Pressemeldung vom 20.05.2020:
Polizeipräsident Bernd Paul stellt Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2019 für Mittelhessen vor: Unfallzahlen weiter rückläufig+++Großteil der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften+++Ablenkung weiter im besonderem Fokus
Mittelhessen: 484 Verkehrsunfälle weniger wurden im Jahr 2019 in Mittelhessen im Vergleich zu 2018 polizeilich aufgenommen. Die Zahl der erfassten Verkehrsunfälle in Mittelhessen mit den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und Wetterau sank damit nach 2018 erneut, nachdem die Zahlen bis 2017 noch anstiegen. Bei den 23.786 Verkehrsunfällen kamen 49 Personen ums Leben. 822 Personen wurden schwerverletzt. Während es im Vergleich zu 2018 im vergangenen Jahr einen geringen Anstieg (+ 4) bei den getöteten Personen gab, sank die Anzahl der Schwerverletzten um 42.
Genau die Hälfte aller aufgenommenen Unfälle machen die Verkehrsunfallfluchten (6.366, +105) zusammen mit den Wildunfällen (5.652, + 222) aus. Beide Unfallarten sind tendenziell seit Jahren ansteigend.
"Wir können im letzten Jahr auf Mittelhessens Straßen einen Rückgang von zwei Prozent bei den Unfallzahlen feststellen. Dies ist erfreulich, da die Unfallzahlen bundesweit bzw. landesweit jeweils um 1,2 bzw. 1,7 Prozent gestiegen sind. Bei den schweren Unfällen, bei denen Personen getötet oder schwerverletzt wurden, lässt sich auch eine Reduzierung auf zuletzt 871 feststellen. Gegenüber 2015 sind solche Verkehrsunfälle um 81 gesunken. Wir wollen diese verhängnisvollen Unfälle mit Getöteten oder Schwerverletzten weiter reduzieren. Da circa ein Drittel dieser schweren Unfälle auf eine zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen ist, werden wir die Kontrolltätigkeit noch weiter erhöhen. Dabei kommen verstärkt verschiedene technische Einsatzmittel wie der Enforcement Trailer oder eine neue Videotechnik zum Einsatz. Unser Fokus liegt in diesem Zusammenhang auf den außerörtlichen Bundes- und Landesstraßen. Auf diesen Straßen kamen 43 der 49 Personen ums Leben. Nicht viel anders sieht es bei den Unfällen aus, bei denen Personen schwer verletzt wurden. Etwas über 70 Prozent davon ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften. Mit Sorge betrachten wir auch die Entwicklung bei den Unfällen, bei denen Motorräder beteiligt sind. Wir mussten im letzten Jahr zwölf Tote beklagen. Dies ist eine Verdopplung im Vergleich zu 2018. Besonders erwähnenswert ist in der Gesamtbetrachtung, dass kein Kind bei einem Verkehrsunfall in Mittelhessen ums Leben kam", so Polizeipräsident Bernd Paul bei der Vorstellung der Unfallzahlen.
Weiter betonte Mittelhessens Polizeipräsident, dass er kein Verständnis habe für Personen, die während der Fahrt ein Handy benutzen und dadurch erheblich abgelenkt sind. "Die Folgen können dramatisch sein. Bei vielen Kontrollen, die 2019 durchgeführt wurden, hat es sich leider bestätigt, dass ein Teil der Verkehrsteilnehmer trotz der hohen Bußgeldandrohung weiter das Handy benutzen und somit eine große Gefahr für sich und andere darstellen. Wir wollen, insbesondere nach schweren Unfällen, neueste Technik einsetzen, um solch ein Fehlverhalten gerichtsverwertbar nachzuweisen. Darüber hinaus werden wir unsere Kontrolltätigkeit weiter intensivieren. Aktuell beobachten wir natürlich die Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie auf den mittelhessischen Straßen. Das seit Wochen feststellbare geringere Verkehrsaufkommen hat natürlich einen Einfluss auf das Unfallgeschehen. Tendenziell können wir einen deutlichen Rückgang der Unfälle ausmachen. Gesicherte Aussagen dazu lassen sich jedoch erst bei einer längeren Betrachtung tätigen".
Die vollständige Pressemeldung zu den Unfallzahlen 2019 ist unter
https://k.polizei.hessen.de/1888622523
einzusehen.
Jörg Reinemer Pressesprecher
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