde für die Dauer der Unfallaufnahme für ca. 45 Minuten gesperrt. Der Verkehr wurde beidseitig auf den Gegenfahrstreifen vorbeigeleitet. Es kam zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Tragen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit unbedingt einen Fahrradhelm. Durch das Tragen eines Helms können schwerwiegendere Kopfverletzungen minimiert werden.


482. Volksverhetzung und Bedrohung mit Messer - Schwabing Am Dienstag, 27.03.2018, gegen 03.00 Uhr, kam ein 38-jähriger Münchner zur Wohnung seines 39-jährigen Bekannten und klingelte. Die beiden Männer kennen sich schon seit längerem und trinken ab und zu miteinander.

Der 39-Jährige ließ seinen Bekannten rein und sie konsumierten zusammen Alkohol und unterhielten sich. Irgendwann kamen sie auf das Thema Holocaust und Auschwitz zu sprechen.

Der 38-Jährige verhöhnte den Holocaust und behauptete, dass es ihn nie gab. Letztlich kam es deshalb zwischen den beiden Männern zu einem Streit. In dessen Verlauf bedrohte der 38-Jährige den 39-Jährigen mit einem Messer. Der 39-Jährige redete daraufhin beruhigend auf seinen Bekannten ein, bis dieser das Messer wieder wegnahm. Zu einer Forderung oder Nötigung kam es nicht.
Im Anschluss verließ der 39-Jährige seine Wohnung.

Am nächsten Tag erstattete der 39-Jährige dann eine Anzeige bei der Polizeiinspektion 42 (Neuhausen).


483. Mit Vollgas auf der Ständlerstraße Am Mittwoch, 05.04.2018, gegen 17.00 Uhr, fiel Beamten der Münchner Verkehrspolizeiinspektion Verkehrsüberwachung ein Motorrad Honda auf, dass mit hoher Geschwindigkeit auf der Ständlerstraße stadteinwärts fuhr.

Die Beamten, deren ziviles Fahrzeug mit einem Videosystem ausgerüstet war, folgten dem Motorrad und dokumentierten den Verstoß.

Das im Fahrzeug verbaute Videosystem errechnete eine Geschwindigkeit von 132 km/h. Erlaubt sind in diesem Bereich der Ständlerstraße 60 km/h.

Der 24-jährige Motorradfahrer konnte von den Beamten angehalten und kontrolliert werden.
Als Erklärung für die erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung, gab der 24-jährige Raser an, dass er das Motorrad erst vor kurzem gekauft hat und nun ausprobieren wollte.

Aufgrund der deutlichen Geschwindigkeitsüberschreitung von 72 km/h, bei erlaubten 60 km/h wird von einer Vorsatztat ausgegangen.

Den 24-Jährigen erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 1.200 Euro, Auslagen und Gebühren, zwei Punkte im Verkehrszentralregister und ein 3-monatiges Fahrverbot.

Die Münchner Polizei weist in diesem Zusammenhang noch einmal daraufhin, dass die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit eine der häufigsten Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit getöteten und schwerverletzten Verkehrsteilnehmern darstellt.



484. Exhibitionist in der U-Bahn - Maxvorstadt Am Mittwoch, 28.03.2018, gegen 13.30 Uhr, stieg eine 20-jährige Münchnerin am Goetheplatz in die U3/U6 und fuhr in Richtung Innenstadt.

Ein bislang unbekannter Mann stieg ebenfalls mit ein und setzte sich ihr gegenüber hin. Die 20-Jährige war zunächst mit ihrem Handy beschäftigt. Als sie am U-Bahnhof Odeonsplatz kurz aufsah, bemerkte sie, dass der Mann sein Genital entblößt hatte und mit Blickkontakt zu ihr daran manipulierte.

Die junge Frau stieg an der nächsten Haltestelle (Universität) aus und auch der Mann stieg mit aus und folgte ihr bis zur Amalienstraße. Geistesgegenwärtig verständigte die 20-Jährige über Notruf die Polizei.
Der Mann entfernte sich daraufhin in unbekannte Richtung.

Eine Sofortfahndung verlief ergebnislos.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 185 cm groß, ca. 30 Jahre alt, schlanke, athletische Figur, kantige Kieferknochen, kurze, schwarze Haare, Drei-Tage-Bart, gepflegtes Äußeres, bekleidet mit einer dunkelbauen Jeans mit Knöpfen, weißem Pullover mit Filzaufnähern (u.a. New York) und einem khakifarbenen Parka mit Fellkapuze.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.