29.10.2019 – 11:29, Polizeidirektion Flensburg, Koldenbüttel (ots)
Wie in jedem Jahre nimmt die Polizei die Maisernte und die damit einhergehende besondere Gefahr für die Verkehrssicherheit zum Anlass, hier besonders genau hinzuschauen und Kontrollen durchzuführen. Am vergangenen Sonntag (27.10.19) ereignete sich auf verschmutzter Fahrbahn ein Unfall mit vier Kradfahrern. Gegen 17.05 Uhr verunglückten die Kradfahrer auf der K 22 bei Koldenbüttel, weil sie eine Straßenverschmutzung nicht rechtzeitig erkannten. Zunächst bogen drei Motorradfahrer von der Straße "Herrenhallig" in die Straße "Rantrumdeich" ab und stürzten. Kurz darauf passierte ein Rollerfahrer diese Stelle und stürzte ebenfalls. Zum Unfallzeitpunkt war aus dieser Richtung kein Hinweisschild vorhanden, das vor der Gefahr warnte. Es wurden drei Motorradfahrer verletzt.
Die Aufnahme der polizeilichen Ermittlungen lieferte einen Hinweis darauf, dass zwei vorhandene Verkehrsschilder gestohlen wurden. Der Vorfall hat hierdurch eine besondere Qualität. Der Täter nimmt durch den Diebstahl eine erhebliche Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf. Damit gerät er in einen Bereich bedeutender strafrechtlicher Relevanz und macht sich mindestens des Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und je nach Folge sogar einer noch schwerwiegenderen Straftat schuldig. Zwecks Ermittlung des Täters aber auch zur Bestätigung dieses schweren Verdachts und zwecks Eingrenzung eines Tatzeitraumes bittet die Polizei um Hinweise durch Verkehrsteilnehmer, die zuvor an dem späteren Unfallort vorbeigefahren sind. Hierzu sind insbesondere Beobachtungen zu Personen und Fahrzeugen aber auch Hinweise darauf erwünscht, zu welchem Zeitpunkt die Beschilderung noch vorhanden war. Die Hinweise nimmt die Polizei Friedrichstadt unter 04881-2869920 entgegen.
Die Kontrollen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge werden vom Polizei-Autobahnrevier Nord in den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg durchgeführt. Die Beamten der Fachdienste aus Husum und Schleswig stellen allerdings lobend fest, dass die Kontrollen der vergangenen Jahre das Verantwortungsbewusstsein der Landwirte geschärft haben. Einige Landwirte sind noch während der Erntearbeit mit einem Kehrfahrzeug präsent, um die Straße zu reinigen. Auch die Erntefahrzeuge sind in einem technisch hervorragenden Zustand und werden in aller Regel unter Einhaltung der erforderlichen Sicherheitsbestimmungen im öffentlichen Verkehr bewegt. Bisher wurden wenige Verstöße gegen die Betriebsvorschriften geahndet. In einigen Fällen bemängelte die Polizei bei Verschmutzungen der Straße eine vorschriftwidrige oder gar fehlende Beschilderung.
In einem Fall allerdings war die Verkehrssicherheit durch den Grad der Verschmutzung, auf deren Vorhandensein jeder Hinweis fehlte, derart beeinträchtigt, dass sofort eine Reinigung erfolgen musste. Der Verantwortliche konnte kurzfristig ermittelt und in die Pflicht genommen werden. Da eine überörtlich bedeutende Landesstraße betroffen war, hätte die Polizei ansonsten die Straßenmeisterei mit der Reinigung beauftragt und dem Verursacher den Einsatz in Rechnung gestellt. Nun bleibt es bei der Feststellung eines qualifizierten Tatbestandes, der mit einer Geldbuße von 500 EUR geahndet wird.
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