PD Zwickau – Zwickau: Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 – Gesamtkriminalität weiter gesunken und Aufklärungsquote weiterhin hoch – Polizeidirektion Zwickau einer der sichersten Bereiche Sachsens

Zwickau: Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 - Gesamtkriminalität weiter gesunken und Aufklärungsquote weiterhin hoch – Polizeidirektion Zwickau einer der sichersten Bereiche Sachsens

Medieninformation: 204/2019
Verantwortlich: Oliver Wurdak
Stand: 08.04.2019, 15:20 Uhr
Polizeiliche Kriminalstatistik 2018: Gesamtkriminalität weiter gesunken und Aufklärungsquote weiterhin hoch – Polizeidirektion Zwickau einer der sichersten Bereiche Sachsens

Zwickau – (ow) Die Polizeidirektion Zwickau ist, gemessen an der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2018, wiederholt eine der Direktionen mit der niedrigsten Kriminalitätsrate in Sachsen. Diese bemisst sich nach der sog. Häufigkeitszahl – der Anzahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner. Bei insgesamt 28 397 (- 493/- 1,7 %) registrierten Straftaten beträgt sie für den Direktionsbereich 5 167 und auf die Landkreise bezogen für den Vogtlandkreis 5 615 und für den Landkreis Zwickau 4 846. Zum Vergleich: Im Freistaat Sachsen liegt diese bei 6 831. Zu konstatieren ist weiterhin, dass die Aufklärungsquote von 62,8 % im Vergleich zum Vorjahr (61,1 %) leicht gestiegen ist und sachsenweit nach wie vor einen Spitzenplatz einnimmt.

Die Gemeinden mit der höchsten bzw. geringsten Kriminalitätsbelastung im Direktionsbereich liegen beide im Vogtland. So beträgt die Häufigkeitszahl für die Stadt Plauen 10 519 und für die Gemeinde Theuma 581. Zum Vergleich: Für den Landkreis Zwickau trifft dies auf die Stadt Zwickau (7 857) bzw. die Gemeinde Oberwiera (784) zu. In der Gesamtschau konzentrieren sich die Kriminalitätsschwerpunkte auf die großen Städte sowie die Gemeinden entlang der Autobahnen.

Schwerpunkte des Kriminalitätsgeschehens waren in den zurückliegenden Jahren insbesondere die Einbrüche in Wohnungen, die Diebstähle von Kraftwagen, die Gewaltkriminalität und die Rauschgiftkriminalität. Für 2018 ist ein verändertes Bild zu zeichnen.

In Bezug auf die Einbrüche in Wohnungen setzte sich der rückläufige Trend des Vorjahres weiter fort. So gingen diese Straftaten in 2018 insgesamt um weitere gut zehn Prozent zurück (- 34/- 10,1 %) und bewegen sich damit wieder auf dem Niveau wie vor etwa sieben Jahren. Insbesondere sind größere Serien von banden- oder gewerbsmäßig handelnden Tätergruppen wie bereits in 2017 ausgeblieben.

Nachdem die besonders schweren Fälle des Diebstahls von Kraftwagen im Jahr 2016 einen Höchststand erreicht hatten, ging auch dieses Kriminalitätsphänomen wie in ganz Sachsen auch im Direktionsbereich Zwickau 2018 weiter zurück. Es wurde ein halbes Dutzend weniger Kraftwagen (- 6/- 5,6 %) gestohlen, so dass mittlerweile wieder das Niveau wie vor etwa elf oder zwölf Jahren erreicht ist. Hierbei zeigte u. a. die sachsenweit enge Zusammenarbeit aller Polizeidienststellen unter Koordinierung der Soko Kfz des Landeskriminalamtes Sachsen ihre Wirkung.

