Schwerer Bergunfall in Staudach, Lkr. Traunstein
02.04.2020, PP Oberbayern Süd
Schwerer Bergunfall in Staudach, Lkr. Traunstein
STAUDACH, Lkr. TRAUNSTEIN. Ein Bergsteiger, der in den Chiemgauer Alpen verunglückte und sich hierbei schwer verletzte, forderte am Mittwoch, 01.04.2020, zahlreiche Rettungs- und Einsatzkräfte von Polizei, Bergwacht und Rettungsdienst. Diese Kräfte bitten nochmals eindringlich darum, in der aktuellen Corona-Krise keinerlei gefährliche Bergtouren zu unternehmen!
Am gestrigen Mittwoch, 01.04.2020, ging ein 38-jähriger Mann aus Grassau von Staudach aus auf einen unter Einheimischen bekannten Aussichtspunkt in der Nähe der Staudacher Vorderalm. Auf diesen Punkt auf 1216 m Höhe führt ein schmaler und sehr steiler Waldsteig. Kurz vor dem höchsten Punkt rutschte der Mann auf dem schneeglatten und schmalen Steig aus und stürzte ca. 30 m über senkrechtes Fels- und Steilwaldgelände ab. Er blieb schwer verletzt liegen und konnte glücklicherweise noch selbst einen Notruf abgeben.Die Bergwacht musste unter hochalpinen Bedingungen und mit hoher Eigengefährdung Seilgeländer spannen, um an den Unfallort zu gelangen und den Mann versorgen zu können. Der Rettungshubschrauber Christoph 14 konnte den Mann mit dem Bergetau ebenfalls unter schwierigen Flugbedingungen bergen und anschließend ins Krankenhaus Traunstein transportieren.Um diesen Einsatz durchführen zu können, waren mindestens 10 Mann der Bergwachten Grassau und Marquartstein notwendig, sowie die Besatzung des Rettungshubschraubers. Die Einhaltung des in Coronazeiten notwendigen Abstands unter den Einsatzkräften ist in einem solchen Einsatz schon rein praktisch gar nicht möglich, daher gingen die Bergwachtmänner zusätzlich zu den alpinen Gefahren noch ein erhebliches gesundheitliches Risiko ein.In diesem Zusammenhang wird nochmals dringend darauf hingewiesen und gebeten, solange der Corona-Katastrophenfall läuft, von jeglichen Bergtouren und Wanderungen in schwierigem Gelände abzusehen – es gäbe sicherlich auch genug Möglichkeiten, sich im Freiwilligendienst bei der Bewältigung der Krise zu betätigen, anstatt auf Berge zu kraxeln und dabei die Einsatzfähigkeit der Rettungsdienste zu gefährden.