Medieninformation: 152/2020
Verantwortlich: Jana Ulbricht
Stand: 07.04.2020, 09:00 Uhr
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 – Erzgebirgskreis
Für den Erzgebirgskreis wurden im Jahr 2019 insgesamt
10.122 Straftaten registriert. Dies sind sieben Fälle (-0,1 Prozent) weniger als im Jahr 2018.
Insgesamt konnten 6 841 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt 67,6 Prozent.
Die Häufigkeitsziffer, die ausdrückt, wie viele Straftaten statistisch auf 100.000 Einwohner entfallen, liegt bei 2 997.
Im Bereich der allgemeinen Kriminalität wurden 9 803 Fälle (-78) registriert, von denen 6 522 (66,5 Prozent) aufgeklärt wurden.
Weiterhin wurden 319 (+71) Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz aktenkundig. Die Aufklärungsquote beträgt hier
100 Prozent.
Dabei stehen deutlichen Rückgängen, beispielsweise bei Diebstählen unter erschwerenden Umständen (-283 Fälle) oder Rohheitsdelikten
(-65 Fälle), auch deutliche Anstiege, beispielsweise bei Betrug
(+96 Fälle) oder Sachbeschädigungen (+157 Fälle) gegenüber.
Insgesamt wurden 4 944 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 4 029 deutsche und 915 nichtdeutsche Tatverdächtige. Über ein Drittel der nichtdeutschen Tatverdächtigen (312) verstießen gegen Bestimmungen des Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetzes.
2019 wurden 2 089 Personen Opfer einer Straftat. Betroffen waren zu
58,3 Prozent männliche und zu 41,7 Prozent weibliche Personen.
Der gemeldete finanzielle Schaden betrug insgesamt ca.
7,9 Millionen Euro, wobei etwa 3,3 Millionen Euro Schaden durch Wirtschaftskriminalität und etwa 2,4 Millionen Euro durch Diebstahlskriminalität entstanden.
Ausgewählte Deliktsbereiche
Diebstahlsdelikte
Der Anteil der Diebstahlskriminalität am Gesamtaufkommen der Straftaten liegt bei 26,1 Prozent. Die Statistik weist 1 597 Diebstähle ohne erschwerende Umstände (+14 Fälle) sowie 1 047 Diebstähle unter erschwerenden Umständen (-283 Fälle) aus.
Viele Erscheinungsformen weisen geringe Zu- oder Abnahmen der Fallzahlen auf. Auffällig geringe Fallzahlen waren bei Ladendiebstählen (390 Fälle/-110) sowie Fahrraddiebstählen (165 Fälle/-78) zu verzeichnen.
Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich gesunken
Im Bereich der Wohnungseinbrüche sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 60 auf nun 57 Fälle gesunken. Bei 23 Fällen davon handelt es sich um Tageswohnungseinbrüche. Die Aufklärungsquote liegt bei 19,3 Prozent.
Diebstahlsdelikte ums Kraftfahrzeug
Bei Diebstählen rund ums Kraftfahrzeug ist die Entwicklung im Jahr 2019 im Erzgebirgskreis unterschiedlich. Während bei Diebstählen von Kraftwagen[1] ein Zuwachs um elf Fälle auf nun 54 Fälle sichtbar ist, gingen die Fallzahlen bei Diebstählen von Krafträdern1 (34 Fälle/-15) sowie Diebstählen an bzw. aus Kraftfahrzeugen (296 Fälle/-12) leicht zurück.
Rauschgiftdelikte
Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist im vergangenen Jahr um 75 Fälle auf nunmehr 863 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei
96,9 Prozent. Insgesamt wurden 758 Tatverdächtige ermittelt. Dabei handelt es sich um 645 deutsche Tatverdächtige sowie 113 nichtdeutsche Tatverdächtige (14,9 Prozent).
Der überwiegende Teil der Taten entfällt mit 665 Fällen auf allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (sogenannte Konsumentendelikte). Einem leichten Rückgang der Fallzahlen bei allgemeinen Verstößen mittels Crystal (185 Fälle/-11) steht ein Anstieg der Fallzahlen bei allgemeinen Verstöße mittels Cannabis und dessen Zubereitungen (438 Fälle/+41) gegenüber. Zudem wurden 108 Ermittlungsverfahren (+22 Fälle) wegen unerlaubtem Handel und Schmuggel abgeschlossen.
Im Jahr 2019 wurde im Erzgebirgskreis kein Drogentoter registriert.
Sachbeschädigungen
Sachbeschädigungen werden unter der Obergruppe sonstige Straftaten nach StGB erfasst. Von den dort verzeichneten 2 732 Taten entfallen über die Hälfte auf Sachbeschädigungen. Im Jahr 2019 wurden im Landkreis Mittelsachsen 1 543 Fälle und damit 157 Fälle mehr als 2018 erfasst. Der Anteil der Sachbeschädigungen an der Gesamtkriminalität beträgt 15,2 Prozent. 474 Fälle (30,7 Prozent) konnten aufgeklärt werden.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden im vergangenen Jahr 192 Fälle und somit 32 Fälle mehr als im Vorjahr registriert. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus Anstiegen der Fälle von Verbreitung von Pornografie (72 Fälle/+23) sowie sonst. sexuellem Missbrauch von Kindern (56 Fälle/+22). Diese beiden Erscheinungsformen weisen in dieser Obergruppe die höchsten Fallzahlen auf. Die Aufklärungsquote liegt bei 93,2 Prozent.
Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit
Die Fallzahl der Rohheitsdelikte bzw. Straftaten gegen die persönliche Freiheit ging um 65 Fälle auf nunmehr 1 643 Fälle zurück. Geringere Fallzahlen waren bei Taten der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung (730 Fälle/-32) sowie der Bedrohung (236 Fälle/-41) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt bei 91,8 Prozent.
Gewaltkriminalität[2]
Die Gewaltkriminalität bewegt sich bei einem Anstieg um drei Fälle auf dem Niveau des Jahres 2018. Insgesamt wurden 323 Fälle registriert. Die entspricht einem Anteil von 3,2 Prozent der Gesamtkriminalität. Die Aufklärungsquote liegt bei 83 Prozent. Das Gros der Delikte im Bereich der Gewaltkriminalität sind gefährliche und schwere Körperverletzungen (261 Fälle).
Straßenkriminalität[3]
Im Bereich der Straßenkriminalität wurden 2019 insgesamt 1 592 und somit 50 Fälle mehr als im Vorjahr registriert. Der Anteil der Straßenkriminalität an der Gesamtkriminalität liegt bei 15,7 Prozent. Ein Großteil der Taten sind Fälle von Sachbeschädigungen an Kfz
(443 Fälle/+60), sonstige Sachbeschädigungen auf Straßen
(429 Fälle/+28) sowie Diebstähle an oder aus Kfz (296 Fälle/-12).
[1] einschließlich unbefugter Gebrauch
[2] Gewaltkriminalität setzt sich statistisch gesehen zusammen aus: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr
[3] Unter dieser Sammelbezeichnung sind alle Delikte registriert, die zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen einen Bezug haben