Pressebericht vom 13.11.2018


13.11.2018, PP München
Pressebericht vom 13.11.2018
Inhalt:1724. Pressekonferenz:Ermittlungen wegen Mordes und weiterer Delikte durch Pflegehilfskraft-siehe Pressebericht vom 06.03.2018, Ziff. 3281725. Versuchter Übergriff auf 15-Jährige - Schwabing1726. Täterfestnahme nach versuchtem Handtaschenraub – Isarvorstadt1727. Trickbetrug mit Modus Gewinnversprechen erzeugt hohen Schaden – Trudering 1728. Brand in Doppelhaus mit drei leicht Verletzen und Sachschaden – Pullach 1729. Autofahrer entzieht sich Geschwindigkeitskontrolle – Feldmoching
Überprüfte Aufenthaltsorte des Beschuldigten 1724. Pressekonferenz: Ermittlungen wegen Mordes und weiterer Delikte durch Pflegehilfskraft -siehe Pressebericht vom 06.03.2018, Ziff. 328 Aufgrund des Tötungsdeliktes in Ottobrunn zum Nachteil eines 87-Jährigen in den frühen Morgenstunden des 12.02.2018 wurde beim Kommissariat 11 die Ermittlungsgruppe "EG Pen" eingerichtet. Die bisher getätigten umfangreichen nationalen und internationalen Ermittlungen führten zu folgenden Ergebnissen.Der 36-jährige polnische Beschuldigte war seit Mai 2015 als ungelernte Pflegehilfskraft im Rahmen von 24 Stunden Betreuungen in Deutschland tätig. Zwischen seinen Tätigkeiten in Deutschland reiste er immer wieder zu seinem Wohnsitz in Polen. Zuvor befand sich der Beschuldigte bis zu seiner Entlassung 2014 in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten in Polen in Haft, vorwiegend aufgrund von Verurteilungen wegen Vermögensdelikten. Nach Absolvierung eines Pflegekurses in Polen bewarb er sich bei einer Vielzahl unterschiedlicher polnischer und einer slowakischen Vermittlungsagentur als Pflegehilfskraft und wurde durch diese schließlich an Haushalte in ganz Deutschland vermittelt. Mittlerweile konnten 68 Beschäftigungsörtlichkeiten ermittelt werden, an welchen der Beschuldigte generell nur für sehr kurze Zeit tätig war. Wie der Beschuldigte im Rahmen von mittlerweile durchgeführten Vernehmungen einräumte, belastete ihn aus verschiedenen Gründen seine Tätigkeit als Pflegehilfskraft und 24-Stunden Betreuer häufig stark. In diesen Fällen war er auch nicht bereit, seine Tätigkeiten tatsächlich über einen längeren Zeitraum auszuführen. Zudem nutzte er diese Gelegenheiten, um ungestört die Häuser und Wohnungen der von ihm betreuten und oft wehrlosen Personen auf stehlenswerte Gegenstände zu durchsuchen und sich selbst durch die Begehung von Diebstählen zu bereichern. Gab es offensichtlich nichts zu stehlen, gab er wahrheitswidrig vor, dass nahe Angehörige von ihm ernsthaft erkrankt oder gar verstorben seien und er deswegen dem Beschäftigungsverhältnis nicht weiter nachkommen könne. An 17 der 68 festgestellten Örtlichkeiten, an welchen der Beschuldigte beschäftigt war und wo er den von ihm betreuten Personen kein Insulin verabreichte, konnten noch nachvollziehbare Diebstahlshandlungen festgestellt werden. Hierbei wurden überwiegend Bargeld und Schmuck gestohlen, aber auch verschiedenste Haushaltswaren und Lebensmittel.Aufgrund einer Diabeteserkrankung wurde dem Beschuldigten im Januar 2017 Insulin, samt einem sog. Insulin-Pen, zur Einnahme verschrieben. Der Beschuldigte wurde im Rahmen der Behandlung seiner Erkrankung über die Risiken und möglichen Folgen einer Unter- oder Überdosierung von Insulin ausführlich aufgeklärt. Beginnend ab 12. April 2017 können dem Beschuldigten bei zwölf von ihm betreuten Personen medizinisch nicht indizierte Verabreichungen von Insulin mittels Pen zugeordnet werden. Der Beschuldigte hat zwischenzeitlich alle Insulinverabreichungen bei den zwölf Personen gestanden. Er bestreitet jedoch eine absichtliche vorsätzliche Tötung der betreuten Personen.Aufgrund der geführten Ermittlungen wurde am 07.11.2018 ein erweiterter Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen. Dem Beschuldigten werden nun sechs Fälle des Mordes, drei Fälle des versuchten Mordes sowie drei Fälle der gefährlichen Körperverletzung vorgeworfen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Fälle:• Mord und Diebstahl zum Nachteil eines 77-Jährigen im Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein am 12.04.2017• Versuchter Mord und Diebstahl zum Nachteil eines 91-Jährigen in Mühlheim an der Ruhr am 25.05.2017 • Versuchter Mord zum Nachteil eines 90-Jährigen im Landkreis Esslingen am 02.06.2017• Versuchter Mord zum Nachteil eines 82-Jährigen im Landkreis Weilheim-Schongau am 27.06.2017• Mord und Diebstahl zum Nachteil eines 77-Jährigen im Landkreis Erlangen-Höchstadt am 06.07.2017• Mord und Diebstahl zum Nachteil einer 88-Jährigen im Landkreis Tuttlingen in der Nacht vom 25. auf den 26.07.2017• Mord und Diebstahl zum Nachteil eines 66-Jährigen in Hannover am 30.07.2017• Gefährliche Körperverletzung und Diebstahl zum Nachteil eines 81-Jährigen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen am 29.08.2017• Gefährliche Körperverletzung und Diebstahl zum Nachteil einer 79-Jährigen in Hamburgin der Nacht vom 15. auf den 16.12.2017• Gefährliche Körperverletzung und Diebstahl zum Nachteil eines 82-Jährigen im Landkreis Rems-Murr-Kreis (Baden-Württemberg) am 21.12.2017• Mord und Diebstahl zum Nachteil eines 84-Jährigen im Landkreis Kitzingen in der Nacht vom 16. auf den 17.01.2018• Mord und Raub mit Todesfolge zum Nachteil eines 87-Jährigen in Ottobrunn am 12.02.2018Es muss davon ausgegangen werden, dass durch die Festnahme des Beschuldigten weitere gravierende Straftaten verhindert wurden. So hatte der Beschuldigte schon eine neue Beschäftigungsstelle in Aussicht. Aufgrund der durchgeführten Öffentlichkeitsfahndung wurden 23 Beschäftigungsörtlichkeiten, darunter 4 Fälle der Insulinverabreichung, bekannt. 45 Örtlichkeiten konnten durch eigens durchgeführte Ermittlungen festgestellt werden.
1725. Versuchter Übergriff auf 15-Jährige - Schwabing Am Montag, 12.11.2018, wartete gegen ca. 20.30 Uhr eine 15-jährige Münchnerin im Bereich des Scheidplatzes auf einen Bekannten. Dabei wurde sie von einem 21-jährigen ihr unbekannten Ghanaer angesprochen. Nach einem kurzen Gespräch griff er sie unvermittelt an den Handgelenken und versuchte sie mitzuziehen.Während des vehementen Widerspruchs der 15-Jährigen trat ein zwischenzeitlich eingetroffener 19-jähriger Bekannter der 15-Jährigen hinzu und konnte nach einem kurzen Gerangel den 21-Jährigen vertreiben. Der 19-Jährige rief geistesgegenwärtig sofort beim Notruf der Münchner Polizei 110 an und schilderte die Situation. Im Rahmen einer eingeleiteten Sofortfahndung konnte der 21-Jährige in Tatortnähe durch die Münchner Polizei vorläufig festgenommen werden. Er wird am heutigen Tag zu den Hintergründen seines Handelns vernommen.
1726. Täterfestnahme nach versuchtem Handtaschenraub – Isarvorstadt Am Dienstag, 13.11.2018, gegen 08.15 Uhr, machte die Bewohnerin einer Wohnung in der Isarvorstadt aus dem Fenster ihrer Wohnung eine verdächtige Wahrnehmung und verständigte geistesgegenwärtig die Polizei. Zuvor war offenbar einer Radfahrerin durch einen männlichen Einzeltäter die Handtasche entrissen worden. Dem Unbekannten gelang zunächst mit seiner Beute die Flucht. Die Geschädigte, die ein Fahrrad mit sich führte, nahm jedoch sofort die Verfolgung des Mannes auf. Sie konnte dem Unbekannten in Höhe der Reichenbachbrücke die Handtasche wieder entreißen. Nachdem dann weitere Passanten den Vorfall bemerkten, flüchtete der Tatverdächtige ohne Beute. Die Frau entfernte sich daraufhin auf ihrem Fahrrad von der Tatörtlichkeit. Bei der Flucht sprang der Tatverdächtige im Bereich der Auenstraße in die Isar und durchschwamm diese. Bei dem Verlassen der Isar wurde er von einem unabhängigen Zeugen beobachtet, welcher ebenfalls die Polizei informierte. Daraufhin konnte der georgische Tatverdächtige festgenommen werden. Für weitere Ermittlungen bittet die Polizei die geschädigte Frau sich zu melden. Zeugen beschreibe sie als ca. 30 Jahre alt, hat dunkelblondes, schulterlanges Haar, bekleidet mit schwarzer Hose und grauem Mantel. Sie fuhr ein silberfarbenes Fahrrad. Zeugenaufruf:Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, insbesondere die geschädigte Frau, werden gebeten sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
