Im vergangenen Jahr verunglückten bei Verkehrsunfällen im Einsatzgebiet der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim insgesamt 29 Menschen tödlich. Dies entspricht einer Steigerung von 61 % im Vergleich zum Vorjahr. Auffällig hierbei war die Zunahme von tödlich verunglückten Fahranfängern und die Zunahme von Baumunfällen. Ab Montag möchte die Polizei im Emsland und der Grafschaft Bentheim diesen Entwicklungen im Rahmen eines mehrwöchigen Verkehrsprojektes entgegenwirken.
In vielen Fällen gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass Ablenkung, wie z.B. die Nutzung von Handys oder sonstigen technischen Geräten, als Unfallursache in Betracht kommen könnte. Wer bei 50 km/h nur 2 Sekunden auf sein Smartphone schaut, ist fast 30 Meter im "Blindflug" unterwegs. Diese 30 Meter fehlen als Reaktions- und Bremsweg und können im schlimmsten Fall fatale Folgen bei einer Gefahrenbremsung haben.
Sicherheitsgurte retten Leben!
Auch die Akzeptanz zum Anlegen des vorgeschriebenen Sicherheitsgurtes hat in den letzten Jahren nachgelassen. Bei zahlreichen tödlichen und schweren Verkehrsunfällen waren sowohl Fahrer als auch Mitfahrer nicht oder nicht ausreichend gesichert. Viele sind fälschlicherweise der Annahme, dass ihr Airbag im Falle eines Verkehrsunfalles ausreichend Schutz und Sicherheit bieten würde. Faktisch ist jedoch nur das Zusammenspiel aller Sicherheitssysteme moderner Kraftfahrzeuge dazu geeignet, die Insassen wirksam zu schützen. Die Schwere der Unfallfolgen hängt oftmals ganz erheblich von dem Umstand ab, ob ein Sicherheitsgurt richtig angelegt war oder eben nicht.
Laut dem DVR (Deutscher Verkehrssicherheitsrat) könnten rund 200 Verkehrstote und 1.500 Schwerverletzte pro Jahr vermieden werden, wenn sich alle Autoinsassen in Deutschland immer korrekt anschnallen würden. "Mit keiner anderen Einzelmaßnahme ließen sich so viele Verkehrstote vermeiden", heißt es vom DVR. Auch ein verbreiteter Irrglaube, den Aufprall mit der Kraft der Hände und Arme abfangen zu können, ist eine fatale Fehleinschätzung: Bereits bei einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern in der Stunde müssten die Arme eines 75 Kilogramm schweren Menschen ein Gewicht von 1.800 Kilogramm abstützen.
"Wir werden nicht müde, an einer nachhaltigen Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr zu arbeiten. Neben unserer Aufklärungsarbeit gehört dazu aber eben auch die repressive Ahndung einzelner Verstöße", so die Polizei in einer Pressemitteilung.
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