Köln (ots) - Die Weiterentwicklung der Technik missbrauchte eine sechsköpfige, ausländische Bande einfach hochwertige Autos zu stehlen. Am Donnerstagmorgen (24. Mai) nahmen Beamte einer eigens eingerichteten Ermittlungsgruppe sechs Männer (23, 26, 31, 34, 38, 41) in Köln-Bickendorf auf frischer Tat fest.
In den letzten Monaten machten sich die Tatverdächtigen die praktische Möglichkeit, Fahrzeuge ohne Schlüssel und Knopfdruck zu öffnen, zu nutze. Mittels eigens hergestellter Technik, aus zum Beispiel Funkwellenverlängerungsantennen überlisteten die Männer die Bordcomputer der hochwertigen Autos unterschiedlicher Hersteller. Aber auch das herkömmliche "Autoknacken" fiel in das Resort der Verdächtigen. Nach dem Öffnen der Pkw stellten die Autoknacker mittels Transponder und On-Board-Diagnosesteckern (OBD) neue Fahrzeugschlüssel her. Die entwendeten Fahrzeuge "überführte" die Bande ins Ausland.
Am Donnerstagmorgen hatten die sechs Männer die elektronischen Sicherungssysteme eines in Köln-Longerich abgestellten Mazdas überwunden - es klickten die Handschellen. In einem eigenen Pkw der Festgenommenen fanden die Polizisten nicht nur eine Bestellliste für weitere Autos. Die Beamten stellten einen frisch angefertigten Mazda-Schlüssel sicher.
Die umfangreichen Ermittlungen der Ermittlungsgruppe des Kriminalkommissariats 26 (Schwerst- und qualifizierte Bandenkriminalität) erhärten den Verdacht, dass die sechs Männer in den letzten Monaten über 20 Pkw, hier hauptsächlich hochwertige Ford-Fahrzeuge, gemäß Auftragslage entwendet hatten. Der Beuteschaden liegt hierbei bei über einer Million Euro.
Bei der Durchsuchung der Unterkunft der eigens für die Bearbeitung der Bestellliste einreisenden Tatverdächtigen fanden die Ermittler umfangreiches Beweismaterial. Neben technischen Gerätschaften wie OBD-Steckern, Antennen und Transpondern hatten die Männer gefälschte Kennzeichen, originale und gefälschte Siegel, Schlüsselrohlinge und herkömmliche Schraubwerkzeuge im Gepäck.
Ein Richter ordnete gegen alle sechs Beschuldigte Untersuchungshaft an. Zurzeit prüft die Ermittlungsgruppe Zusammenhänge zu Taten aus dem Vorjahr.
Um den Diebstahl eines mit "Keyless-Go-Funktion" ausgestatteten Wagens zu erschweren, können Eigentümer ihre Fahrzeugschlüssel in Aluminiumfolie einwickeln oder eine Metalldose zur Abschirmung fremder oder verlängerter Funksignale nutzen. Ebenso ist der zwar unkomfortable Ausbau der Batterie eine praktikable Möglichkeit. Probieren Sie die unterschiedlichen Varianten auf kurzer Distanz selbst aus. Ist das Funksignal blockiert, können auch die Täter dieses nicht reaktivieren und "verlängern". (st)
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