23.01.2019 – 10:15, Polizei Köln, Köln (ots)
Am 9. Januar hat die Polizei Köln eine Offensive gegen Rockerkriminalität in Köln gestartet. Polizeipräsident Uwe Jacob und der Leiter der Kölner Kriminalpolizei Klaus-Stephan Becker haben heute (23. Januar) in Köln eine erste Zwischenbilanz des seit drei Wochen andauernden Schwerpunkteinsatzes gezogen. Hintergrund dafür waren Rivalitäten zwischen verfeindeten Gruppierungen, die zuletzt am 4. Januar mit Schießereien auf offener Straße eskalierten.
Polizeipräsident Uwe Jacob betont: "Ich habe am 9. Januar gesagt, dass wir die Kölner Bevölkerung vor diesen Kriminellen mit Unterstützung aus dem Land schützen werden. Seit drei Wochen hat es keine offenen Auseinandersetzungen gegeben. Davon lassen wir uns genauso wenig blenden, wie von der offiziellen Auflösung eines Bandidos-Chapters. Die Akteure sind nach wie vor in der Stadt und deshalb machen wir weiter. Es geht um mehr als nur die offenen Auseinandersetzungen. Wir haben die Geschäfte der Kriminellen, die sich im Namen der Rockerclubs und mit deren Schutz in der Stadt breit machen, im Visier. Wir werden mit Staatsanwaltschaft, Stadt und anderen Behörden alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit den Rockern kein Freiraum für kriminelle Machenschaften, für Geschäfte und gefährliche Auseinandersetzungen bleibt.
Kripochef Klaus-Stephan Becker resümiert und gibt einen Ausblick auf das weitere Vorgehen der Polizei Köln: "Wir haben in Zusammenarbeit mit der Bereitschaftspolizei bisher mehr als 400 Fahrzeuge sowie 13 Gaststätten, die als Szenentreffpunkte bekannt sind, durchsucht und außerdem rund 600 Personen kontrolliert. Daraus resultierend haben wir 29 Straf- sowie 27 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, sieben Fahrzeuge, mehrere Waffen (1 Walther PPK, 1 Schreckschusspistole, 1 Einhandmesser, 1 Teleskop-Schlagstock), fünfstellige Bargeldsummen, Luxusuhren und geringe Mengen Betäubungsmittel (Marihuana und Amphetamine) als Beweis- oder Tatmittel sichergestellt. In einem Fall wurden über 60.000 Euro in bar und zwei hochwertige Fahrzeuge durch die Stadt Köln gepfändet. Die aktuellen Entwicklungen, wie zum Beispiel die Auflösung des Bandidos-Chapters, ändern unseren Fokus nicht. Wir beobachten Entwicklungen wie Auflösungen und Neugruppierungen besonders aufmerksam und mit einer gewissen Besorgnis, da wir befürchten, dass die Gruppierungen sich um personelle Verstärkung bemühen. Den Kontrolldruck auf das Milieu werden wir unvermindert hoch halten. Wir planen die erste Welle des Einsatzes bis ins Frühjahr. Wir werden dafür auch weiterhin Kräfte aus dem Land anfordern." (as)
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