190315.1 Kreis Steinburg: Stark sinkende Kriminalitätszahlen

POL-IZ: 190315.1 Kreis Steinburg: Stark sinkende Kriminalitätszahlen
15.03.2019 – 10:15, Polizeidirektion Itzehoe, Itzehoe (ots)

Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Steinburg (6.986) ist im Jahr 2018 nach einem Anstieg in den beiden Vorjahren deutlich gesunken. Gegenüber 2017 registrierte die Polizei 16,7 Prozent weniger Taten, während im Landesdurchschnitt lediglich ein Rückgang von 1,1 Prozent zu verzeichnen war. Seit Beginn der Flüchtlingszuströme 2015 wird die Gesamtzahl der Kriminalität durch Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU, also durch Straftaten, die ein Ausländer bereits durch seinen Aufenthalt in der Bundesrepublik begehen kann, beeinflusst. In 2018 ist diese Zahl für den Kreis Steinburg auf 28 gesunken, im Jahr 2017 lag sie noch bei 682. Der massive Rückgang lässt sich durch die Schließung der Landesunterkunft in Glückstadt Ende 2017 erklären.

Mit den Zahlen zeigt sich der neue Behördenleiter Holger Meincke sehr zufrieden. Auch wenn sich der deutliche Rückgang der Gesamtkriminalität zum Teil mit den sinkenden Zahlen im Bereich der Ausländerdelikte erklären lasse, so sei ein Minus von knapp 10 Prozent ohne Berücksichtigung der Ausländerdelikte noch immer ein sehr gutes Ergebnis. Ebenso erfreulich sei die annähernd gleichgebliebene Aufklärungsquote von 57,8 Prozent (2017: 58,4 Prozent). Herr Meincke wies in diesem Zusammenhang jedoch darauf hin, dass die positive Entwicklung nicht automatisch dazu führen dürfe, sich zurückzulehnen, sondern vielmehr Anlass dazu geben müsse, am Ball zu bleiben, um den positiven Trend zu halten - vor allem vor dem Hintergrund der steigenden Anforderungen an die Sachbearbeitung der Kriminal- und der Schutzpolizei mit immer komplexer und spezieller werdenden Ermittlungsverfahren und mit den zunehmenden Ansprüchen der Gerichte an die Beweisführung.

Diebstahlsdelikte machen mit 35,4 Prozent (2.473 Fälle) erneut den größten Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten aus, gefolgt von den Vermögens- und Fälschungsdelikten (19,24 Prozent) und den Rohheitsdelikten (15,52 Prozent). Besonders positiv ist, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche erneut um 92 Fälle auf 159 gesunken ist. Dennoch bleibt das Kriminalitätsphänomen Einbruchsdiebstahl aus Wohnungen weiterhin im Fokus der Polizei - wie im Vorjahr führte die Schwerpunktsetzung zur Aufklärung von Tatserien und zur Festnahme von Tatverdächtigen. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld liegt im Kreis Steinburg mit 28,9 Prozent erfreulicherweise deutlich über der des Landes mit 12,6 Prozent.

Im Bereich der Rohheitsdelikte werden mit 1.084 Fällen 58 weniger als 2017 notiert. Die Zahl der Raubtaten sank um 15 Fälle auf insgesamt 32, 9 Mal handelte es sich um Straßenraub. 792 Körperverletzungen gelangten der Polizei zur Kenntnis, 36 weniger als im Jahr zuvor. Mit 87,1 Prozent sank die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten leicht (2017: 90,5), bleibt jedoch beständig hoch.

Ein Plus erfolgte auch im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte um 75 Taten auf 1.344. Den Hauptanteil daran hat der Betrug (1.015). Bei 339 Betrugshandlungen war das Internet Tatmittel, was sicherlich eine Prognose für die Zukunft zulässt. Im Bereich des Betrugs dominiert der Waren- und Warenkreditbetrug, was bedeutet, dass entweder bereits bezahlte Ware nicht oder nur in minderwertiger Qualität geliefert wird oder die Bezahlung bestellter Ware nicht erfolgt (339 Taten). 82,3 Prozent der Täter konnten bei dieser Deliktsform ermittelt werden.

2018 wurden insgesamt 2.908 Tatverdächtige ermittelt, 2.222 (76,41 Prozent) davon waren männlich, 686 (23,59 Prozent) weiblich und 623 waren jünger als 21 Jahre. 14,8 Prozent der Tatverdächtigen standen zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss, beim Widerstand gegen Polizeibeamte waren es 78,8, 19,7 Prozent waren wie auch 2017 Nichtdeutsche. Für den Kreis Steinburg werden in 2018 246 Tatverdächtige der Gruppe der Zuwanderer zugerechnet (2017: 302), anteilig an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen macht dieses 8,5 Prozent aus (2017: 9,5 Prozent). Von den nichtdeutschen Tatverdächtigen stellen die Zuwanderer einen Anteil von 43,3 Prozent dar (2017: 48 Prozent).

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 der Polizeidirektion Itzehoe ist als Gesamtwerk im Internet abrufbar. https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/DasSindWir/PDen/Itzehoe/itzehoe_index.html

Merle Neufeld

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