23.04.2020 – 14:12, Polizeipräsidium Mittelhessen - Pressestelle Gießen, Gießen (ots)
Für offenbar dreizehn Straftaten, die allesamt offenbar am Dienstagmorgen in Lollar begangen wurden, kommt ein Duo in Frage. Die beiden algerischen Asylbewerber im Alter von 22 und 29 Jahren sollen in der Nacht zum Dienstag insgesamt elf Fahrzeuge aufgebrochen und zwei Einbrüche in Firmen begangen haben.
Wie bereits berichtet, konnten beide oben genannte Tatverdächtige am frühen Dienstagmorgen im Buderusweg in Lollar nach einem Zeugenhinweis bereits das erste Mal festgenommen werden. Sie hatten offenbar einen Ford Transit aufgebrochen. Da zu diesem Zeitpunkt keine anderen Straftaten bekannt waren, mussten die beiden Verdächtigen nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Einige Stunden später kontrollierte eine Streife der Bundespolizei zum zweiten Mal die beiden Algerier am Gießener Bahnhof. Dabei fanden die Beamten in einem mitgeführten Rucksack mehrere Gegenstände, die offenbar aus Straftaten stammen. Es stellte sich heraus, dass viele der Sicherstellungen aus Diebstählen aus Lollar stammen. Die Ermittlungen, die von der "Gießener Ermittlungsgruppe" geführt wurden, führten dann dazu, dass die beiden Tatverdächtigen, die möglicherweise noch von einer dritten Person unterstützt wurden, für elf Auto - Aufbrüche bzw. Versuche in Frage kommen. Darüber hinaus sollen sie in ein Café eingebrochen sein. Ein weiterer Versuch in eine Poststelle soll ebenfalls auf das Konto der beiden Männer, die inzwischen in Haft sitzen, gehen.
Die Ermittlungen der Polizei, auch was die Recherchen zum möglichen dritten Täter angeht, dauern noch an.
Hinweise bitte an die Polizeistation Gießen Nord unter der Rufnummer 0641 - 7006 3755.
Die Polizei gibt darüber hinaus folgende Tipps, um nicht Opfer eines Autoaufbruchs zu werden:
- Lassen Sie beim Verlassen des Fahrzeuges nichts Wertvolles (z. B. Taschen, Rucksäcke, Bekleidung, Geld, Handy etc.) im Fahrzeug liegen, auch nicht im Kofferraum oder Handschuhfach, das Fahrzeug ist kein Tresor!
- Parken Sie wenn möglich hochwertige Fahrzeuge bzw. mit teuren Werkzeugen etc. beladene Fahrzeuge nicht am Straßenrand oder in ungesicherten Carports
- Nutzen Sie eine abschließbare Garage oder stellen Sie Sie das Fahrzeug zumindest an gut beleuchteten und belebten Straßen ab - Achten Sie auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen, die mehrmals langsam durch die Straße "streifen" und notieren Sie sich das Kennzeichen. Informieren Sie evtl. die Polizei darüber
- Achten Sie auf Personen, die Ihr Fahrzeug fotografieren. Dies kann bereits eine Vorbereitungshandlung für einen späteren Diebstahl sein.
- Ziehen Sie den Zündschlüssel immer ab, auch bei kurzer Abwesenheit (z. B. beim Tanken)
- Lassen Sie das Lenkradschloss immer einrasten
- Ist Ihr Fahrzeug mit einer Diebstahlwarnanlage ausgestattet, nehmen Sie diese auch in Betrieb
- Schließen Sie Fenster, Türen, Kofferraum, Schiebedach, Tankdeckel/-klappe auch wenn Sie sich nur kurz vom Fahrzeug entfernen. Denken Sie auch daran, das Dach Ihres Cabrios zu verschließen
- Achten Sie darauf, dass Ihr Fahrzeug das Verriegeln der Türen mit einer Funkfernbedienung durch ein optisches Signal quittiert. Funkblocker können das Funksignal der Fernbedienung stören, so dass das Fahrzeug dann nicht verriegelt wird
- Verstecken Sie Ersatzschlüssel nicht am oder im Fahrzeug - Diese Verstecke sind den Dieben bekannt
- Lassen Sie keine Schlüssel unbeaufsichtigt in Jacken- bzw. Manteltaschen zurück, wenn Sie diese in Gaststätten an der Garderobe oder in Umkleidekabinen aufhängen
- Wenn Ihnen ein Autoschlüssel entwendet wurde oder Sie ihn verloren haben, fahren Sie umgehend zu Ihrer Fachwerkstatt. Dort gibt es die Möglichkeit, den Schlüssel sofort zu sperren
Für Handwerkerfahrzeuge gilt zusätzlich:
- Parken Sie das Fahrzeug mit dem Kofferraum oder der Schiebetür so dicht an einer Wand, dass diese nicht zu öffnen sind
- Türen und Kofferraum können zusätzlich mit Schlössern verriegelt werden, die besonders lange und stabile Bolzen haben (Bolzenriegelschlösser). Diese Schlösser gibt es auch mit elektrischem Antrieb
- Rüsten Sie das Fahrzeug mit einer Alarmanlage in Form einer Kontakt-, Innenraum- und Neigungsüberwachung aus. Diese sollen melden, wenn eine Tür oder eine Haube geöffnet, in den geschlossenen Innenraum eingegriffen oder das Auto unbefugt abgeschleppt wird.
- Bringen Sie einen Sichtschutz an, so dass eine Einsichtnahme in das Fahrzeug nach Diebesgut nicht möglich ist (z. B. eine Spezialfolie für die Fenster, eine blickdichte Kofferraumabdeckung)
- Sichern Sie Werkzeugkisten und -koffer im Laderaum durch zusätzliche Schlösser, bzw. fixieren Sie die Behältnisse mit einer entsprechenden Verschraubung fest am Fahrzeug
- Notieren Sie sich die Individualnummern der Maschinen und Geräte, nutzen Sie die Möglichkeit der FEIN-Codierung. Hierbei handelt es sich um eine Buchstaben- Zahlenkombination, die Aufschluss über den rechtmäßigen Besitzer gibt. Die Codierung erschwert bei einem Diebstahl den Weiterverkauf und ermöglicht beim Auffinden die schnelle Rückführung zum Eigentümer (Ihren persönlichen Code können Sie sich unter dem Code-Generater des ADFC kostenlos erstellen lassen)
Weitere Informationen zu dem Thema ED aus Pkw finden Sie auch im Internet unter www.Polizei-Beratung.de
Jörg Reinemer Pressesprecher
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mittelhessen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ferniestraße 8
35394 Gießen
Telefon: 0641-7006 2040
Fax: 0611-327663040
Twitter: https://twitter.com/polizei_mh
Facebook: https://facebook.com/mittelhessenpolizei
Instagram: https://instagram.com/polizei_mh
E-Mail: pressestelle.ppmh@polizei.hessen.de oder
http://www.polizei.hessen.de/ppmh