Dortmund (ots) - Lfd. Nr.: 0650
Ein offenbar unter Alkohol- und Betäubungsmitteleinfluss stehender Mann hat am Samstagmittag (5. Mai) nicht nur andere Verkehrsteilnehmer und Fußgänger gefährdet, sondern auch einen Polizeibeamten verletzt. Dieser wollte die Irrfahrt des Mannes stoppen.
Die Polizei war gegen 14 Uhr von einem aufmerksamen Zeugen alarmiert worden. Diesem war der Mann in seinem BMW auf der Bornstraße aufgefallen. Der Zeuge beobachtete, wie das Auto in teils deutlichen Schlangenlinien in Richtung Innenstadt unterwegs war. Mehrfach sei es dabei nur durch Glück nicht zu Kollisionen mit anderen Fahrzeugen auf der Gegenfahrbahn gekommen.
Eine Streifenwagenbesatzung entdeckte den BMW anschließend etwa in Höhe der Kreuzung am Burgwall und konnte ihm in die Straße Kuckelke folgen. Dort hielt der Fahrer von sich aus am westlichen Fahrbahnrand an. Die Beamten stoppten ihren Streifenwagen sofort hinter dem Wagen, um den Mann hinter dem Steuer zu kontrollieren. Als dieser sie wahrnahm, reagierte er sichtlich geschockt. Weil das Verkehrs- und vor allem Fußgängeraufkommen zum Zeitpunkt des Einsatzes sehr hoch war, entschloss sich einer der Beamten, der sich dem geöffneten Fahrerfenster des BMW näherte, in den Wagen zu greifen, um den Zündschlüssel zu entfernen und eine weitere Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu verhindern. In diesem Moment gab der Fahrer jedoch erneut Gas und lenkte den Wagen über die Straße auf den gegenüberliegenden Gehweg, wo er mit zwei Begrenzungspfosten und schließlich einem Baum kollidierte. Der 30-jährige Beamte konnte sich so schnell nicht aus der Situation befreien, hing mit seinem Oberkörper im Auto und wurde mitgeschliffen. Trotz der Kollision und der dadurch verursachten Blockade des Wagens versuchte der BMW-Fahrer den Zeugenangaben zufolge auch weiterhin Gas zu geben. Dem Polizisten gelang es jedoch nun, den Zündschlüssel aus dem Schloss zu ziehen.
Mit Hilfe von weiteren Unterstützungskräften wurde der Fahrer nun festgenommen. In seiner ersten Aussage machte er keine Angaben zu seiner Irrfahrt, gab jedoch zu, Alkohol und Betäubungsmittel konsumiert zu haben. Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab auch einen Wert von mehr als 1,5 Promille. Blutproben wurden angeordnet.
Der Polizeibeamte wurde bei dem Unfall glücklicher Weise nur leicht verletzt. Ein Rettungswagen brachte ihn zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Auch der 31-jährige Dortmunder, der den BMW gefahren hatte, wurde bei dem Unfall leicht verletzt und wurde behandelt, bevor er den Weg ins Polizeigewahrsam antreten musste.
Denn mit den bisher geschilderten Ereignissen war polizeilich gesehen noch lange nicht Schluss. Erste Ermittlungen ergaben nicht nur, dass der Mann derzeit eine Haftstrafe verbüßt und nur in Hafturlaub war. Zudem wurden im Fahrzeug neben Betäubungsmitteln (mutmaßlich Amphetamine) auch noch mehrere Kennzeichen gefunden. Bei diesen ergaben sich - ebenso wie bei den am Auto angebrachten - Hinweise darauf, dass sie gefälscht sein könnten.
Die Ermittlungen gegen den 31-Jährigen beinhalten nun also diverse Delikte - unter anderem gefährliche Körperverletzung, tätlichen Angriff auf einen Vollstreckungsbeamten sowie Urkundenfälschung.
Sein Hafturlaub ist für den Mann beendet. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wird er einer Justizvollzugsanstalt zugeführt.
Den entstandenen Sachschaden schätzte die Polizei auf ca. 5.500 Euro.
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