Sicherheitsreport 2018


03.05.2019, PP München
Sicherheitsreport 2018
Am Freitag, 03.05.2019 wurde der umfangreiche Sicherheitsreport des Polizeipräsidiums München für das Jahr 2018 vorgestellt. Dieser ist somit zum 31. Mal mit seinen umfassenden objektiven Daten im Internet abrufbar.Die Vorstellung des Sicherheitsreports 2018 erfolgte durch den Leiter für Verbrechensbekämpfung, Leitender Kriminaldirektor Stefan Kastner. Dieser stand zudem im Anschluss für Fragen der anwesenden Medienvertreter zur Sicherheitslage in München zur Verfügung.Auch die Kriminalstatistik 2018 zeigt eindrucksvoll, dass das ohnehin schon sichere München noch sicherer geworden ist: München ist somit (zum 43. Mal) wiederholt die sicherste Großstadt Deutschlands!Die Kriminalstatistik 2018 beweist, dass Sicherheit in vielen Bereichen tatsächlich messbar ist. Sie belegt dadurch auch die Wirksamkeit unserer Präventionsarbeit.
Vorwort von Herrn Polizeipräsidenten Hubertus Andrä Neben den wiederkehrenden Großeinsätzen, wie der Münchner Sicherheitskonferenz und dem Münchner Oktoberfest, welche erneut arbeitsintensiv, aber überwiegend friedlich verliefen, blieben wir glücklicherweise 2018 von Amoktaten, konkreten Terrordrohungen oder größeren Unglücksfällen verschont. Schon alleine deshalb können wir mit dem zurückliegenden Jahr zufrieden sein. Doch auch die MünchnerSicherheitslage, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten präsentieren werden, zeigt erfreulicherweise erneut: In München können Sie sich sicher fühlen!

Zwar ist die Anzahl der Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße im Vergleich zumVorjahr leicht auf 106.401 Fälle gestiegen. Jedoch befinden wir uns damit immer nochmehr als 3.000 Straftaten unter dem Stand von vor zehn Jahren. Und das, obwohl dieBevölkerungszahl seit damals um +9,6% gestiegen ist. Bei der Aufklärungsquotekonnten wir den hervorragenden Wert aus dem Vorjahr nochmals um +0,2%-Punkte auf62,3% steigern.Einen kleinen Teil des Anstiegs der Gesamtstraftaten machen die vermehrtenWohnungseinbruchsdiebstähle aus. Nach einem starken Rückgang im vergangenenJahr stieg 2018 die Anzahl der Wohnungseinbrüche um +150 auf 1.369 Fälle an. In dieser Gesamtzahl sind auch 622 Versuche enthalten, bei denen die Täter nicht in dasHaus oder die Wohnung gelangten. Dies ist unter anderem ein Zeichen für eine gutetechnische Prävention sowie aufmerksame Bürgerinnen und Bürger, die sich mitverdächtigen Wahrnehmungen frühzeitig an die Münchner Polizei wenden. BeimWohnungseinbruchsdiebstahl sind die seelischen Folgen durch die Verletzung desprivaten Rückzugsortes und die daraus resultierende Verunsicherung enorm.Im Bereich der Sexualstraftaten verzeichneten wir ebenfalls einen Anstieg. Im Vergleichzum Vorjahr stiegen die Deliktszahlen um +281 auf 1.472 Fälle an. Dieser Zuwachs istjedoch eher nicht auf eine tatsächliche Steigerung an begangenen Straftatenzurückzuführen. Vielmehr haben insbesondere die öffentlichen Debatten über diesesThema, wie beispielsweise die „#metoo-Bewegung“, zu einem verändertenAnzeigeverhalten von Geschädigten beigetragen. Somit können Straftaten, die bisher imsogenannten Dunkelfeld blieben, nun strafrechtlich verfolgt werden.Bei den Raubdelikten sowie schweren und gefährlichen Körperverletzungen, alsoStraftaten aus dem Bereich der Gewaltkriminalität, konnten wir erfreulicherweise einenRückgang verzeichnen. Bei den Raubdelikten erreichten wir sogar den niedrigsten Standseit Anfang der 1970er Jahre. Auch bei den Rohheitsdelikten konnten wir einen leichtenRückgang um -2,3% verzeichnen. Richtet man den Blick auf die öffentlichenVerkehrsmittel, Bahnhöfe und Haltestellen, so registrierten wir sogar -6,1% wenigerRohheitsdelikte als im Vorjahr.Das Vertrauen der Münchner Bürgerinnen und Bürger in die Polizei ist mir ein großesAnliegen. Deshalb haben wir schon 2017 dem Phänomen „Falsche Polizeibeamte“ denKampf angesagt. Nun können wir von ersten Erfolgen berichten. Ein starker Rückgangum -23,9% beziehungsweise um -774 Fälle ist ein gutes Zeichen. Trotzdem setzen wirauch weiterhin auf umfassende Präventionsarbeit und intensive Ermittlungen in diesemDeliktsfeld. Da die Täter oft von Callcentern in der Türkei aus agieren, ist uns eine engeZusammenarbeit mit den dortigen Behörden sehr wichtig.Bedauerlicherweise stieg die Anzahl der Diebstähle, bei denen sich die Täter durch dasVerwenden einer Legende Zutritt zu einer Wohnung erschleichen, stark an. Sie gebensich dabei häufig als Handwerker aus und lenken ihre Opfer geschickt ab, so dass dieseden Diebstahl oft erst im Nachhinein bemerken. Analog zum Phänomen „FalschePolizeibeamte“ werden insbesondere Senioren Opfer solcher Straftaten. Deshalbmöchte ich an alle appellieren, sprechen Sie mit den Senioren und Seniorinnen in Ihrempersönlichen Umfeld über diese Thematik, um sie zu sensibilisieren.Für das Jahr 2019 legen wir erneut ein großes Augenmerk auf die Verbesserung derSicherheitslage am Münchner Hauptbahnhof. Insbesondere im Inneren desHauptbahnhofs und dessen unmittelbarer Umgebung konnten wir durchpersonalintensive Kontrollaktionen und erhöhte Präsenz bereits jetzt eine Verbesserungerreichen. Vor allem Taten zur Nachtzeit, bei denen mindestens ein Tatverdächtigerunter Alkoholeinfluss stand, nahmen stark ab. Die durch die Landeshauptstadt Münchenbereits beschlossene zeitliche Ausweitung des Alkoholverbots am Hauptbahnhofbegrüßen wir deshalb sehr.An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Münchner Polizeibeamtinnen undPolizeibeamten für ihr großes Engagement und ihre professionelle Arbeitsweisebedanken. Sie haben dazu beigetragen, unsere Stadt so sicher zu machen. Mein Dankgilt auch allen Bürgerinnen und Bürgern sowie den Münchner Gästen, die sich über denpolizeilichen Notruf oder eine örtliche Dienststelle vertrauensvoll mit ihrenBeobachtungen an uns gewandt haben und so ermöglichten, dass Straftaten verhindertoder schnell aufgeklärt werden konnten. Wann immer Ihnen etwas verdächtig vorkommt,wählen Sie 110 – wir kommen lieber einmal umsonst, als zu spät.Im Fußball, Basketball, Eishockey und auch bei anderen Sportarten glänzen dieMünchner häufig, aber eben nicht immer, mit Meistertiteln. In puncto Sicherheit darf sichdie Landeshauptstadt zum 43. Mal in Folge Deutscher Meister nennen. Und darauf sindwir als Münchner Polizei sehr stolz.
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