Nach Demonstration kurzfristig Wohnung besetzt
Nach Demonstration kurzfristig Wohnung besetzt
Polizeimeldung vom 30.09.2018
Friedrichshain-Kreuzberg
Nr. 2039
Nach einem Aufzug in Friedrichshain besetzten gestern Abend etwa 20 vermummte Personen eine Wohnung in einem Haus im Weidenweg. In der Zeit von 19.10 bis 20.15 Uhr nahmen bis zu 1000 Personen an einem Aufzug teil, der vom Wismarplatz durch den Friedrichshainer Kiez zum Bersarinplatz führte. Während des Aufzuges vermummten sich mehrere Teilnehmende. Auf einigen Dächern der Mehrfamilienhäuser an der Wegstrecke standen Personen, die pyrotechnische Gegenstände auf die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten warfen. Ein Beamter wurde dadurch verletzt. Er erlitt ein Knalltrauma und musste seinen Dienst beenden. Gegen 20.15 Uhr erreichte der Aufzug den Bersarinplatz, wo aus der Menge heraus über Lautsprecher dazu aufgerufen wurde, sich zu einem Wohnhaus im Weidenweg zu begeben. Dort drangen etwa 20 Personen in eine leerstehende Wohnung im Vorderhaus ein und erklärten diese als „besetzt“. Vor dem Haus versammelten sich in kürzester Zeit erneut mehrere Hundert ehemalige Versammlungsteilnehmende. Etwa 80 Personen setzten sich unmittelbar vor den Hauseingang und blockierten den Zugang. Personen, die sich auch nach mehrfachem Bitten aus dieser Sitzblockade nicht entfernt haben, mussten beiseite getragen werden. Nachdem der für das Haus Verantwortliche eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs, einen Strafantrag und ein Räumungsersuchen gestellt hatte, wurden die sich in der Wohnung unberechtigt aufhaltenden Personen aufgefordert, diese zu verlassen. Der Aufforderung kamen sie nicht nach, weshalb sich die Einsatzkräfte gegen 0.40 Uhr mit Werkzeugen Zutritt zu der Wohnung verschaffen mussten und die Anwesenden nach draußen begleiteten.
Im Zusammenhang mit dem Aufzug und dem Hausfriedensbruch nahmen die Einsatzkräfte 87 freiheitsbeschränkende Maßnahmen vor. Die 42 Männer und 45 Frauen wurden alle am Ort entlassen. Die Polizei Berlin war während des Abends und in der Nacht mit 390 Beamtinnen und Beamten im Einsatz.