5 Festnahmen nach Raubüberfall in Rottach-Egern im Oktober 2018


21.12.2018, PP Oberbayern Süd
5 Festnahmen nach Raubüberfall in Rottach-Egern im Oktober 2018
ROTTACH-EGERN, LKR. MIESBACH. Nach dem Raubüberfall in der Nacht auf den 13. Oktober 2018 in Rottach-Egern auf einen 46-Jährigen und seine Ehefrau können Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei jetzt einen Ermittlungserfolg verbuchen: Fünf Männer wurden unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Alle kamen in Untersuchungshaft, nachdem der Ermittlungsrichter am gestrigen Tag Haftbefehle gegen sie erlassen bzw. bestätigt hatte.
Um kurz vor 01.00 Uhr nachts hatten drei Maskierte am 13. Oktober an der Haustüre eines Ehepaares in Rottach-Egern geklingelt. Als der 46-jährige Mann die Türe geöffnet hatte, waren die Unbekannten in das Wohnhaus eingedrungen, hatten es nach Wertsachen durchsucht und den 46-Jährige auch bedroht und geschlagen. Der Ehefrau des Opfers war es gelungen, das Haus zu verlassen und aus der Nachbarschaft den Polizeinotruf zu verständigen. Lediglich mit einem geringen Bargeldbetrag als Beute waren die Täter dann aus dem Haus des Opfers geflüchtet, dabei hatten sie sogar noch einen Schuss abgegeben. Das Opfer hatte bei dem Überfall zum Glück nur leichtere Verletzungen erlitten. Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II übernahm die Kripo Miesbach die Untersuchungen in dem Fall. Die entscheidende Wende bekamen die Ermittlungen, als ein aufmerksamer Anwohner rund zwei Wochen nach dem Überfall im weiteren Umfeld des Tatortes verdächtige Kleidungsstücke fand und dies der Polizei meldete. Die kriminaltechnischen Untersuchungen erbrachten eine DNA-Spur, die zu einem 19-jährigen Deutschen aus Ingolstadt führte. Er war in der Tatnacht einige Stunden nach dem Überfall mit seinem Pkw auch im Rahmen der polizeilichen Fahndung im Tegernseer Tal, einige Kilometer von Rottach-Egern entfernt, registriert worden. Mit im Wagen saßen damals ein 21-jähriger Deutscher und ein 22-jähriger Türke. Nachdem die Staatsanwaltschaft aufgrund der gesammelten Beweise gegen alle drei Haftbefehle erwirkt hatte, wurden die Tatverdächtigen am 19. Dezember von Ermittlern der Kripo Miesbach, Rosenheim und Ingolstadt in Ingolstadt festgenommen und anschließend vernommen. Dabei legten alle umfassende Geständnisse ab. Die Drei hatten gleich nach der Tat ihre Kleidung gewechselt und die Tatkleidung sowie diverse Tatmittel entsorgt. Als mutmaßliche Hintermänner und Auftraggeber wurden zwei 33 und 22 Jahre alte Männer, beides Deutsche, die in Ingolstadt bzw. München wohnen, ermittelt. Ein Spezialeinsatzkommando nahm beide, ebenfalls am 19. Dezember, in einem Lokal in der Ingolstädter Innenstadt fest. Bei mehreren Wohnungsdurchsuchungen konnten die Ermittler außerdem verschiedene Beweismittel sicherstellen.Die drei jungen Männer, die an der Tatausführung unmittelbar beteiligt waren, wurden am gestrigen Donnerstag zur Eröffnung der Haftbefehle dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen die beiden anderen Verdächtigen stellte die Staatsanwaltschaft München II Haftbefehlsanträge. Beide wurden ebenfalls am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der die Anträge bestätigte und Haftbefehle erließ. Alle fünf Personen kamen in verschiedene Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft. Für die Ermittler der Kripo Miesbach ist der Fall damit noch nicht abgeschlossen. Es gilt jetzt, Beweismittel auszuwerten sowie die genauen Tatabläufe und Zusammenhänge für das weitere Verfahren der Justiz möglichst beweisfest zu belegen.
Erstmeldung: Nach versuchtem Raub geflüchtet