Verkehrserziehung einmal anders: Corona-Pandemie macht erfinderisch – Lehrvideos der Dortmunder Polizei jetzt online

Lfd. Nr.: 0517

Weil die Grundschulen wegen der Corona-Pandemie nicht mehr die Verkehrspuppenbühne der Polizei im Westfalenpark besuchen und auch nicht mehr an der Radfahrausbildung der Unfallprävention teilnehmen können, machen sich die Kolleginnen und Kollegen der Verkehrssicherheitsberatung der Dortmunder Polizei Sorgen um die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr.

Kein Stimmengewirr in der Verkehrspuppenbühne oder auf dem Schulhof. Keine neugierigen Fragen - das bedeutet aber auch: keine Ausbildung für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr. Damit wollten sich Polizeikommissarin Candice Newgas und Polizeihauptkommissar Christian Klatt von der Verkehrsunfallprävention sowie die Polizeioberkommissarinnen Heike Rosenkranz und Deborah Schuster von der Verkehrspuppenbühne nicht abfinden.

Denn voraussichtlich bis zu den Sommerferien haben sie keinen Kontakt zu den Grundschulklassen. Mehr als 10.000 Kinder nehmen 2020 nicht, wie vorgesehen, an der Verkehrserziehung der Polizei teil.

Also verlegt die Dortmunder Polizei ihre Fußgänger- und Radfahrerausbildung ins Internet - mit kurzen Videos, die Eltern und Kinder zum Nachmachen animieren sollen. Bei Facebook und auf der eigenen Homepage veröffentlicht das Polizeipräsidium Dortmund dienstags die Fußgänger-Lehrvideos der Verkehrspuppenbühne und donnerstags die Radfahrer-Filme der Verkehrsunfallprävention.

Der neugierige Radioreporter Rudi, der wissbegierige Polizeihund Moses und die besten Freunde Sarah und Matze von der Verkehrspuppenbühne erklären, wie Kinder sicher eine Straße überqueren - mit und ohne Hindernis, an einem Zebrastreifen und an der Ampel. Auch das richtige Aus- und Einsteigen beim Auto ist ein Thema. Heike Rosenkranz und Deborah Schuster haben mit den Figuren wichtige Szene nachgestellt.

Beim Überqueren von Straßen kommt es immer wieder zu Unfällen zwischen Kindern und Autos. Zwar ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern in den vergangenen Jahren gesunken, aber 156 verunglückte Kinder im Jahr 2019 sind 156 zu viel.

Den Kolleginnen und Kollegen der Unfallprävention liegt die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer sehr am Herzen. Sie wollen Eltern und Kinder im Grundschulalter für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren. Das Ziel: deutlich weniger Unfälle und deutlich weniger verletzte Kinder.

Candice Newgas und Christian Klatt "drehen am Rad": Sie stellen ein verkehrssicheres Fahrrad vor und erklären, wie ein Helm richtig sitzt. Außerdem geht es um das Anfahren und Anhalten, das Rechts- und Linksabbiegen, das Umfahren eines Hindernisses, um Verkehrszeichen und um den toten Winkel bei Lkw. Themen, die für Viertklässler eine große Herausforderung darstellen. Das ständige Üben gibt ihnen Sicherheit.

So ernst das Thema Verkehrserziehung auch ist: In der Verkehrspuppenbühne gibt es ein paar stimmungsvolle Ohrwürmer mit wichtigen Botschaften - und in der Jugendverkehrsschule in Lünen verrät Candice Newgas, was Verkehrszeichen mit einem Spiegelei und einer Rakete zu tun haben. Mehr wird hier aber nicht verraten.

Orte für die Videoproduktionen waren die Verkehrspuppenbühne im Westfalenpark und für die Fahrrad-Lehrfilme Phoenix-West in Dortmund-Hörde, die Höfkerstraße am Revierpark Wischlingen und die Jugendverkehrsschule in Lünen-Süd. Beim Videodreh für den "toten Winkel" unterstützte die Dortmunder Feuerwehr die Polizei.

Die Dortmunder Polizei bittet Eltern, die Filme gemeinsam mit ihren Kindern anzusehen und auf der Straße die Situationen zu üben. Kinder sollten das nicht alleine tun. Die Filme ersetzen das gemeinsame Üben nicht.

Der stellvertretende Polizeipräsident und Leiter der Direktion Verkehr, der Leitende Polizeidirektor Ralf Ziegler, unterstützt die Online-Aktion von Beginn an: "Die Einschränkungen in der Corona-Pandemie dürfen nicht dazu führen, dass sich Kinder im Straßenverkehr unsicher verhalten und wir deshalb möglicherweise mehr Kinder als Unfallopfer haben werden. Die Lehrvideos im Internet können unsere Arbeit im direkten Kontakt mit den Kindern nicht ersetzen. Aber sie sind eine Alternative und wichtig, damit Eltern mit ihren Kindern immer wieder das richtige Verhalten im Straßenverkehr üben."

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