Falsche Fahrtrichtung – Intensivtäter festgenommen

Polizeimeldung vom 10.04.2018
Neukölln
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Nr. 0787
Polizisten des Abschnitts 55 nahmen in der vergangenen Nacht einen Intensivtäter in Neukölln fest. Aufgefallen war ihnen der 28-Jährige, weil er gegen 0.30 Uhr mit einem VW Lupo eine Einbahnstraße, die Emser Straße, in die falsche Richtung befuhr. Als die Polizisten den Mann mit ihrem Einsatzwagen zum Anhalten aufforderten, ignorierte er die Anhaltesignale und raste ohne Rücksicht auf Verluste über zahlreiche Neuköllner Straßen, wobei er mehrere rote Ampeln überfuhr, Vorfahrtsregeln missachtete und dadurch unbeteiligte Autofahrer zu Gefahrenbremsungen zwang. Die Polizisten blieben ihm auf den Fersen und alarmierten weitere Kollegen. So stellte sich ein alarmierter Funkwagen als Sperre an der Braunschweiger- Ecke Schudomastraße auf, um den Flüchtenden zu stoppen. Dieser raste jedoch mit hoher Geschwindigkeit auf den Polizeiwagen zu, so dass sich die Beamten, um einen schweren Aufprall zu verhindern, gezwungen sahen, den Wagen kurz vorher wieder zur Seite zu fahren. An der nächsten Kreuzung Braunschweiger- Ecke Brusendorfer Straße wartete jedoch bereits die nächste Sperre, diesmal ein Gruppenwagen der Polizei. Der 28-Jährige versuchte nun, die noch vorhandene Lücke, die deutlich schmaler als sein Fahrzeug war, zu nutzen und prallte bei diesem Versuch gegen das Polizeifahrzeug und kam dann zum Stehen. Drei Polizisten, die sich noch in dem Wagen befanden, wurden dadurch leicht verletzt und es entstand erheblicher Sachschaden. Der Fahrer des VW versuchte nun zu Fuß zu flüchten. Da er noch zwei Mitfahrer in seinem Wagen hatte, kletterte er dazu über seinen verletzten Beifahrer und wollte aus dem Beifahrerfenster flüchten. Beamte der 12. Einsatzhundertschaft nahmen ihn fest, wobei er Widerstand leistete. Dadurch wurden zwei weitere Beamte ebenfalls leicht verletzt. Die Mitfahrer des Flüchtenden, ein 22- und 25-Jähriger, kamen mit Kopfverletzungen zu ambulanten Behandlungen in ein Krankenhaus. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der VW Lupo nicht zugelassen sowie nicht versichert war. Die angebrachten Kennzeichen waren von einem anderen Fahrzeug entwendet. Im Fahrzeug entdeckten die Polizisten zudem eine geringe Menge Betäubungsmittel sowie mutmaßliches Einbruchwerkzeug und beschlagnahmten beides. Den Fluchtwagen stellten sie zur Beweissicherung und wegen der ungeklärten Eigentumsverhältnisse sicher.
Der Festgenommene ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und fuhr vermutlich unter Drogeneinfluss. Wegen ähnlicher Delikte saß der 28-Jährige bis vor kurzem noch eine Haftstrafe ab und kam zur Bewährung im vergangenen Februar auf freien Fuß. Er soll nun zwecks Erlass eines Haftbefehls einem Richter vorgeführt werden. Ein Tatverdacht zu seinen beiden Mitfahrern ließ sich nicht begründen, so dass diese nach ihren ambulanten Behandlungen entlassen wurden.