10.12.2019 – 09:43, Polizei Eschwege, Eschwege (ots)
Polizei Eschwege
In den vergangenen Tagen wurden der Kriminalpolizei in Eschwege erneut zwei Fälle bekannt, in denen ältere Menschen von Betrügern angerufen wurden. In beiden Fällen handelte es sich um die sog. "Enkeltrick-Masche" in etwas abgewandelter Form auch als Schock-Anrufe bezeichnet, hier mit der Besonderheit, dass die Betrüger ihre Opfer gezielt z.B. mit Unglückssachverhalten, Notlagen oder schädigenden Ereignissen unter Druck setzen wollen.
Bereits vergangenen Freitag riefen die unbekannten Betrüger eine 82-jährige Frau in Hessisch Lichtenau an. In dem gegen 14.00 Uhr eingehenden Anruf meldete sich eine "Sabine" und konfrontierte die ältere Dame mit dem Vorhalt, dass sie einen schweren Verkehrsunfall gehabt habe und daher dringend 8000 Euro bräuchte. Die ältere Dame sagte der Frau in dem Gespräch zunächst zu, dass sie ihr 8000 Euro auf Leihbasis zur Verfügung stellen könne. Letztendlich blieb es hier aber nur bei einem Versuch, da bei der älteren Dame doch Zweifel an der Identität der Anruferin aufkamen, so dass es nicht weiter zur Umsetzung der Forderung von der unbekannten Betrügerin kam.
In einem weiteren Fall wurde eine 83-jähriger Frau aus Witzenhausen kontaktiert. Die Frau erhielt Montagmittag ebenfalls gegen 14.00 Uhr einen ähnlichen Anruf. Hier meldete sich jedoch ein Mann, der vorgab ein Haus kaufen zu wollen und die ältere Dame gezielt nach Gold fragte. Das verneinte die Frau, woraufhin der Anrufer das Gespräch gleich beendete.
Sollten Sie ähnliche Anrufe erhalten sollten Sie folgende Tipps beachten:
-Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
-Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
-Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren Sie frühestens für den kommenden Tag einen Gesprächstermin und überprüfen Sie die Angaben.
-Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
-Lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonnummer geben und überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern.
-Rufen Sie die jeweilige Person unter der lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
-Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
-Sog. "Schock-Anrufe" galten lange Zeit als Phänomen unter russisch-stämmigen Opfern, da bei Aufkommen dieser Masche im Jahr 2012 vermehrt, ältere, russischsprachige Mitbürger von angeblichen Familienmitgliedern aus der Heimat (z.B. aus Litauen mit der Vorwahl 00370...) kontaktiert und unter Druck gesetzt wurden.
-Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110 und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.polizei-beratung.de
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