1727. Trickbetrug mit Modus Gewinnversprechen erzeugt hohen Schaden – Trudering Am Montag, 12.11.2018, meldete sich eine 74-jährige Münchnerin bei der Münchner Polizei und gab an, Opfer eines Trickbetruges geworden zu sein. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass die Seniorin auf die Trickdiebstahlsvariante „Gewinnversprechen“ hereingefallen ist. Dabei werden den Opfern, meist in Form von Lockanrufen, angebliche Gewinne aus Lotterien mitgeteilt. Bei der weiteren Kontaktaufnahme werden die Opfer dazu angehalten sogenannte Bearbeitungs- oder Servicegebühren zu zahlen, um an den versprochenen Gewinn zu kommen. Durch geschickte Gesprächsführung werden die Opfer dabei zu immer neuen Zahlungen gebracht, ohne dass es tatsächlich zur Auszahlung eines Gewinns kommt. Im vorliegenden Fall hatte die Geschädigte über ein dreiviertel Jahr immer wieder telefonischen Kontakt mit der Tätergruppierung, die durch überzeugende und geschickte Gesprächsführung die Geschädigte dazu brachten, einen erheblichen Geldbetrag als Vorleistung für den angeblichen Gewinn zu überweisen. Präventionshinweis:Die Münchner Polizei rät in diesem Zusammenhang jeglichen Formen von Gewinnversprechen, insbesondere in Form von Telefonaten, skeptisch gegenüber zu stehen. Besonders misstrauisch sollten Sie werden, wenn Sie sich nicht daran erinnern können an einer entsprechenden Lotterie aktiv teilgenommen zu haben. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie im Rahmen entsprechender Gewinnversprechen gebeten werden in irgendeiner Weise finanzielle Vorleistungen zu erstellen. Das Zahlen von Bearbeitungs- oder Überweisungsgebühren ist unüblich und ein klarer Hinweis auf einen möglichen Trickversuch.
1728. Brand in Doppelhaus mit drei leicht Verletzen und Sachschaden - Pullach Am 12.11.2018, bemerkte gegen 21.30 Uhr die Bewohnerin einer Doppelhaushälfte aus dem Bereich des hauseigenen Kachelofens ein lautes Knacken. Bei der Nachschau stellte sie aus dem Bereich des dort gelagerten Holzes bereits eine Rauchentwicklung bzw. brennendes Holz fest. Die Betroffene holte daraufhin umgehend geistesgegenwärtig ihre schlafende 4-jährige Tochter aus dem Kinderzimmer und verließ sofort die betroffene Haushälfte. Sie begab sich schnell zur vorgelagerten Hälfte des Doppelhauses und informierte die dort wohnenden Personen. Durch die zeitgleich verständigte Feuerwehr konnte ein Ausbreiten des Feuers verhindert werden. Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen hat sich in der Nähe des Ofens abgelagertes Nachlegeholz durch die erhebliche Strahlungshitze des Ofens selbst entzündet. Bei dem Vorfall wurden drei Personen durch das Einatmen von Rauchgasen leicht verletzt. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mindestens 50.000 Euro.
1729. Autofahrer entzieht sich Geschwindigkeitskontrolle - Feldmoching Am 12.11.2018, gegen 23.00 Uhr, führten Polizeibeamte der Inspektion in Moosach im Bereich der Dachauer Straße eine Geschwindigkeitskontrolle mittels Laser durch. Hierbei sollte ein dabei gemessener 29-jähriger, chinesischer Pkw-Fahrer aus Karlsfeld angehalten und kontrolliert werden, was ihm durch einen Polizeibeamten mittels deutlicher Halteweisung angezeigt wurde. Trotzdem setzte der Fahrer seine Fahrt fort, ohne seine Geschwindigkeit zu verringern.Der Beamte konnte nur durch zügiges Ausweichen einer Kollision entgehen. Da die Kontrolle mit zwei Fahrzeugen durchgeführt wurde, konnte eines davon sofort die Verfolgung des 29-Jährigen aufnehmen. Bei der Flucht missachtete der 29-Jährige mehrfach rotlichtzeigende Ampeln. Das Fahrzeug konnte schließlich erfolgreich gestoppt werden. Bei der kurz darauf durchgeführten Kontrolle wurde bei dem Fahrer Alkoholgeruch festgestellt, welcher durch einen freiwilligen Test bestätigt wurde. Der Fahrer verhielt sich im Laufe der Kontrolle weitgehend kooperativ. Das Fahrzeug wurde zur Verwahrstelle abgeschleppt und der 29-Jährige nach erfolgter Blutentnahme und Vernehmung wieder entlassen. Sein Führerschein wurde ebenfalls beschlagnahmt und ihn erwartet nun eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs.