Marburg-Biedenkopf (ots) - Verkehrskontrolle im Rahmen der Aktion "Schwächere Verkehrsteilnehmer"
Marburg: Fußgänger und Zweiradfahrer haben keinen Airbag und keine Knautschzone, weshalb sie oft als "schwächere Verkehrsteilnehmer" bezeichnet werden. Sind sie in einen Unfall verwickelt, dann drohen schwerwiegende Verletzungen. Gerade Kinder sind noch nicht besonders fit im Straßenverkehr und Senioren sind es vielleicht nicht mehr, weshalb gerade sie auf besondere Rücksicht der übrigen Verkehrsteilnehmer angewiesen sind. Für ein Mehr an Vorsicht und Rücksicht gegenüber diesen Verkehrsteilnehmern wirbt die Polizei derzeit hessenweit. Der Schwerpunkt der Kontrollen liegt dabei auf stark frequentierte, unfallbelastete Fuß- und Radwege sowie Lichtsignalanlagen, Schulen, Kindergärten und Seniorenheime. Hier hat die Polizei ein besonderes Augenmerk auf Rotlichtverstöße durch Fußgänger, Fahrradfahrer und Kraftfahrzeugführer, Ablenkungen durch die Nutzung von Smartphones, die Benutzung der Fahrbahnen durch Fahrradfahrer, Parkverstöße auf Fuß- und Radwegen sowie Alkohol-, Drogen- und Medikamentenbeeinflussung von Fahrradfahrern und Kraftfahrzeugführern. Zudem kontrollieren die Ordnungshüter in diesem Zusammenhang die ordnungsgemäße Nutzung von Sicherheitseinrichtungen (Gurte, Kindersitz und Fahrradhelm) und die generelle Verkehrssicherheit von Fahrrädern. Vorbeugend geben die Polizisten allen Verkehrsteilnehmern wertvolle Tipps zur Steigerung der Sicherheit im Straßenverkehr.
Am Montagvormittag, 28. Mai führten die Beamten des Regionalen Verkehrsdienstes aus Cölbe und der Polizeistation Marburg im Rahmen der Aktion Kontrollen in der Biegenstraße durch, um die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren. Dabei mussten die Ordnungshüter einige Verwarnungen und Bußgelder aussprechen. Fünf Autofahrer hantierten während der Fahrt mit dem Handy. Die Fahrer müssen nun mit einem Bußgeld von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg rechnen. Zudem waren neun Fahrer nicht angeschnallt. Auch die sogenannten schwächeren Verkehrsteilnehmer kamen nicht "ungeschoren" davon. Zwei Radfahrer und acht Fußgänger missachteten das Rotlicht an der Ampel. Außerdem registrierten die Polizeibeamten an sechs Rädern Mängel an der Beleuchtungseinrichtung.
Unfallzahlen Hessen: 2017 wurden in Hessen 150.014 Unfälle registriert. Dabei wurden insgesamt 23.618 Personen leicht verletzt, 4.644 schwer verletzt und 213 getötet. Kinder waren 2017 (als Fußgänger, Fahrer oder verletzte Mitfahrer) an 1.691 Unfällen beteiligt. Glücklicherweise kam dabei kein Kind zu Tode. Senioren ab 65 aufwärts waren 2017 an 26.631 Unfällen beteiligt. 2922 Senioren wurden dabei verletzt und 58 getötet.
Unfallzahlen Kreis Marburg-Biedenkopf: Die komplette Unfallstatistik 2017 für den Landkreis Marburg-Biedenkopf kann über den Link http://k.polizei.hessen.de/2035396399 heruntergeladen werden. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf registrierte die Polizei im Jahre 2017 insgesamt 61 Unfälle, bei denen 69 Kinder (0-13 Jahre alt) verletzt wurden. Vier Unfälle davon ereigneten sich auf dem Weg zur Schule oder auf dem Heimweg nach Schulschluss. Fünf Kinder erlitten dabei schwere, 64 leichte Verletzungen. Natürlich gab es auch weitere Unfälle, bei denen sich Kinder im Auto befanden. Da diese Unfälle glücklicherweise ohne Folgen blieben, wurden die Kids in der Statistik auch nicht erfasst. Bei den Senioren zwischen 65 und 74 zogen sich bei 404 Unfällen 45 Personen Verletzungen zu. Neun Verkehrsteilnehmer wurden dabei schwer verletzt, eine Person erlitt tödliche Verletzungen. 312 Unfälle passierten mit Beteiligung von Senioren ab dem 75. Lebensjahr. 36 davon erlitten Verletzungen. 13 wurden schwer, 22 leicht verletzt. Ein Verkehrsteilnehmer über 75 erlag seinen schweren Verletzungen.
Jürgen Schlick
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