Trotz geringer Lawinenwarnstufe äußerste Vorsicht geboten – Große Lawine im Spitzinggebiet abgegangen
17.02.2019, PP Oberbayern Süd
Trotz geringer Lawinenwarnstufe äußerste Vorsicht geboten - Große Lawine im Spitzinggebiet abgegangen
SCHLIERSEE, LKR. MIESBACH: Am Samstag, den 16.02.2019 gegen 17:00 Uhr ging im Spitzinggebiet im Bereich der Schönfeldalmen eine große Nassschneelawine ab. Etwa 130 Einsatzkräfte von Bergwacht, Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei suchten unter Beteiligung von drei Hubschraubern über drei Stunden nach möglichen Verschütteten. Trotz der geringen Lawinenwarnstufe 1 ist aufgrund der frühlingshaften Bedingungen in exponierten Lagen größte Vorsicht geboten.
In den späten Samstagnachmittagsstunden stießen Skitourengeher im Bereich der Schönfeldalmen oberhalb des Spitzingsees auf eine sehr große Nassschneelawine, welche offensichtlich erst kurz zuvor abgegangen war. Die Bergfreunde suchten den Kegel der im Gesamten etwa 400 Meter langen, 70 Meter breiten und bis zu 6 Meter hohen Lawine ab und informierten die Rettungsleitstelle, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Personen unter der Lawine befinden. Die Integrierte Leitstelle sowie die Polizeieinsatzzentrale entsandte ein Großaufgebot an Rettungskräften ins Einsatzgebiet, um die Lawine gezielt nach Verunglückten abzusuchen und eventuelle abgängige Personen ausfindig zu machen. Unter Zuhilfenahme von Sonden, Lawinenhunden und Lawinensuchgeräten wurde das Lawinenfeld professionell abgesucht. Da sich bis 21:00 Uhr keine Hinweise auf verschüttete Personen ergaben, konnte die Suche eingestellt werden. Neben einem deutschen Rettungshubschrauber wurden auch Luftretter mit einem Helikopter aus dem benachbarten Tirol sowie eine Polizeihubschrauber ins Spitzinggebiet entsandt. Im Einsatz war außerdem der Einsatzleiter Rettungsdienst, ein Leitender Notarzt sowie mehrere Besatzungen des BRK. Des Weiteren beteiligten sich knapp 60 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren, etwa 50 Retter der Bergwacht mit Lawinensuchhunden sowie mehrere Alpinbergführer der Polizei und Beamte der Polizeiinspektion Miesbach an der Absuche und Einsatzbewältigung.
Warnhinweis: Aufgrund der aktuellen Schönwetterlage und der damit verbundenen Sonneneinstrahlung auf die Berghänge weist die Polizei insbesondere die Skitourengeher abseits präparierter Strecken auf mögliche Gefahren von Lawinenabgängen – trotz der geringen Lawinenwarnstufe I - hin.