26.03.2019 – 10:00, Polizeiinspektion Rotenburg, Rotenburg (ots)
Polizei im Landkreis Rotenburg veröffentlicht die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2018:
Weniger Unfälle, weniger Tote und weniger Schwerverletzte
## Fotos und Grafiken zur Unfallstatistik in der digitalen Pressemappe ##
Rotenburg. Ähnlich wie bei der Entwicklung der Kriminalität zeigt auch die Verkehrsunfallstatistik für das vergangene Jahr leichte Rückgänge in fast allen Bereichen. Hatte es 2017 noch 5.802 Mal auf den Straßen und der Autobahn im Landkreis gekracht, so musste die Polizei 2018 mit 5.532 Unfällen 270 Unfälle weniger aufnehmen. Das entspricht einem leichten Rückgang von 4,6 Prozent. Bei 141 Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden wurden 12 Menschen getötet. 154 erlitten schwere Verletzungen. Damit verzeichnet die Polizei in diesem Bereich ebenfalls leicht rückläufige Zahlen.
"Obwohl der Straßenverkehr in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen hat, ist die Anzahl der Verkehrsunfälle, auch mit schwerem Personenschaden, im Landkreis Rotenburg nicht gestiegen," beurteilt der Leiter der Polizeiinspektion Rotenburg, Polizeidirektor Burkhard Klein das aktuelle Unfallgeschehen. Die Polizei werde bei der Verkehrsüberwachung weiterhin die herausragenden Unfallursachen, wie zu hohe Geschwindigkeit und auch Ablenkung durch die Benutzung von Handys, im Auge behalten.
Hauptunfallursache bei den schweren Verkehrsunfällen bleibt unangepasste Geschwindigkeit. In fünf Fällen waren Alkohol oder Drogen am Steuer, in drei Fällen Übermüdung der Grund für einen Unfall mit schwerem Personenschaden.
Eine detaillierte Analyse erfolgt zur Verkehrsunfallkommission am 16. Mai 2019, wenn sich die Experten unterschiedlicher Behörden und Institutionen im Hause der Polizeiinspektion zusammensetzen, um die einzelnen Unfallhäufungsstellen im Landkreis zu besprechen und nach Lösungen zur Entschärfung der Brennpunkte zu suchen.
Weniger Wildunfälle
Einen leichten Rückgang verzeichnete die Polizei ebenfalls bei den Wildunfällen. 2017 hatte es noch 1.819 Kollisionen mit Wildtieren auf den Straßen gegeben. Im vergangenen Jahr waren es mit 1.669 Unfällen genau 150 weniger. Trotzdem war damit jeder dritte Verkehrsunfall ein Zusammenstoß mit einem Reh, einem Hirsch oder einem anderen Wildtier.
Unfallfluchten
Bei etwas mehr als 40 Prozent lag 2018 die Aufklärungsquote bei den Verkehrsunfallfluchten. In 1.072 Fällen suchten Verkehrsteilnehmer nach einem Crash das Weite. Besonders häufig ereigneten sich diese Unfälle auf Parkplätzen. "Bei fast jeder zweiten Unfallflucht ermitteln meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Verursacher. Das verdeutlicht das hohe Risiko, das ein Täter bei dem scheinbaren Bagatelldelikt eingeht", erklärt Inspektionsleiter Klein.
Alkohol und Drogen
Alkohol und Drogen spielen immer noch eine gefährliche Rolle bei der Verursachung von Verkehrsunfällen. In 52 Fällen wurde einem Unfallverursacher im vergangen Jahr Alkohol am Steuer, in 6 Fällen Drogen am Steuer nachgewiesen. Was jedes Mal folgte, waren eine Blutprobe und der Entzug der Fahrerlaubnis. Im Jahr zuvor waren es 69 Autofahrer, die betrunken einen Verkehrsunfall verursacht hatten. Fünf Fahrer standen 2017 unter Drogeneinfluss.
Radfahrerunfälle
Der Trend zur Motorisierung von Fahrrädern hat in den drei zurückliegenden Jahren auch in der Unfallstatistik im Landkreis Rotenburg seinen Niederschlag gefunden. 2018 waren 240 Radfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt. Dabei handelte es sich in 25 Fällen um den Fahrer oder die Fahrerin eines E-Bikes oder eines Pedelecs. 2017 waren 16 Radler mit Elektromotor bei insgesamt 225 Unfällen in eine Kollision verwickelt. 2016 zählte die Polizei 10 motorunterstützte Fahrer bei 232 Unfällen. Bei Verkehrsunfällen mit normalen Fahrrädern waren die Radfahrer der Altersgruppe von 6 bis 14 Jahren am häufigsten betroffen. Bei E-Bikes und Pedelecs erwartungsgemäß die Altersgruppe zwischen 55 und 74 Jahren. Anhand der Statistik ist erkennbar, dass die Anzahl der normalen Radfahrerunfälle konstant bleibt. Unfälle mit E-Bikes und Pedelecs nahmen zu. Das dürfte sicherlich auch mit dem Anstieg der verkauften motorisierten Zweiräder zu tun haben.
Junge Fahranfänger und Senioren
Im Vergleich der Risikogruppen "Junge Fahrer" und "Senioren" schneiden jüngere und ältere Verkehrsteilnehmer oberflächlich betrachtet in etwa gleich ab. Junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren waren an 1.056 Verkehrsunfällen beteiligt, Menschen über 65 Jahre 1.020 Mal. Hier muss eine genaue Analyse der Relation der Anzahl der Unfälle zur tatsächlichen Verkehrsteilnahme (gefahrene Kilometer) Aufschluss über die Gefährdung der jeweiligen Risikogruppe geben. Bei den Unfällen mit Personenschaden wurden vier Senioren getötet. 30 erlitten schwere, 99 leichte Verletzungen. Demgegenüber erlitten zwei junge Menschen tödliche, 24 schwere und 164 leichte Verletzungen.
Hansalinie A1
Auf der Hansalinie A1 zwischen den Anschlussstellen Posthausen und Rade wurden die Beamten der Autobahnpolizei Sittensen im vergangenen Jahr 629 Mal zu einem Verkehrsunfall gerufen. Dabei wurden 2 Verkehrsteilnehmer getötet. 29 Menschen wurden schwer, 75 leicht verletzt. Auch hier spricht die Polizei von einem leichten Rückgang bei der Anzahl und den Folgen der Kollisionen.
Deshalb appelliert auch Lüneburgs Polizeipräsident Thomas Ring in seinem Fazit: "Im Straßenverkehr ist für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer die ständige und uneingeschränkte Aufmerksamkeit ihre Lebensversicherung. Das gilt für Autofahrer, Zweiradfahrer und gleichermaßen für Fußgänger. Die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2018 hat es gezeigt: Halten Sie den erforderlichen Sicherheitsabstand ein und beachten Sie die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten. Werden und bleiben Sie verantwortungsbewusste Verkehrsteilnehmende! Wir als Polizei setzen uns durch eine gezielte Verkehrsüberwachung sowie eine nachhaltige Verkehrsprävention dafür ein, die Sicherheit im Straßenverkehr weiterhin zu erhöhen."
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