Im Hinblick auf die Gewaltkriminalität, ein sog. Summenschlüssel aus verschiedenen Deliktsbereichen, ist zunächst anzumerken, dass deren Datengrundlage zum 1. Januar 2018 geändert wurde. Unter diesen neuen Prämissen wurden auch die Daten von 2017 entsprechend angeglichen. Bereits veröffentlichte Daten aus den Vorjahren sind daher nicht vergleichbar. So ist unter diesen neuen Vorgaben für 2018 ein Plus von 1,5 Prozentpunkten (+ 13 Fälle) zu konstatieren. Zudem hat die Gewaltkriminalität lediglich einen Anteil von 3,1 % am Gesamtaufkommen der Straftaten. Hinsichtlich der ermittelten Tatverdächtigen (TV) im Bereich der Gewaltkriminalität ist der Anteil der nichtdeutschen TV von 27,6 % (231 TV) auf 30,4 % (252 TV) gestiegen.

Bei der Rauschgiftkriminalität handelt es sich um sog. Kontrollkriminalität. Die durch die unermüdliche Arbeit der Beamtinnen und Beamten im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Zwickau bekannt gemachten Fälle sind deutlich um 378 (+ 31,7 %) auf 1 570 Fälle angestiegen. Den Schwerpunkt dabei bilden nach wie vor die Delikte im Zusammenhang mit Crystal (2017: 350 Fälle; 2018: 415 Fälle) und Cannabis (2017: 567 Fälle; 2018: 728 Fälle). Die bereits innerhalb dieses Schwerpunktes in 2017 stattgefundene Verschiebung weg vom Crystal und hin zum Cannabis festigte sich (- 3,0 % bei Crystal; - 1,3 % bei Cannabis).

Der Kampf gegen die illegalen Drogen mit der zugehörigen Präventionsarbeit ist nach wie vor eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei wird die Polizei auch weiterhin ihren Anteil leisten und bspw. die Drogenprävention in den Schulen ab der Klassenstufe fünf durchführen, um bereits im Jugendalter zu sensibilisieren und auf die Gefahren und nicht abschätzbaren Folgen der Drogen bzw. des Drogenkonsums hinzuweisen.

2018 konnten insgesamt 11 309 Tatverdächtige ermittelt werden, das sind 103 Personen oder 0,9 % weniger als im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im selben Zeitraum die Anzahl der Straftaten um 1,7 % zurückgegangen ist. Der Anteil tatverdächtiger Nichtdeutscher – unter Außerachtlassung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen – am Gesamtaufkommen der TV beträgt dabei 17,5 % (1 900 TV) und ist damit um 0,3 Prozentpunkte (57 TV) im Vergleich zu 2017 gestiegen. Der Anteil Nichtdeutscher an der Gesamtbevölkerung Sachsens macht etwa 4,6 % aus. Am häufigsten stammen die nichtdeutschen TV – wiederum unter Außerachtlassung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen – aus folgenden zehn Herkunftsländern: Syrien (232 TV), Rumänien (152 TV), Afghanistan (134 TV), Libyen (129 TV), Tschechien (117 TV), Georgien (108 TV), Polen (95 TV), Irak (72 TV), Slowakei (57 TV) und Marokko (54 TV). Unter Betrachtung der Herkunft bezogen auf EU- bzw. Nicht-EU-Staaten verteilen sich die ermittelten TV – erneut unter Außerachtlassung der Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen – im Jahre 2018 in 29,4 % der Fälle (2017: 28,9 %) auf EU-Staaten und in 70,6 % der Fälle (2017: 71,1 %) auf Nicht-EU-Staaten.

Polizeipräsident Conny Stiehl: „Ich bin froh feststellen zu können, dass unser verstärktes Engagement bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität Früchte getragen hat. So konnten wir gut 31 Prozent mehr an Fällen aufdecken als noch im Jahr zuvor. Weiter liegt mir am Herzen, auch auf eine strukturelle Veränderung innerhalb der Organisation der Polizeidirektion Zwickau hinzuweisen. Denn wir reagieren auf die steigende Zahl an tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen und werden innerhalb der Kriminalpolizeiinspektion ein Kommissariat zur Bekämpfung der Jugendkriminalität einrichten, dessen Mitarbeiter von den Stadtorten in Zwickau und Plauen aus tätig werden. Diese Kriminalisten werden außerdem durch geschultes Personal in den Polizeirevieren unterstützt werden.“