Tricks der Telefonbetrüger: Falsche Polizeibeamte und Enkeltrick

POL-GM: 211119-1037: Tricks der Telefonbetrüger: Falsche Polizeibeamte und Enkeltrick
21.11.2019 – 11:54, Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis, Oberbergischer Kreis / Gummersbach / Marienheide (ots)
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In den vergangenen Tagen sind der Polizei im Oberbergischen wieder vermehrt Anrufe von falschen Polizeibeamten und Enkeltrickbetrügern gemeldet worden - in einem Fall konnten die Täter Schmuck erbeuten.

Der Trick des falschen Polizeibeamten ist seit etwa drei Jahren bei Betrügern sehr beliebt - kaum ein Tag vergeht, an dem nicht auch im Oberbergischen vornehmlich ältere Mitmenschen von falschen Polizeibeamten kontaktiert werden. Durch intensive Aufklärungsmaßnahmen konnten die anfänglichen Erfolge der Masche zwar deutlich gesenkt werden, aber immer wieder schaffen es die zumeist ausgesprochen redegewandten Kriminellen, ihre Opfer hinter das Licht zu führen.

Am Dienstag (19. November) war es einem aufmerksamen Bankangestellten zu verdanken, dass ein Ehepaar im Alter von 80 und 86 Jahren nicht um ihre Ersparnisse gebracht wurde. Wie üblich gab sich der Betrüger am Telefon als Polizeibeamter aus und berichtete von der Festnahme von rumänischen Einbrechern; bei diesen sei eine Skizze vom Haus des Ehepaares gefunden worden. Anschließend erkundigte sich der falsche Polizeibeamte nach Geld oder Wertsachen im Haus, da noch weitere Täter unterwegs seien und ein Einbruch zu befürchten sei. Als ihm das Ehepaar berichtete, dass sie keinerlei Wertvolles im Haus aufbewahrten, zündete der Täter eine zweite Variante des Betruges - das Geld auf dem Konto der Hausbank sei nicht sicher. Man habe ein Gespräch zwischen einem angeblich korrupten Bankangestellten und einem Komplizen im Ausland abgehört, wonach das gesamte Guthaben auf ein ausländisches Konto überwiesen werden solle. Um den Verlust des Geldes zu verhindern, müsse das Ehepaar das Geld abheben und in einem Schließfach deponieren. Um der Dringlichkeit Nachdruck zu verleihen, spielte der Betrüger eine angebliche Aufzeichnung des abgehörten Telefonates ab.

Auch auf aufkommende Zweifel reagierte der Betrüger prompt - er forderte das Ehepaar auf am Telefon die 110 zu wählen. Da die Senioren aber zwischenzeitlich nicht aufgelegt hatten, war am anderen Ende der Leitung nun ein Komplize des Betrügers zu hören, der sich als Polizei Gummersbach meldete. In der Überzeugung mit der Polizei gesprochen zu haben, suchte das Ehepaar das Geldinstitut auf, um das Ersparte wie gefordert in einem Schließfach zu deponieren. Ein Angestellter erkannte, dass die beiden offenbar einer Falle aufgesessen waren und alarmierte die Polizei, wodurch die Senioren vor Schaden bewahrt werden konnten. Andernfalls wäre das Ehepaar in Fortsetzung der Polizeilegende etwas später aufgefordert worden, das Geld aus dem Schließfach zu holen und an einen Abholer zu übergeben, um es vor dem Zugriff des angeblich korrupten Bankangestellten zu schützen.

Im Fall einer 94-Jährigen aus Marienheide waren Betrüger im Oktober jedoch mit dem sogenannten Enkeltrick erfolgreich. Wie erst jetzt von einem Familienangehörigen angezeigt wurde, hatte die Seniorin vor etwa einem Monat den Anruf eines angeblichen Cousins erhalten, der dringend Geld für die Anschaffung eines neuen Autos benötigte. Die hilfsbereite 94-Jährige hatte jedoch kein Bargeld zur Hand, so dass der angebliche Cousin sie zur Herausgabe von Schmuck an einen beauftragten Abholer überreden konnte. Erst in einem späteren Gespräch mit ihrem Sohn wurde der Dame deutlich, dass sie einem Betrüger zum Opfer gefallen war.

Wer die Tricks der Betrüger kennt, ist vor deren Machenschaften gut geschützt. Da gerade ältere Menschen im Visier der Kriminellen stehen, können Familienangehörige eine gute Hilfe im Kampf gegen die Betrüger sein. Informieren Sie Ihre Familienangehörigen, damit Betrüger es sich nicht mit deren Hab und Gut Ihrer Opfer gut gehen lassen. Tipps zu den vorgenannten Tricks finden sie im Internet auf der Seite: https://polizei.nrw/artikel/betrueger-geben-sich-am-telefon-als-polizeibeamte-aus

Rückfragen von Pressevertretern bitte an:

Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis
Pressestelle
Michael Tietze
Telefon: 02261/8199-650
E-Mail: michael.tietze@polizei.nrw.de
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