09.01.2020 – 12:04, Polizei Hamburg, Hamburg (ots)
Tatzeit: 08.01.2020, 16:56 - 17:40 Uhr Tatort: Hamburg-Eilbek, Schellingstraße
Die Polizei fahndet nach einem bislang unbekannten Mann und einer unbekannten Frau, die eine 79-jährige Frau durch Trickbetrug (Masche Schockanruf und falsche Polizeibeamte) um einen höheren Geldbetrag gebracht haben.
Die 79-jährige Frau aus Eilbek erhielt am Mittwochnachmittag einen Anruf, bei dem ihr ein unbekannter Täter, der sich als Polizeibeamter ausgab, von einem schweren Verkehrsunfall mit Beteiligung ihrer Schwiegertochter berichtete.
Im Laufe des Gesprächs wurde intensiv auf die Frau eingeredet. Der falsche Polizist drohte schließlich mit der Inhaftierung der Schwiegertochter, sollte nicht umgehend eine Kaution in Höhe von 30.000 Euro bezahlt werden.
Die angeblich brisante Situation wurde im Hintergrund durch eine schluchzende und um Hilfe flehende Frau untermalt.
Aufgrund des aufgebauten Drucks war die Seniorin schließlich davon überzeugt, dass sie die Inhaftierung ihrer Schwiegertochter mit Zahlung der Kaution abwenden könne.
Aus Verzweiflung bot sie dem Täter das ihr zur Verfügung stehende Bargeld als Teilzahlung an. Dieser gab sich mit den über 9.000 Euro zufrieden und kündigte an, dass das Bargeld sofort von einer seiner Mitarbeiterinnen abgeholt werden würde.
Kurze Zeit später erschien eine Komplizin des Anrufers und ließ sich das Bargeld auf der Straße übergeben. Die Täterin entfernte sich anschließend in Richtung Wielandstraße.
Erst als die 79-Jährige zur Ruhe gekommen war, rief sie bei ihrer Schwiegertochter an. Diese teilte ihrer Schwiegermutter dann mit, dass sie Opfer eines Trickdiebstahls geworden sei. Im Anschluss wurde die Polizei verständigt.
Die Täterin kann wie folgt beschrieben werden:
- weiblich - 25 - 35 Jahre - 165 - 170 cm - schlank - "südländisches" Erscheinungsbild - hellbraune Haare Bekleidet war die Frau mit einer langen, vermutlichen dunkelblauen Regenjacke.
Zeugen, die Hinweise zu der Täterin geben können, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg unter der Rufnummer 040/ 4286-56789 oder einer Polizeidienststelle zu melden.
Die weiteren Ermittlungen führt die Fachdienststelle für Trickbetrug und Trickdiebstahl (LKA 433).
Tipps und Hinweise der Polizei:
Neben der beschriebenen Masche gibt es darüber hinaus gibt weitere Varianten:
- die Betrüger schildern, dass das vermeintliche Familienmitglied selbst einen schweren Unfall gehabt habe und nun sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird.
- es wird vorgegeben, dass Geld und Wertsachen im Bankschließfach nicht mehr sicher seien und zur Verwahrung an die Polizei übergeben werden müssten
- bei dem Geld, das auf dem Bankkonto liegt, könnte es sich um Falschgeld handeln, dass durch die Polizei überprüft werden muss
Um nicht selbst Opfer eines solchen "Schockanrufes" zu werden, beachten Sie folgende Hinweise der Polizei:
- Seien Sie misstrauisch und bewahren Sie Ruhe! - Lassen Sie sich am Telefon keine Informationen über Angehörige und Freunde entlocken. - Merken Sie sich die Telefonnummer des Anrufers! - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an fremde Personen! - Rufen Sie zur Überprüfung Ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten Rufnummern an und / oder erzählen Sie einer Person Ihres Vertrauens von den Anrufen. - Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig. Ebenfalls kann man einer Strafverfolgung nicht durch die Zahlung einer hohen Geldsumme entgehen. - Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt und legen Sie einfach auf! Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit! - Informieren Sie die Polizei unter der Telefonnummer 110.
Ri.
Rückfragen bitte an:
Polizei Hamburg
Daniel Ritterskamp
Telefon: 040 4286-56208
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
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